Der Iran hat kürzlich bekannt gegeben, ein Schiff mit amerikanischem Öl im Wert von über 50 Millionen US-Dollar (circa 46 Millionen Euro) im Persischen Golf beschlagnahmt zu haben. Ein entsprechender Gerichtsbeschluss liege der Aktion zugrunde, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA. Als Begründung für diesen Schritt führte die iranische Regierung die anhaltenden westlichen Sanktionen an, die den Import lebenswichtiger Medikamente blockieren, darunter ein Medikament zur Behandlung einer seltenen genetischen Hautkrankheit.
Das betroffene Schiff, die „Advantage Sweet“, befindet sich bereits seit fast einem Jahr in der Gewalt der iranischen Behörden. Diese Vorgehensweise des Irans, Öltanker im Persischen Golf festzusetzen, wird oft mit dem Vorwurf des Treibstoffschmuggels begründet. Insbesondere die strategisch bedeutsame Straße von Hormus, eine enge Meerenge zwischen dem Iran und Oman, ist als eine der weltweit wichtigsten Routen für den Ölhandel bekannt.
Die angespannten Beziehungen zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten, die seit Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen pflegen, wurden durch den Rückzug der USA aus dem internationalen Atomabkommen im Jahr 2018 weiter belastet. Die daraufhin von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump wieder eingeführten harten Sanktionen verschärften die wirtschaftliche und politische Lage im Iran erheblich. Diese jüngste Beschlagnahmung fügt dem ohnehin angespannten Verhältnis zwischen den beiden Ländern eine weitere Dimension hinzu.
Kommentar hinterlassen