Grünen-Chefin Ricarda Lang zeigte sich verärgert über eine Äußerung von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zur Europawahl. In einem Interview hatte Kühnert angedeutet, dass die SPD bei der Europawahl aufgrund ihrer Koalitionspartner, insbesondere der Grünen, an Stimmen verloren habe. Er sprach in diesem Zusammenhang von einer „Kontaktschande“.
Lang kritisierte diese Aussage scharf: „Was mich irritiert hat: Dass ich heute Stimmen gehört habe, auch aus der SPD, wo von einer Kontaktschande im Blick auf die Koalitionspartner gesprochen wurde.“ Sie betonte, dass alle drei Koalitionspartner im Vergleich zur Bundestagswahl Stimmen eingebüßt hätten und es daher unangebracht sei, die Schuld bei anderen zu suchen.
Stattdessen sollte jeder „bei sich vor der eigenen Haustür anfangen und mal überlegen: Was haben wir eigentlich falsch gemacht?“, so Lang weiter. Sie forderte eine ehrliche Analyse der Gründe für die Verluste und einen konstruktiven Dialog innerhalb der Koalition, um daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.
Die Grünen-Chefin mahnte zudem an, dass die Koalitionspartner trotz unterschiedlicher Positionen respektvoll miteinander umgehen sollten. Gegenseitige Schuldzuweisungen würden niemandem helfen und nur zu einer Verschlechterung des politischen Klimas führen. Vielmehr gelte es nun, gemeinsam an Lösungen für die drängenden Probleme des Landes zu arbeiten und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückzugewinnen.
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