Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel sieht die Amadeu Antonio Stiftung in Deutschland einen zunehmenden Antisemitismus von „beispielloser Qualität“. Das „Zivilgesellschaftliche Lagebild Antisemitismus“ der Stiftung zeigt, dass die Berührungsängste zwischen islamistischen und antiimperialistischen Milieus abnehmen. Vorständin Tahera Ameer betonte, dass unter dem Deckmantel einer vermeintlichen Palästina-Solidarität islamistische Parolen zunehmend salonfähig gemacht und die Ächtung von Islamismus erodiert wird.
Laut dem Bericht sind islamistische Parolen, die früher am Rande der Gesellschaft zu finden waren, nun häufiger in der Mitte der Gesellschaft anzutreffen. Diese Entwicklung wird durch eine zunehmende Vernetzung zwischen verschiedenen ideologischen Gruppierungen begünstigt. Insbesondere in sozialen Medien und bei öffentlichen Demonstrationen sei eine Zunahme antisemitischer Rhetorik und Symbole zu beobachten.
Ameer warnt vor den langfristigen Auswirkungen dieser Entwicklungen. Sie fordert eine verstärkte Sensibilisierung und Aufklärung der Gesellschaft, um der Verbreitung von antisemitischem Gedankengut entgegenzuwirken. Dies schließe sowohl pädagogische Maßnahmen in Schulen als auch stärkere Kontrollen und Sanktionen gegen die Verbreitung von Hassbotschaften in sozialen Netzwerken ein.
Die Amadeu Antonio Stiftung ruft dazu auf, die Solidarität mit Israel und den jüdischen Gemeinschaften in Deutschland zu stärken. Sie betont, dass eine klare Abgrenzung und Verurteilung von Islamismus und Antisemitismus notwendig sei, um den gesellschaftlichen Frieden zu wahren und das friedliche Zusammenleben zu fördern.
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