Der britische Autohersteller Jaguar Land Rover (JLR) hat angekündigt, alle Fahrzeuglieferungen in die USA vorübergehend einzustellen, um auf die neuen US-Zölle zu reagieren, die vergangene Woche in Kraft getreten sind.
Was ist passiert?
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Die USA erheben seit dem 3. April einen 25%igen Einfuhrzoll auf Autos. Weitere Zölle auf Autoteile folgen im nächsten Monat.
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Zudem wird ein 10%iger Zoll auf alle anderen britischen Importe erhoben – mit noch höheren Raten für andere große Wirtschaftsmächte.
Infolge dieser Maßnahmen gerät der globale Handel stark unter Druck, und Unternehmen wie Jaguar Land Rover müssen ihre Lieferketten und Preisstrategien kurzfristig neu überdenken.
Bedeutung für die britische Wirtschaft
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Die USA sind der zweitgrößte Exportmarkt für die britische Autoindustrie – nach der EU.
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Der Export von Autos in die USA hatte bis zum dritten Quartal 2024 einen Wert von 8,3 Mrd. £ – mehr als jede andere Exportware aus Großbritannien.
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Die Entscheidung von JLR betrifft auch Werke in Coventry, Solihull und Wolverhampton.
Auswirkungen auf die Märkte
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Die FTSE 100, der führende britische Aktienindex, fiel um 4,9 % – der stärkste Rückgang seit Beginn der Corona-Pandemie.
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Auch Börsen in Frankreich und Deutschland verzeichneten starke Verluste.
Politische Reaktionen
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Premierminister Keir Starmer betonte, dass das Vereinigte Königreich „ruhig und besonnen“ auf die US-Zölle reagieren werde, schloss aber Gegenmaßnahmen nicht aus.
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In einem Gespräch mit Frankreichs Präsident Macron vereinbarten beide, dass „ein Handelskrieg niemandem nützt“ – aber alle Optionen offengehalten werden sollen.
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Großbritannien prüft derzeit, auf welche Produkte Vergeltungszölle erhoben werden könnten.
Ausblick
Während Gespräche über ein mögliches Handelsabkommen mit den USA andauern, hoffen britische Offizielle, dass einige der neuen Zölle künftig gelockert werden könnten.
Jaguar Land Rover erklärte, man wolle „kurzfristige Maßnahmen“ wie die Versandpause nutzen, um mittelfristige Strategien zu entwickeln – denn der US-Markt sei für die Luxusmarken des Unternehmens nach wie vor entscheidend.
Fazit:
Die neuen Zölle der USA unter Präsident Trump setzen britische Unternehmen massiv unter Druck – selbst Traditionsmarken wie Jaguar Land Rover. Die Reaktion Londons bleibt bislang diplomatisch, doch ein Handelskonflikt mit weitreichenden Folgen steht im Raum.
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