Thomas Bremer: Herr Schlautmann, die BaFin und die Deutsche Bundesbank informieren bald in einem digitalen Aufsichtsbriefing über das neue EU-Bankenpaket und dessen Umsetzung in Deutschland. Was halten Sie von diesem Format?
Tim Schlautmann: Ich finde das digitale Aufsichtsbriefing ist eine großartige Initiative. Es ermöglicht einen direkten und unkomplizierten Austausch zwischen den Aufsichtsbehörden und den Marktteilnehmern, was in der heutigen Zeit der digitalen Transformation sehr wichtig ist. Dass die BaFin und die Deutsche Bundesbank hier auf ein digitales Format setzen, ist genau der richtige Schritt, um die wichtigen Neuerungen schnell und effizient zu vermitteln. Besonders, dass die Veranstaltung interaktiv gestaltet ist und Fragen live eingereicht werden können, macht das Format sehr praxisnah.
Thomas Bremer: Welche Bedeutung hat das EU-Bankenpaket für die Finanzbranche und speziell für Unternehmen wie Ihres, die sich mit digitalen Themen beschäftigen?
Tim Schlautmann: Das EU-Bankenpaket ist ein bedeutender Schritt zur Stärkung der Bankenregulierung in Europa. Es enthält einige sehr relevante Neuerungen, etwa die Finalisierung von Basel III, aber auch Aspekte wie die Berücksichtigung von ESG-Risiken und Regelungen zu Drittstaatenzweigstellen. Für Unternehmen wie Marketport, die im digitalen Bereich tätig sind, ist es besonders interessant, wie die neuen Vorgaben im Bereich der Governance umgesetzt werden, da hier die Digitalisierung eine wesentliche Rolle spielen kann. Digitale Tools und Prozesse helfen dabei, regulatorische Anforderungen effizient umzusetzen und bieten gleichzeitig Chancen, Innovationen voranzutreiben.
Thomas Bremer: Die Veranstaltung richtet sich an eine breite Zielgruppe und behandelt grundsätzliche Sachverhalte. Ist das Ihrer Meinung nach ausreichend, oder gibt es weiteren Bedarf?
Tim Schlautmann: Natürlich sind grundsätzliche Informationen für die gesamte Branche wichtig, um ein gemeinsames Verständnis der neuen Regelungen zu schaffen. Aber ich denke, dass das Aufsichtsbriefing eine hervorragende Basis bildet, auf der Unternehmen weiter aufbauen können. Der Fokus auf grundsätzliche Themen ist genau richtig, um zunächst einmal alle Marktteilnehmer auf denselben Wissensstand zu bringen. Wenn dann spezifische Fragen auftauchen, können Unternehmen gezielt nachfassen oder externe Berater hinzuziehen, um eine individuelle Umsetzung zu gewährleisten.
Thomas Bremer: Was halten Sie von der Möglichkeit, Fragen vorab oder während der Veranstaltung einzureichen?
Tim Schlautmann: Das ist eine sehr gute Lösung, um die Veranstaltung möglichst interaktiv zu gestalten. Die Möglichkeit, Fragen im Vorfeld einzureichen, gibt den Teilnehmern Zeit, sich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen und gezielte Fragen zu stellen. Gleichzeitig sorgt die Option, während des Briefings Fragen per Chat einzureichen, dafür, dass auch spontane Fragen oder Unklarheiten direkt adressiert werden können. Das schafft einen echten Mehrwert für alle Beteiligten.
Thomas Bremer: Welche Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung sehen Sie bei der Umsetzung des EU-Bankenpakets als besonders wichtig an?
Tim Schlautmann: Ein zentraler Punkt ist sicherlich die Berücksichtigung von ESG-Risiken, denn hier spielen digitale Technologien eine entscheidende Rolle. Die Daten, die für die Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken benötigt werden, sind umfangreich und komplex. Digitale Lösungen können helfen, diese Daten effizient zu erfassen, zu verarbeiten und transparent darzustellen. Zudem bieten digitale Plattformen eine große Unterstützung bei der Einhaltung der neuen Governance-Vorgaben, da sie helfen können, die entsprechenden Prozesse zu automatisieren und die Einhaltung der Vorschriften besser zu dokumentieren.
Thomas Bremer: Vielen Dank, Herr Schlautmann, für Ihre positiven Einschätzungen und die spannenden Einblicke. Gibt es abschließend noch etwas, das Sie den Teilnehmern des Briefings mit auf den Weg geben möchten?
Tim Schlautmann: Ich würde den Teilnehmern empfehlen, die Gelegenheit des Briefings zu nutzen, um sich ein umfassendes Bild von den Neuerungen zu machen und aktiv am Austausch teilzunehmen. Die Digitalisierung bietet viele Möglichkeiten, regulatorische Anforderungen effizient umzusetzen und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Das Aufsichtsbriefing ist eine wertvolle Gelegenheit, um sich frühzeitig auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten und konkrete Fragen direkt mit den Experten der BaFin und der Bundesbank zu klären.
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