Die Weltwirtschaft steht in diesem Jahr vor zahlreichen Unwägbarkeiten, warnte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgieva. Eine zentrale Quelle der Unsicherheit sei der wirtschaftspolitische Kurs der USA unter der neuen Regierung. „Die weltweite Aufmerksamkeit richtet sich auf die Entscheidungen der USA in Bezug auf Zölle, Steuersenkungen und Deregulierung“, erklärte Georgieva gestern (Ortszeit). Angesichts der Größe und Bedeutung der US-Wirtschaft könnten diese Entscheidungen erhebliche globale Auswirkungen haben.
Divergierende Entwicklungen in der Weltwirtschaft
Georgievas Einschätzungen kommen im Vorfeld der Veröffentlichung des neuen Weltwirtschaftsberichts des IWF, der nächste Woche erscheinen soll. Der Bericht werde laut Georgieva die zunehmenden Unterschiede zwischen den Volkswirtschaften in Bezug auf Wachstum und Inflation verdeutlichen.
Die IWF-Chefin betonte, dass sich die wirtschaftlichen Perspektiven regional stark unterscheiden:
- USA: Die US-Wirtschaft wird voraussichtlich stärker wachsen als ursprünglich angenommen.
- Europa: Im Gegensatz dazu zeige die Europäische Union Anzeichen einer wirtschaftlichen Verlangsamung.
- Indien: Auch Indien dürfte weniger dynamisch abschneiden als erwartet.
- China und Brasilien: China kämpft weiterhin mit deflationärem Druck, während in Brasilien eine steigende Inflation erwartet wird.
Weltweite Inflation im Rückgang
Insgesamt erwartet der IWF, dass die globale Inflation leicht zurückgehen wird. Dabei verlaufe der Rückgang in den entwickelten Volkswirtschaften schneller als in Schwellenländern – mit Ausnahme von China.
Georgievas Ausführungen unterstreichen die Herausforderungen, vor denen die globale Wirtschaft derzeit steht: Die Kombination aus unsicherer Wirtschaftspolitik, regional unterschiedlichen Wachstumsdynamiken und divergierenden Inflationstrends könnte die wirtschaftliche Stabilität in diesem Jahr erheblich auf die Probe stellen.
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