Frage: Herr Reime, „The Generation Forest“ wirbt damit, dass man durch den Kauf von Genossenschaftsanteilen in Klimaschutz investieren und eine Rendite erzielen kann. Ist das wirklich ein klassisches Klimaschutz-Investment, oder handelt es sich hier eher um eine konventionelle Kapitalanlage?
Jens Reime: Es ist wichtig, hier genau hinzuschauen. Auch wenn das Angebot mit Schlagworten wie „Green Impact Investing“ und Klimaschutz wirbt, handelt es sich im Kern um eine ganz normale Kapitalanlage. Man kauft Genossenschaftsanteile, um eine Rendite zu erzielen, und trägt dabei das volle Risiko des Investments. Der ökologische Nutzen – also die Aufforstung von Wäldern – ist zwar positiv, aber für die Anleger geht es letztlich um eine finanzielle Beteiligung, die den üblichen Risiken einer Kapitalanlage unterliegt.
Frage: Was bedeutet das konkret für die Anleger? Welche Risiken bestehen bei diesem Investment?
Jens Reime: Wie bei jeder Kapitalanlage besteht auch hier das Risiko eines Totalverlusts. Im Kleingedruckten weist „The Generation Forest“ darauf hin, dass die versprochene Rendite von 4,5 % keinesfalls garantiert ist. Wenn zum Beispiel das Geschäft mit dem Verkauf von Tropenholz nicht so profitabel läuft wie erhofft, oder wenn die Aufforstungsprojekte nicht wie geplant umgesetzt werden können, kann das eingesetzte Kapital verloren gehen. Der Anleger sollte also unbedingt verstehen, dass dies keine sichere Investition ist und die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals keinesfalls garantiert werden kann.
Frage: Inwiefern könnte die Werbung mit „Klimaschutz“ Anleger in die Irre führen?
Jens Reime: Begriffe wie „Green Impact Investing“ und „Klimaschutz durch Aufforstung“ erwecken den Eindruck, dass man hier rein aus Umwelt- und Klimaschutzgründen investiert und sein Geld quasi „guten Zwecken“ zuführt. Das mag emotional ansprechend sein, aber letztlich handelt es sich um ein Investment mit Renditeversprechen – und das ist das Hauptziel. Die Kapitalanlage dient also nicht allein dem Klimaschutz, sondern ist auch gewinnorientiert. Anleger müssen sich bewusst sein, dass sie hier kein philanthropisches Projekt unterstützen, sondern eine kommerzielle Beteiligung eingehen.
Frage: Wie beurteilen Sie den Aspekt der Rendite, die hier in Aussicht gestellt wird?
Jens Reime: Die Rendite von 4,5 % klingt attraktiv, ist aber mit Vorsicht zu genießen. Zum einen gibt es keine Garantie, dass diese Rendite tatsächlich erzielt wird. Zum anderen basiert sie auf dem Verkauf von FSC-zertifiziertem Tropenholz – einem Markt, der erheblichen Schwankungen unterliegt und von politischen sowie wirtschaftlichen Unsicherheiten beeinflusst wird. Man sollte sich also bewusst sein, dass diese Rendite alles andere als sicher ist.
Frage: Was raten Sie potenziellen Anlegern, die sich für dieses Angebot interessieren?
Jens Reime: Ich rate potenziellen Anlegern, sich nicht allein von den Schlagworten „Klimaschutz“ und „Nachhaltigkeit“ leiten zu lassen. Es ist wichtig, das Angebot kritisch zu hinterfragen und sich bewusst zu machen, dass hier ein Totalverlustrisiko besteht. Ein Investment in Genossenschaftsanteile ist risikoreich und nicht mit klassischen Sparprodukten zu vergleichen. Jeder, der sein Geld anlegt, sollte sich im Klaren darüber sein, dass er hier unternehmerisches Risiko trägt – und das schließt auch den Totalverlust ein.
Fazit: Obwohl das Angebot von „The Generation Forest“ mit einem nachhaltigen Ansatz und dem Thema Klimaschutz wirbt, handelt es sich in der Praxis um eine riskante Kapitalanlage, die sich nicht grundlegend von anderen renditeorientierten Investments unterscheidet. Anleger sollten sich des hohen Risikos bewusst sein und die versprochene Rendite kritisch hinterfragen.
Kommentar hinterlassen