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Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime aus Bautzen über Trading-Betrug

RoraHero (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Reime, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview genommen haben. Können Sie uns einen Überblick über das aktuelle Problem mit betrügerischen E-Mails und Telefonanrufen geben?

Rechtsanwalt Jens Reime: Sehr gerne. Derzeit werden viele E-Mail-Postfächer von betrügerischen Absendern überschwemmt, die versuchen, Menschen mit den wildesten Versprechungen in ein 250-Euro-Investment zu locken. Wenn die Betrüger es schaffen, die potenziellen Opfer am Telefon zu überzeugen, ist es fast sicher, dass diese ihr Geld nie wiedersehen werden.

Interviewer: Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, das verlorene Geld zurückzubekommen?

Rechtsanwalt Jens Reime: Ja, es gibt tatsächlich einige Möglichkeiten, verlorenes Geld zurückzuholen, aber jeder Fall muss individuell geprüft werden. In den letzten vier Wochen hatten wir über 30 Anfragen zu solchen Vorfällen, weshalb wir uns entschlossen haben, betroffenen Verbrauchern gegen eine kleine Bearbeitungsgebühr eine Einschätzung zu geben, ob es Sinn macht, rechtlich vorzugehen, und gegen wen genau.

Interviewer: Woher stammen diese Betrüger in der Regel?

Rechtsanwalt Jens Reime: Oft sitzen die Betrüger in der Türkei und in Bulgarien. Wenn sie bemerken, dass man ihnen auf die Schliche gekommen ist, räumen sie ihre Büros schnell bei Nacht und Nebel und eröffnen an einem anderen Ort neue Büros. An die Hintermänner heranzukommen, ist nahezu unmöglich.

Interviewer: Wie arbeiten diese Call Center Agenten, die die Betrügereien durchführen?

Rechtsanwalt Jens Reime: Die Call Center Agenten arbeiten auf Erfolgsbasis und erhalten eine Provision von 10% bis maximal 20% des Geldes, das sie dem Verbraucher abgenommen haben. Bedenkt man, wo diese Büros sind, dann ist das eine Menge Geld für die Betrüger am Telefon, da ehrliche Arbeit in diesen Ländern kaum so viel einbringt.

Interviewer: Was raten Sie Verbrauchern, die vermuten, Opfer eines solchen Betrugs geworden zu sein?

Rechtsanwalt Jens Reime: Zunächst einmal sollten sie jegliche Zahlungen sofort stoppen und alle Kommunikation dokumentieren. Dann sollten sie sich rechtlichen Rat einholen, um ihre Möglichkeiten zu prüfen. Wir bieten an, gegen eine Gebühr von 200 Euro den Fall zu prüfen und eine Einschätzung zu geben, ob es sinnvoll ist, rechtlich vorzugehen.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Reime, für diese wertvollen Informationen und Ihre Zeit.

Rechtsanwalt Jens Reime: Gern geschehen. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam gegen solche betrügerischen Machenschaften vorgehen.

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