Lohnt sich eine Investition in eine Genossenschaft? Wir haben uns die Adamas SCE, die auf dem Immobilienmarkt tätig ist, mal genauer angeschaut.
Adamas Europäische Genossenschaft mit beschränkter Haftung – so der vollständige Name – „modernisiert und optimiert Immobilien in ganz Deutschland und führt sie dem geregelten Immobilienmarkt wieder zu.“ So die Eigenwerbung des Unternehmens. Investoren aus dem Europäischen Wirtschaftsraum können Mitglied an der in Lichtenstein registrierten Adams werden.
Mitgliedschaft in einer Genossenschaft
Zweck der Genossenschaft: mittelbarer und unmittelbarer Erwerb von Immobilien mit Optimierungspotenzial. Es sind mehrere Modelle einer Mitgliedschaft möglich: aktive Blue Member, fördernde passive Green Member und fördernde Orange Member. Verwalterin ist laut Handelsregister die Confidentia Treuhandanstalt, Triesen, Lichtenstein. Der gleiche Sitz wie die Genossenschaft, die zugleich als Treuhänderin für die Adamas zuständig ist. Die Aufnahme der Mitglieder ist nicht begrenzt. Das gilt auch für die Höhe des Genossenschaftskapitals. Blue und Green Membern wird bis zum 10 Jahr die jährliche Dividende gutgeschrieben. Ab dem 10. Jahr erfolgt die Zahlung der abgelaufenen Dividende, jeweils jährlich. Die Dividende bezieht sich auf die aktuell tatsächliche, nominelle Einlage. Die Mitglieder können eine jährliche Einlagenrückzahlung in Höhe von 6% p.a. ihrer Genossenschaftseinlage verlangen. Erwartet wird eine Rendite von durchschnittlich 6% bis 8% p.a. Das Haftungsrisiko ist für alle Mitglieder satzungsgemäß ausgeschlossen.
Varianten der Mitgliedschaft
- Förderer und passive Green Member (Übernahme von mindestens fünf Anteilen a 1.050 EUR, passives Fördermitglied ohne Stimmrecht, alle Partizipations- und Einsichtsrechte)
- Förderer und aktive Blue Member (Übernahme von mindestens 10 Anteilen a 1.150 EUR, aktives Mitglied mit Stimmrecht, alle Partizipations- und Entscheidungsrechte)
- Orange Member (Fördermitgliedschaft ohne Anteilserwerb: ab 100 EUR Nutzungsrechte an den Serviceangeboten zu Vorzugskonditionen, Informationsrechte)
Das Adamas Geschäftsmodell
Adamas hat Zugriff auf Immobilien aus Bankverwertungen, die nur wenigen Immobilienhändlern zugänglich sind. Die Immobilien können mit zum Teil erheblichen Abschlag vom Verkehrswert erworben werden. Aufgrund staatlicher und kommunaler Förderprogramme für die energetische Sanierung von Bestandswohnungen kann Adamas Fördermittel in Anspruch nehmen. Damit kann Nebenkosten sparender Wohnraum geschaffen werden. In Kombination von dem Erwerb von Immobilien aus Bankverwertungen oder aus anderen Sondersituationen sowie der Inanspruchnahme von Fördermitteln ergibt sich ein attraktives Geschäftsmodell. Daneben sind eine solidarische Mitbestimmung und eine attraktive Genossenschaftsdividende Argumente für eine solche Mitgliedschaft.
Fazit: Man sollte bedenken, dass eine Mitgliedschaft bei Adamas keine Kapitalanlage ist. Vielmehr ist hier von einem langfristigen Engagement auszugehen. Schnelle Gewinne gibt es hier nicht.
Nachtrag: Laut Meldung der Finanzmarktaufsicht FMA vom 18.10.2016 ist die Zulassung der fairAM AG (ehemals fairvesta AG) als Verwalter alternativer Investmentfonds und Gründungsgesellschafterin der Adamas SCE per 30.09.2016 erloschen.
Kommentar hinterlassen