Eine 73-jährige Frau aus Wien wurde Opfer von Betrügern, die sie in 13 unterschiedliche Bankfilialen schickten, um an ihr Erspartes zu gelangen. Die Frau war dafür nahezu im gesamten Stadtgebiet unterwegs. Die Betrüger instruierten sie, jeweils Summen knapp unter 10.000 Euro abzuheben, vermutlich um keinen Verdacht bei den Banken zu erregen. Der entstandene Schaden beläuft sich auf einen mittleren sechsstelligen Betrag.
Am 25. Oktober erhielt die Frau einen Anruf eines vermeintlichen Bankmitarbeiters, der behauptete, dass jemand versucht habe, mit einem gefälschten Ausweis Geld von ihrem Konto abzuheben. Er behauptete weiter, dass auch Bankmitarbeiter in den Betrug verwickelt seien, und riet ihr, ihre Wertsachen und Bargeld von der Bank abzuheben und einem angeblichen Polizisten zu übergeben.
Die Frau erhielt eine Liste mit Bankfilialen, die sie besuchen sollte. Bis zum 27. Oktober wurde sie wiederholt von vermeintlichen Bankmitarbeitern kontaktiert. In ihrer Filiale in Währing leerte sie zuerst ihren Safe, in dem sich auch Goldbarren befanden.
Anschließend besuchte sie weitere Filialen ihrer Bank in verschiedenen Wiener Bezirken, um weiteres Geld abzuheben. Dabei wurde sie offenbar von einem falschen Polizisten begleitet oder verfolgt, dem sie nach jeder Transaktion in einer abgelegenen Seitengasse ihre Wertgegenstände übergab.
Erst am Ende ihrer Odyssee schöpfte die Frau Verdacht. Zusammen mit echten Ermittlern der Polizei erstellte sie ein Phantombild des Betrügers, das inzwischen veröffentlicht wurde. Er wird als etwa 45 Jahre alt und breit gebaut beschrieben und trug unter anderem eine schwarze Kappe.
Die Polizei gab wichtige Sicherheitshinweise für solche Fälle. Weder die Polizei noch Banken würden in der beschriebenen Art vorgehen. Die Polizei bewahrt grundsätzlich kein Bargeld oder Wertgegenstände für jemanden auf. Bürgerinnen und Bürger sollten Anrufe sofort beenden, wenn der Anrufer nach Wertgegenständen, Bargeld oder Kontoguthaben fragt. Die Anrufnummer sollte notiert und bei der nächsten Polizeistation Anzeige erstattet werden. Es ist auch ratsam, Bekannte und Verwandte über diese Betrugsmasche zu informieren und für ältere Angehörige alternative Kontaktpersonen festzulegen.
Quelle:orf.at
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