Startseite Allgemeines Gold Ist Gold eine sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten? Eine Betrachtung von Chancen und Risiken
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Ist Gold eine sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten? Eine Betrachtung von Chancen und Risiken

Peggy_Marco (CC0), Pixabay
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1. Einleitung
Gold ist seit jeher ein beliebtes Anlageprodukt, insbesondere in Krisenzeiten. In den letzten 30 Jahren stieg der Goldpreis trotz heftiger Schwankungen von rund 250 auf etwa 1850 Euro pro Feinunze. Doch bedeutet dies automatisch, dass Gold eine sichere Geldanlage ist? Dieser Bericht beleuchtet die Vor- und Nachteile einer Investition in Gold und gibt Empfehlungen, wie Gold sinnvoll zur Risikostreuung eines Anlageportfolios beitragen kann.

2. Argumente für Gold als Geldanlage
2.1 Gold als Krisenwährung
Gold hat sich historisch als wertbeständig in Krisenzeiten erwiesen. Es überstand Kriege, Wirtschaftskrisen und Währungsreformen und wird nach wie vor als „sicherer Hafen“ geschätzt.

2.2 Reduzierung des Portfoliorisikos
Die Beimischung von Gold kann in einem ausgewogenen Portfolio aus Aktien, Anleihen etc. das Gesamtrisiko reduzieren. In der Vergangenheit stieg der Goldkurs oft, wenn Aktienmärkte einbrachen oder Währungen an Wert verloren. Gold wirkte somit stabilisierend.

2.3 Begrenzte Verfügbarkeit
Im Gegensatz zu Papiergeld kann Gold nicht beliebig vermehrt werden. Die globalen Goldreserven sind endlich, was zumindest theoretisch vor einer Geldentwertung schützt.

3. Argumente gegen Gold als Geldanlage
3.1 Hohe Kosten bei Kleinmengen
Wer physisches Gold in kleinen Stückelungen kaufen möchte, zahlt oft hohe Aufschläge. Bei einer Unze liegt der Verkaufspreis rund 6%, bei 1/10 Unze sogar 20% über dem Ankaufspreis. Diese Spanne gilt es erst zu überwinden, bevor Gewinne erzielt werden.

3.2 Lagerrisiken und -kosten
Die sichere Verwahrung von Gold, sei es zu Hause oder im Bankschließfach, ist mit Kosten und Risiken verbunden. Eine ausreichende Versicherung ist zu prüfen. Laufende Gebühren für ein Schließfach schmälern die Rendite.

3.3 Währungsrisiken
Da Gold in US-Dollar gehandelt wird, können Wechselkursschwankungen die Rendite in Euro beeinträchtigen. Wertet der Dollar ab, kann trotz Goldpreisanstiegs ein Verlust entstehen.

3.4 Keine laufenden Erträge
Im Gegensatz zu Aktien oder Anleihen wirft Gold keine Dividenden oder Zinsen ab. Gewinne entstehen nur bei steigendem Goldkurs und anschließendem Verkauf.

3.5 Hohe Preisschwankungen
Der Goldpreis unterliegt starken Schwankungen. Auf Phasen rasanten Wachstums folgten in der Vergangenheit immer wieder lange Phasen der Stagnation oder gar Goldpreishalbierungen.

4. Fazit und Empfehlung
Grundsätzlich kann Gold in begrenztem Umfang (max. 10% des Anlagekapitals) zur Diversifikation eines Portfolios beitragen. In Krisenzeiten bewies Gold relative Preisstabilität.

Langfristig war die inflationsbereinigte Rendite jedoch geringer als bei einem global gestreuten Aktieninvestment. Die zahlreichen Nachteile und Risiken dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Insgesamt ist Gold eher als Beimischung und nicht als Kerninvestment geeignet. Von einem größeren Anteil als 10% des Vermögens in Gold wird abgeraten. Bei der Entscheidung für ein Investment sollten die verschiedenen Anlagemöglichkeiten wie Barren, Münzen, ETCs oder Minenaktien und deren spezifische Eigenheiten genau abgewogen werden.

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