Italien wehrt sich heftig gegen Mutmaßungen, das Land könnte ebenfalls zum Kreis der Euro-Sorgenkinder zählen.
„Italien gehört nicht zu den Risikoländern. Das bestätigen alle Rating-Agenturen“, meinte etwa Außenminister Franco Frattini gestern. Und tatsächlich scheint, was ob der hohen Staatsschuld Italiens widersprüchlich erscheint, es zu stimmen.
So liegt die Gesamtverschuldung Italiens laut Schätzung der EU-Kommission heuer bei 118,9 Prozent des BIP. Damit ist der Stiefelstaat hauptverantwortlich dafür, dass die durchschnittliche Verschuldung der Euroländer von 79 Prozent im Vorjahr auf 84 Prozent 2010 steigt. Zum Vergleich: Das als gefährdet geltende Spanien hat nur eine gesamtstaatliche Bruttoschuld von 64,4 Prozent des BIP.
„Italien interessiert aber die Finanzmärkte kaum, weil der Großteil der Staatsschuld im Inland aufgenommen ist“, sagt Wifo-Konjunkturexperte Gerhard Rünstler. Spanien hingegen hat – ebenso wie Portugal und Irland – vorwiegend Auslandsschulden, was die Finanzmärkte viel weniger kalt lässt.
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