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Jack Smith packt seinen Koffer: Sonderermittler verlässt die Bühne – Trump bleibt der Star

Webflippy (CC0), Pixabay
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Es gibt wenige Jobs in den USA, die so herausfordernd sind wie der eines Sonderermittlers, der gegen Donald Trump ermittelt. Jack Smith, der von der US-Regierung eingesetzte Ermittler, scheint dies ebenfalls erkannt zu haben – und hat wenige Tage vor Trumps Amtsantritt als frisch gewählter Präsident seinen Hut genommen. Oder, sagen wir mal: Er hat seinen Abschiedsbericht abgegeben, sein Büro aufgeräumt und sich gedacht, „Macht euren Kram doch alleine!“

Smith verabschiedete sich laut eines gestern veröffentlichten Dokuments, das an die berühmt-berüchtigte Richterin Aileen Cannon geschickt wurde, still und leise aus dem Justizministerium. Kein Tusch, keine Party, keine goldene Uhr – nur ein vertraulicher Bericht, den Cannon übrigens erstmal unter Verschluss hält, vermutlich damit niemand zu früh Spaß daran hat.

Bericht unter Verschluss – Richterin Cannon blockiert weiter

Die US-Justiz möchte den Bericht zur mutmaßlichen Wahlmanipulation von Trump gerne veröffentlichen – schließlich könnte er Licht auf ein paar, na ja, „fragwürdige“ Dinge werfen, die der ehemalige (und bald wieder amtierende) Präsident so angestellt haben soll. Doch Richterin Cannon, offenbar ein großer Fan von „Spannung aufbauen“, hält den Bericht weiterhin unter Verschluss. Vielleicht plant sie, ihn eines Tages mit einer Netflix-Dokumentation zu kombinieren.

Das Justizministerium ist davon natürlich wenig begeistert. Es argumentiert, dass Cannon gar nicht befugt sei, die Veröffentlichung zu blockieren. Trumps Anwälte wiederum wollen am liebsten, dass der Bericht in einer Schublade verschwindet, und zwar einer sehr tiefen. Sie haben bereits fleißig Briefe an den scheidenden Justizminister Merrick Garland geschrieben – offenbar in der Hoffnung, dass der vor lauter Papierkram irgendwann aufgibt.

Ein Bericht, zwei Verfahren, viele Probleme für Trump

Der Bericht von Jack Smith ist keine leichte Lektüre für Trump. In einem der Verfahren geht es um seine mutmaßliche Rolle bei der kleinen, gemütlichen Kapitolstürmung am 6. Januar 2021, bei der seine Fans aus Versehen ein bisschen Chaos angerichtet haben. Smith untersuchte, ob Trump möglicherweise versucht hat, die Wahl zu manipulieren oder gar die Vereinigten Staaten zu betrügen – was Trump laut eigener Aussage natürlich nie tun würde („Ich bin der ehrlichste Mensch, den es gibt“).

Das zweite Verfahren dreht sich um eine ganz andere Art von Chaos: die Lagerung geheimer Regierungsakten in Trumps Villa in Florida. Offenbar fühlte sich der ehemalige Präsident von der Vorstellung inspiriert, dass sein Wohnzimmer auch als Staatsarchiv durchgehen könnte.

Während der Bericht zur Wahlmanipulation bald ans Tageslicht kommen könnte, soll der Bericht zur Regierungsakten-Affäre jedoch weiterhin geheim bleiben. Schließlich laufen in diesem Fall noch Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter Trumps – vermutlich Leute, die die Akten in Kartons packten und dann vergaßen, wohin sie geliefert wurden.

Jack Smiths stiller Abgang – ein Zeichen von Müdigkeit?

Smiths Weggang wird in offiziellen Dokumenten nur beiläufig erwähnt, so als ob er einfach den Lichtschalter ausgemacht und „Bin dann mal weg“ gesagt hätte. Nach Monaten der Ermittlungen, intensiver Medienberichterstattung und vermutlich einem ordentlichen Berg an Memes zu seiner Person ist das wohl kaum verwunderlich.

Ob Smith in den Ruhestand geht oder sich einfach einen Job sucht, der weniger mit Trump zu tun hat, ist unklar. Vielleicht schreibt er ein Buch. Vielleicht wird er Sonderermittler in einem Land, in dem niemand davon träumt, ein Kapitol zu stürmen.

Und Trump? Der bleibt Trump.

Wie so oft steht Donald Trump im Zentrum eines Dramas, das er selbst ins Rollen gebracht hat, und wie so oft wirkt er dabei erstaunlich unbeeindruckt. Der Bericht von Jack Smith könnte unangenehme Details ans Licht bringen, doch wenn die Vergangenheit ein Hinweis ist, wird Trump das nicht aus der Bahn werfen.

Ob es nun um Wahlmanipulation, Regierungsakten oder die nächste Reality-Show geht, Trump bleibt Trump – und alle anderen dürfen hinter ihm aufräumen. Jack Smith ist jedenfalls raus.

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