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Interview mit Rechtsanwalt Sascha Borowski über IT-Dienstleistungskonzentrationen im Finanzsektor

Fotocitizen (CC0), Pixabay
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Interviewer: Guten Tag, Herr Borowski. Wir freuen uns, heute mit Ihnen über die Risiken der Konzentration von IT-Dienstleistungen im Finanzsektor zu sprechen.

Sascha Borowski: Guten Tag, es ist mir eine Freude, hier zu sein und zu diesem wichtigen Thema beizutragen.

Interviewer: Fangen wir an. Wie sehen Sie die aktuelle Tendenz von Finanzunternehmen, IT-Dienstleistungen auszulagern?

Sascha Borowski: Die Auslagerung von IT-Dienstleistungen ist eine gängige Praxis, die viele Vorteile bietet, wie Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen. Unternehmen können sich dadurch besser auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Allerdings bringt diese Praxis auch Risiken mit sich, insbesondere wenn viele Dienstleistungen bei wenigen Anbietern konzentriert sind.

Interviewer: Können Sie die Risiken, die mit dieser Konzentration verbunden sind, näher erläutern?

Sascha Borowski: Sicher. Eine hohe Konzentration bedeutet, dass viele Finanzunternehmen von den Diensten eines oder weniger IT-Dienstleister abhängig sind. Sollten bei diesen Dienstleistern Störungen auftreten, könnten diese simultan mehrere Unternehmen beeinträchtigen, vor allem, wenn es sich um kritische Prozesse handelt.

Interviewer: Und wie sieht es mit der Weiterverlagerung von IT-Dienstleistungen aus?

Sascha Borowski: Die Weiterverlagerung an Subdienstleister erhöht die Komplexität und kann zu zusätzlichen Risiken führen. Störungen bei einem Subdienstleister können sich auf die gesamte Lieferkette auswirken, was die Risikoeinschätzung und -steuerung erschwert.

Interviewer: Was bedeutet dies für die Ersetzbarkeit von Mehrmandantendienstleistern?

Sascha Borowski: Aufgrund der hohen Konzentration im Markt können Unternehmen, die von Störungen betroffen sind, oft nicht schnell auf andere Dienstleister umsteigen. Dies gilt insbesondere für Bereiche wie Cloud-Computing. Ein Wechsel ist oft langwierig und komplex.

Interviewer: Welche Maßnahmen sollten Finanzunternehmen in Betracht ziehen?

Sascha Borowski: Unternehmen müssen sich der Risiken bewusst sein und entsprechende Strategien entwickeln. Einige ziehen es vor, bestimmte ausgelagerte Aktivitäten wieder ins eigene Haus zu holen, während andere eine Multi-Vendor-Strategie bevorzugen. Wichtig ist ein gezieltes Risikomanagement.

Interviewer: Wie geht die BaFin mit diesen Herausforderungen um?

Sascha Borowski: Die BaFin überwacht die Auslagerungspraktiken der Finanzunternehmen genau. Sie analysiert, welche Prozesse ausgelagert wurden, und identifiziert dadurch mögliche Risiken. Zudem ist sie an der Entwicklung von Überwachungsrahmenwerken auf europäischer und globaler Ebene beteiligt.

Interviewer: Herr Borowski, vielen Dank, dass Sie Ihre Expertise mit uns geteilt haben.

Sascha Borowski: Gerne, es war mir eine Ehre, zu diesem wichtigen Thema beizutragen.

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