In Beirut kam es am Sonntag zu einem gezielten Luftangriff, bei dem Mohammed Afif, der Sprecher der libanesischen Miliz Hezbollah, getötet wurde. Die libanesischen Sicherheitsbehörden sowie Vertreter der Hezbollah bestätigten diesen Vorfall. Afif befand sich offenbar im Hauptquartier der pro-Hezbollah Baath-Partei im Ras-el-Nabaa-Viertel, als das Gebäude von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Dieser Angriff markiert den vierten israelischen Angriff auf Beirut seit 2006. Die Spannungen in der Region nehmen zu, während gleichzeitig diplomatische Bemühungen für eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Israel und Hezbollah im Gange sind. Israel hat zu diesem spezifischen Angriff bisher keine Stellungnahme abgegeben.
Hezbollah im Fokus internationaler Kritik
Mohammed Afif war eine der wenigen öffentlichen Stimmen von Hezbollah und galt als enger Vertrauter des langjährigen Anführers Hassan Nasrallah. Sein Tod erfolgt inmitten intensiver Verhandlungen über eine Waffenstillstandsinitiative, die von den USA vorgeschlagen wurde. Hezbollah prüft derzeit den Vorschlag, doch unklar ist, wie der Tod Afifs die Gespräche beeinflussen wird.
Verheerende Lage im Gazastreifen
Parallel dazu intensiviert Israel seine Militäroffensive in Gaza. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza wurden am Sonntag bei Luftangriffen auf Beit Lahiya mindestens 50 Menschen getötet. In einem weiteren Angriff auf al-Bureij starben 23 Menschen. Die Angriffe treffen oft Zivilisten, darunter auch viele Kinder, die in Trümmern um ihre Familien weinen.
Kämpfe auch in Südlibanon
In Südlibanon drangen israelische Streitkräfte am Freitag bis ins Dorf Chama vor, bevor sie sich nach heftigen Kämpfen mit Hezbollah-Kämpfern wieder zurückzogen. Die israelischen Luftangriffe auf Beirut dauerten am Sonntag den sechsten Tag in Folge an. Evakuierungsaufrufe wurden erneut für Haret Hreik ausgesprochen, einem bekannten Hezbollah-Stützpunkt im Süden Beiruts.
Waffenstillstandsverhandlungen unter Druck
Während die Bombardierungen weitergehen, drängen US-amerikanische Diplomaten auf eine sofortige Waffenruhe, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Es bleibt abzuwarten, ob die Hezbollah-Führung dem Vorschlag zustimmt oder ob die jüngsten Ereignisse die Verhandlungen zum Scheitern bringen.
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