Wegen geplatzter Reisen beim insolventen Reiseanbieter Thomas Cook sind bisher rund 68.000 Anträge auf eine Ausgleichszahlung im Bundesjustizministerium eingegangen. In 5.000 Fällen sei bereits Geld ausgezahlt worden, teilte das Ministerium auf eine Anfrage der Grünen mit.
Bei 18.000 weiteren Anträgen fehlten derzeit noch erforderliche Angaben, die die Antragsteller nachreichen müssten. Das Verfahren zur Prüfung und Auszahlung sei leider nicht trivial, teilte das Ministerium mit.
„Die Entschädigung der Thomas-Cook-Kunden darf jetzt nicht an bürokratischen Hürden scheitern“, sagte ein Sprecher der Grünen gegenüber Medien. Der Bund müsse eine Informationskampagne starten, um auch das Offline-Antragsverfahren bekannter zu machen, forderte er. „Außerdem muss die Antragsfrist über den 15. November hinaus verlängert werden, damit alle Betroffenen die Chance haben, sich zu melden.“
Die deutsche Thomas Cook, die in den Sog der Pleite der britischen Mutter geraten war, hatte am 25. September vergangenen Jahres Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen hatte schrittweise alle gebuchten Reisen abgesagt, auch wenn sie bereits ganz oder teilweise bezahlt worden waren.
Die Bundesregierung entschied im Dezember, betroffenen Pauschalreisenden jenen Teil ihrer Ausgaben zu erstatten, den weder die Zurich-Versicherung noch Dritte ausgleichen. Voraussetzung ist allerdings, dass Kunden ihre Ansprüche zuvor beim Insolvenzverwalter gemeldet und bei der Versicherung geltend gemacht haben.
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