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Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime über Festgeldbetrug bei Zinsexpert

Tumisu (CC0), Pixabay
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Interviewer: Herr Reime, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview nehmen. Aktuell gibt es Berichte über Betrug im Zusammenhang mit Festgeldanlagen bei Zinsexpert. Was genau ist da passiert?

Jens Reime: Vielen Dank für die Einladung. Die Situation ist in der Tat besorgniserregend. Wie aus dem aktuellen Bericht von test.de hervorgeht, haben Betrüger Anleger mit gefälschten Festgeld-Angeboten über die Website Zinsexpert abgezockt. Eine Anlegerin berichtete, dass sie durch ein vermeintliches Angebot von 4,3 Prozent pro Jahr, das angeblich bei der ING abgeschlossen wurde, um 40.000 Euro betrogen wurde.

Interviewer: Wie funktioniert dieser Betrug genau?

Jens Reime: Die Betrüger nutzen gefälschte Dokumente, die mit falschen Namen unterzeichnet sind. Diese Dokumente sind Teil eines umfassenden Betrugssystems, das die Anleger dazu verleitet, ihr Geld zu investieren. Die Website bietet unrealistische Zinsversprechen und Prämien, die nur leicht über den marktüblichen Zinssätzen liegen, was viele Anleger anlockt. Zudem sind die Kontaktdaten und die Identität der Betreiber oft gefälscht oder nicht mehr existent.

Interviewer: Was können betroffene Anleger tun, wenn sie Opfer dieses Betrugs geworden sind?

Jens Reime: Zunächst sollten sie umgehend eine Anzeige bei der Polizei erstatten, was in diesem Fall bereits geschehen ist. Es ist auch ratsam, sich rechtlich beraten zu lassen, um zu klären, welche Schritte zur Rückforderung des verlorenen Geldes möglich sind. Wir stehen bereit, betroffene Anleger bundesweit zu vertreten und bieten eine kompetente Einschätzung der individuellen Situation an.

Interviewer: Welche rechtlichen Möglichkeiten haben die Anleger konkret?

Jens Reime: Die Anleger können Ansprüche auf Schadensersatz geltend machen. Dies umfasst in der Regel die Rückforderung der investierten Beträge. Zudem sollten sie prüfen lassen, ob weitere rechtliche Schritte gegen die Betrüger eingeleitet werden können, insbesondere wenn deren Identität ermittelt werden kann. Transparente Kosten und schnelle Rückmeldungen sind dabei entscheidend.

Interviewer: Gibt es allgemeine Tipps, um sich vor solchen Betrugsfällen zu schützen?

Jens Reime: Ja, absolut. Anleger sollten immer skeptisch sein, wenn die Zinsen deutlich über dem Markt liegen. Es ist wichtig, das Impressum der Website zu überprüfen und sicherzustellen, dass die angegebene Gesellschaft tatsächlich existiert. Wenn Zweifel bestehen, sollte man sich an einen Fachanwalt wenden, bevor man Geld investiert.

Interviewer: Vielen Dank, Herr Reime, für Ihre Einschätzungen und Tipps zu diesem wichtigen Thema.

Jens Reime: Ich danke Ihnen! Es ist entscheidend, dass Anleger gut informiert sind und sich rechtzeitig wehren, um ihre Interessen zu schützen.

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