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Jerome Powell zeigt Donald Trump, wer der wahre Chef ist: Ein Lehrstück in Wirtschaftsrealität

anaterate (CC0), Pixabay
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Ach, Donald Trump und seine Liebe zum Aktienmarkt – eine Romanze, die auf wackeligen Fundamenten gebaut ist. Der Präsident in spe hatte sich bereits als Retter der Wall Street inszeniert, mit Versprechen von Steuererleichterungen und Deregulierungen, die Anleger in verzückte Vorfreude versetzten. Doch dann betrat Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, die Bühne und zerplatzte diese Seifenblase mit bemerkenswerter Eleganz.

Am Mittwoch ließ Powell in einer Pressekonferenz wissen, dass Inflation nächstes Jahr hartnäckiger bleiben könnte als gedacht und die Fed für 2025 nur zwei Zinssenkungen statt der ursprünglich geplanten vier erwartet. Die Börsen reagierten prompt – und wie! Der Dow Jones stürzte um über 1.100 Punkte ab, und das S&P 500 fiel um satte 3%. Der Dow verzeichnete damit die längste Verlustserie seit 1974. Ein starkes Statement der Fed, das deutlich macht: „Hier regiert die Realität, nicht Wunschdenken.“

Das war’s mit der Party
Die Anleger, die sich an einen Traum klammerten, mussten zusehen, wie die Post-Wahl-Rallye in Rauch aufging. Die 2.800 Punkte, die der Dow seit dem Wahltag zugelegt hatte? Fast vollständig verdampft. Am Ende bleibt ein mickriges Plus von 100 Punkten. Gratulation, Herr Trump – Ihre „Wall-Street-Magie“ hat ein Haltbarkeitsdatum, das gerade abgelaufen ist.

Art Hogan, Marktstratege bei B. Riley Investments, beschrieb die Fed-Prognose treffend als „einen Schlag ins Gesicht für den Markt.“ Eine Lektion in Demut, falls die Börsianer noch nicht genug davon hatten.

Trump der Heilsbringer? Eher nicht
Natürlich war Trumps Sieg angeblich das Ticket zu einem Börsenboom für die nächsten vier Jahre. Aber Powell hat mit einem kleinen Hinweis klargestellt, dass wirtschaftliche Realitäten sich nicht durch Wahlkampfgetöse ändern lassen. Weniger Zinssenkungen bedeuten niedrigere Gewinne, weniger Neueinstellungen und ein gedämpftes Wirtschaftswachstum. Kurz gesagt: Kein Wunderland.

„Nichts im Leben ist umsonst“, kommentierte Callie Cox von Ritholtz Wealth Management trocken. Sie meinte damit wohl die übertriebene Euphorie, die Investoren nach der Wahl an den Tag legten. „Die Leute haben sich einfach genommen, was sie wollten, und den Rest ignoriert.“ Jetzt, da Trumps glorreiche Steuer- und Zollpläne auf die Wirtschaft prallen, scheint die rosa Brille endlich abzurutschen.

Die Fed hält die Zügel in der Hand
Letztlich zeigt das ganze Drama, wer wirklich den Takt vorgibt: Die Federal Reserve. Während Trump von neuen Steuererleichterungen träumt und seine Zollpolitik Inflationsgefahren schürt, bleibt die Fed der kühle Kopf in einem Raum voller heißer Luft.

Wie sagte Rob Haworth von US Bank Wealth Management so treffend? „Die Fed bewegt Märkte wie keine andere Institution in Amerika.“ Und während Trump weiterhin versucht, sich als Architekt eines Börsenwunders zu inszenieren, sollte er besser darauf achten, nicht selbst Opfer dieses mächtigen Marktmechanismus zu werden.

Die Börse mag sich irgendwann erholen, aber die Lektion bleibt: Man regiert die Märkte nicht mit Tweets, sondern mit Taten. Bravo, Herr Powell.

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