Japan hat die Verlängerung der Laufzeit bestehender Atomreaktoren beschlossen. Das Parlament setzte heute ein Gesetz in Kraft, mit dem die Betriebsdauer nicht mehr auf 60 Jahre beschränkt wird, sondern potenziell unbegrenzte Laufzeiten möglich werden.
Zum einen will das rohstoffarme Land seine Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringern. Zum anderen will Japan seine Klimaschutzziele erreichen: bis zum Jahr 2050 soll der CO2-Ausstoß auf Null reduziert werden. Zwar soll auch die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut werden, doch gleichzeitig wird Kernenergie ungeachtet der Gefahr durch Erdbeben und der Atomkatastrophe in Fukushima von 2011 als unerlässlich angesehen.
Nach der Katastrophe in Fukushima hatte Japan sämtliche Meiler im Land heruntergefahren und deutlich verschärfte Sicherheitsstandards eingeführt. Von Japans gegenwärtig 33 betriebsbereiten Reaktoren sind bisher erst zehn Meiler wieder ans Netz genommen worden. Für weitere Reaktoren haben die Betreiber die Genehmigung zum Wiederanfahren beantragt, doch dauert das lange. Zudem gibt es starken lokalen Widerstand gegen das Wiederanfahren von abgeschalteten Atommeilern.
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