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Startseite Interviews Interview mit Rechtsanwalt Reime: Risiken für Kleinanleger bei Unternehmensanleihen – Totalverlustrisiko nicht unterschätzen
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Interview mit Rechtsanwalt Reime: Risiken für Kleinanleger bei Unternehmensanleihen – Totalverlustrisiko nicht unterschätzen

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Die E.M.E. Gruppe, ein Energieoptimierer mit Sitz am Tegernsee, plant über ihre Tochtergesellschaft E.M.E. Project Finance GmbH die Emission einer neuen börsennotierten Unternehmensanleihe. Diese Anleihe, mit einem Volumen von bis zu 10 Mio. Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren, soll unter dem Namen „E.M.E. KMU-ENERGIE ANLEIHE 2“ öffentlich angeboten werden. Das Unternehmen teilt mit, dass die Anleihe zur Finanzierung von Energieprojekten im Mittelstand dient.

Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte die E.M.E. Development AG ihre erste Anleihe „KMU-ENERGIE ANLEIHE 1“ mit einem Volumen von bis zu 999.000 Euro und einem Zinssatz von 8,50 % p.a. erfolgreich platziert. Aktuell befindet sich zudem eine weitere Kurzläufer-Anleihe mit einem Emissionsvolumen von bis zu 250.000 Euro und einer Laufzeit von zwei Jahren in der Zeichnung, die mit 7 % jährlich verzinst wird.

Angesichts dieser neuen Anleihen stellt sich für Kleinanleger die Frage, welche Risiken sie eingehen. Um ein besseres Verständnis der potenziellen Gefahren zu erhalten, haben wir mit dem erfahrenen Kapitalmarktrechtler Rechtsanwalt Reime gesprochen.

Frage: Herr Reime, Unternehmensanleihen, wie die der E.M.E. Gruppe, werden häufig als attraktive Anlageform beworben, insbesondere wegen der vergleichsweise hohen Zinsen. Was sollten Kleinanleger bei solchen Angeboten beachten?

Rechtsanwalt Reime: Grundsätzlich bieten Unternehmensanleihen durchaus Chancen, gerade wenn die Zinssätze – wie in diesem Fall – über dem Marktdurchschnitt liegen. Allerdings muss man sich als Anleger immer bewusst sein, dass jeder hohe Zinssatz auch ein höheres Risiko widerspiegelt. Unternehmensanleihen sind nicht mit Staatsanleihen vergleichbar, die als relativ sicher gelten. Bei Unternehmensanleihen, gerade von kleineren oder mittelständischen Unternehmen, besteht immer das Risiko eines Totalverlusts.

Frage: Sie sprechen das Totalverlustrisiko an. Wie realistisch ist ein solches Szenario für Kleinanleger?

Rechtsanwalt Reime: Das Totalverlustrisiko ist real und sollte nicht unterschätzt werden. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Unternehmen zahlungsunfähig werden oder ihre Verbindlichkeiten nicht bedienen können. Wenn das passiert, stehen Anleihegläubiger häufig hinten an, denn andere Gläubiger, wie Banken oder Lieferanten, werden in der Regel bevorzugt bedient. Insbesondere Kleinanleger haben in solchen Situationen oft kaum eine Chance, ihr investiertes Kapital zurückzuerhalten.

Frage: Was raten Sie Kleinanlegern, die in Erwägung ziehen, in solche Anleihen zu investieren?

Rechtsanwalt Reime: Mein Rat wäre, die Anleihen nicht isoliert, sondern im Kontext des gesamten Portfolios zu betrachten. Diversifizierung ist der Schlüssel, um Risiken zu streuen. Wenn jemand in eine Unternehmensanleihe investiert, sollte dies nur einen kleinen Teil des gesamten Investments ausmachen. Außerdem ist es wichtig, sich genau über das Unternehmen und dessen finanzielle Lage zu informieren. In vielen Fällen kann es sinnvoller sein, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, bevor man solche Entscheidungen trifft.

Frage: Was macht die Anleihen von Unternehmen wie der E.M.E. Gruppe besonders risikobehaftet?

Rechtsanwalt Reime: Unternehmen wie die E.M.E. Gruppe sind stark von den jeweiligen Marktbedingungen abhängig, insbesondere im Bereich der Energieprojekte, die oft hohe Anfangsinvestitionen erfordern und bei denen sich der Erfolg erst nach mehreren Jahren einstellt. Sollte es zu Verzögerungen, unerwarteten Kosten oder Marktveränderungen kommen, kann das den gesamten Geschäftserfolg gefährden. Das wiederum bedeutet, dass auch die Rückzahlung der Anleihe in Gefahr geraten könnte.

Frage: Wie können sich Kleinanleger vor solchen Risiken schützen?

Rechtsanwalt Reime: Es gibt keine absolute Sicherheit, aber Anleger sollten unbedingt die Anleiheprospekte und Finanzberichte des Unternehmens gründlich studieren. Dabei ist es wichtig, auf Warnhinweise zu achten, die oft im Kleingedruckten stehen, wie etwa eine Warnung vor dem Totalverlustrisiko. Zudem sollten Anleger realistische Renditeerwartungen haben und sich nicht nur von hohen Zinssätzen blenden lassen.

Frage: Vielen Dank, Herr Reime, für Ihre Einschätzungen.

Fazit: Unternehmensanleihen wie die der E.M.E. Gruppe können zwar hohe Zinserträge bieten, bergen jedoch erhebliche Risiken, bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals. Kleinanleger sollten sich dieser Risiken bewusst sein und eine sorgfältige Prüfung der finanziellen Lage des Unternehmens sowie eine Diversifizierung ihres Portfolios in Betracht ziehen.

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