In der Bundesregierung gibt es offenbar die Sorge, dass die Corona-Krise Versuche der feindlichen Übernahme heimischer Unternehmen auslösen könnte. „Wir haben nicht nur einen viralen Angriff.
Wir könnten auch einen Wirtschaftsangriff danach erleben“, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Finanziell durch die Krise geschwächte Firmen könnten ins Visier internationaler Investoren geraten.
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) teilt diese Sorge. Das von der Regierung geplante Hilfspaket solle die Unternehmen „auch vor unliebsamen Überraschungen“ schützen, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ („SZ“) mit Blick auf mögliche Übernahmeversuche.
Scheuer betonte, dass es weltweites Interesse an erfolgreichen deutschen Unternehmen gebe, darunter im Bereich Mobilität und Infrastruktur. Die Bundesregierung wolle dafür sorgen, „dass wir diese Pläne von außen abwehren“. Es gehe darum, „Wirtschaftskraft in Deutschland nach der Krise zu sichern“.
Scholz sicherte zu, dass „die große Finanzkraft unseres Staates“ eingesetzt werden solle, um die Bürger vor dem Virus, aber auch Unternehmen und Arbeitsplätze zu schützen.
Das Bundeskabinett will heute in einer Sondersitzung das Corona-Hilfspaket auf den Weg bringen. Ein Nachtragshaushalt soll dem Bund erlauben, in diesem Jahr mehr als 150 Milliarden Euro neue Schulden aufzunehmen.
Unternehmen und Selbstständige sollen unter einen Schutzschirm gestellt werden: Ein „Wirtschaftsstabilisierungsfonds“ soll dafür mit 400 Milliarden Euro ausgestattet werden. Weitere 200 Milliarden Euro sollen für Kredite und direkte Beteiligungen bereitgestellt werden.
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