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JH Holding GmbH unsere Bilanzanalyse

TungArt7 (CC0), Pixabay
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Die Bilanz und der Konzernbericht der JH-Holding GmbH für das Jahr 2022 zeigen eine solide finanzielle Lage und stabile Geschäftsstruktur, mit einer erfolgreichen strategischen Ausrichtung und einigen bestehenden Herausforderungen.

Stärken und positive Entwicklungen

  1. Umsatz- und EBITDA-Wachstum: Die Umsatzerlöse der JH-Holding GmbH stiegen 2022 um fast 30 % auf 1,76 Mrd. €, was hauptsächlich auf die steigenden Marktpreise für Rohmaterialien und Energiekosten zurückzuführen ist. Das EBITDA stieg um etwa 50,8 % auf 411,4 Mio. €, was auf eine verbesserte Preis-Margen-Struktur zurückzuführen ist.
  2. Solide Eigenkapitalquote: Die Eigenkapitalquote stieg von 32,8 % im Vorjahr auf 39,1 % zum Jahresende 2022. Dies deutet auf eine verbesserte finanzielle Stabilität hin, die durch das positive Jahresergebnis und den Anstieg der Rücklagen unterstützt wurde.
  3. Effizienzsteigerungen und Expansion: Die JH-Holding investierte stark in neue Anlagen, einschließlich eines neuen Wellpappenwerks in Polen (PW14) und ein EBS-Kraftwerk, um die Energieversorgung zu sichern. Die SAP-S/4HANA-Einführung und das Projekt „Fit4Finance-Transformation“ sind positive Schritte, um die Effizienz der Finanzverwaltung zu steigern und die operativen Prozesse zu verbessern.
  4. Umfangreiches Risikomanagement: Das Risiko- und Chancenmanagementsystem ist umfassend strukturiert und berücksichtigt wirtschaftliche, marktspezifische und operationelle Risiken, was eine dynamische und vorsichtige Strategie zur Risikominderung zeigt.

Herausforderungen und kritische Punkte

  1. Rohstoff- und Energiekosten: Der Bericht hebt erhebliche Risiken aufgrund der steigenden Energiekosten und des Materialbedarfs hervor, die durch den Ukraine-Krieg und die allgemeine Marktvolatilität noch verstärkt werden. Diese hohen Betriebskosten könnten die Margen weiter beeinträchtigen, insbesondere wenn sie nicht an Kunden weitergegeben werden können.
  2. Währungsschwankungen: Die Abhängigkeit von internationalen Märkten bringt Fremdwährungsrisiken, insbesondere aufgrund der gestiegenen Volatilität bei PLN, CZK und GBP. Das Unternehmen erwartet einen hohen Einfluss solcher Währungsschwankungen auf die finanziellen Ergebnisse.
  3. Abhängigkeit von internen Produktionskapazitäten: Die Wertschöpfungskette ist stark auf die Produktion in eigenen Papierwerken angewiesen. Ein Ausfall dieser Produktionsstätten würde die Versorgung der „Board“-Standorte gefährden und die finanzielle und operationelle Lage beeinträchtigen.
  4. Zinsänderungsrisiken: Die variablen Zinssätze der Kredite, die an den EURIBOR und SONIA gekoppelt sind, könnten bei einer anhaltenden Erhöhung der Referenzzinsen die Finanzierungskosten weiter belasten. Die geplanten Zinserhöhungen durch die Zentralbanken 2023 dürften diesen Druck verstärken.
  5. Branchenspezifische Herausforderungen: Der Wellpappenmarkt ist empfindlich gegenüber Angebotsschwankungen und Kapazitätsveränderungen. Die langfristige Abhängigkeit von Wellpappmärkten und die potenzielle Gefahr einer Überkapazität können zu Preiskämpfen und Margenverlusten führen.

Fazit und Ausblick

Insgesamt weist die JH-Holding GmbH eine starke Finanzstruktur mit einem positiven operativen Ergebnis und einem stabilen Cashflow auf. Die Bilanz zeigt zudem eine erhöhte Eigenkapitalquote, die auf eine gute finanzielle Pufferwirkung hinweist. Herausforderungen bestehen jedoch durch externe Marktbedingungen und Produktionsabhängigkeiten, die in Kombination mit steigenden Rohstoff- und Energiepreisen sowie Währungsschwankungen Risiken für die Margen und die langfristige Rentabilität darstellen könnten.

Die strategische Expansion und Investitionen in die Digitalisierung und Energieressourcen sind zukunftsorientierte Maßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Risiken mindern können. Das Unternehmen sollte jedoch weiterhin eine genaue Kontrolle der operativen Kosten und der Währungsexposition beibehalten, um den zukünftigen Herausforderungen wirksam begegnen zu können.

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JH-Holding GmbH

Neustadt/​Wstr.

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzern – Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen des Konzerns

Der Unternehmensgegenstand der JH-Holding GmbH ist die Übernahme, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an sowie die Beratung und Unterstützung von Unternehmen aller Art, insbesondere Unternehmen der Papier erzeugenden und verarbeitenden Industrie.

Zum Konzern der JH-Holding GmbH (JH-Holding-Konzern) gehören inklusive der JH-Holding GmbH neunzehn Gesellschaften. Die JH-Holding GmbH hält unmittelbar und mittelbar Beteiligungen an zwölf inländischen und sechs ausländischen Gesellschaften, von denen alle Gesellschaften in den Konzernabschluss der JH-Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2022 einbezogen werden.

Direkte Beteiligungen hält die JH-Holding GmbH an der Progroup AG (91,05%), der Professionals Academy SPO GmbH (100%), (seit Mai 2022) der JHH Aviation GmbH (100%) und (seit Juni 2023) der Mainsee 1480. V V GmbH (künftig: JHH Property GmbH).

Die Progroup AG hält direkt oder indirekt sämtliche Anteile der weiteren Konzerngesellschaften mit den operativen Sparten Board und Paper und den diese ergänzenden Geschäftsbereichen Logistics und Power. Das Ergebnis des JH-Holding-Konzerns wird somit maßgeblich durch den wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaften der Progroup AG bestimmt.

Der Bereich Board umfasst insgesamt zwölf Wellpappformatwerke. Obergesellschaft ist die Progroup Board GmbH, in der die fünf deutschen Wellpappformatwerke angesiedelt sind. Die sieben ausländischen Werke werden von 100%igen Tochtergesellschaften der Progroup Board GmbH in Frankreich, Großbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und Italien betrieben. Hierunter fällt auch das neuste Wellpappformatwerk PW14 in Stryków (Polen), das im vierten Quartal 2022 den Probebetrieb aufnahm. Zwei weitere Werke befinden sich zum Jahresende 2022 in der konkreten Umsetzungsphase, PW15 in Petersberg (Deutschland) sowie PW16 Nachweise in Cessalto (Italien). Mit der Errichtung von PW16 wurde im Frühjahr 2023 begonnen. Die im Jahr 2019 gegründete Gesellschaft Progroup Board Kft. (Budapest, Ungarn) hat noch keinen operativen Geschäftsbetrieb.

Der Bereich Paper betrifft die vorgelagerte Wertschöpfungsstufe der Herstellung von Wellpappenrohpapier. Dieser Bereich umfasst die Progroup Paper PM1 GmbH mit ihrer Papierfabrik in Burg sowie deren 100%ige Tochtergesellschaften, die Progroup Paper PM2 GmbH mit ihrer Papierfabrik in Eisenhüttenstadt sowie die Progroup Paper PM3 GmbH mit ihrer Papierfabrik in Sandersdorf-Brehna. Die Progroup Power 1 GmbH mit ihrem EBS Heizkraftwerk in Eisenhüttenstadt versorgt die Progroup Paper PM2 GmbH mit Dampf und veräußert Strom am Spotmarkt über das öffentliche Netz. Ein EBS Heizkraftwerk der Progroup Power 2 GmbH ist gerade in der Umsetzungsphase und wird zukünftig die Progroup Paper PM3 GmbH versorgen.

Die Progroup Logistics GmbH als Logistikunternehmen erbringt innerhalb und außerhalb des Konzerns Transportdienstleistungen.

Die Progroup AG hat Ergebnisabführungsverträge mit der Progroup Paper PM1 GmbH (seit 2009), der Progroup Board GmbH (seit 2014), der Progroup Power 1 GmbH (seit 2016) und der Progroup Power 2 GmbH (seit 2018) geschlossen. Daneben bestehen Ergebnisabführungsverträge zwischen der Progroup Paper PM1 GmbH, und der Progroup Paper PM2 GmbH (seit 2007) sowie zwischen der Progroup Paper PM1 GmbH und der Progroup Paper PM3 GmbH (seit 2018).

In der Progroup AG sind im Wesentlichen die zentralen Funktionen Unternehmensentwicklung, Pricing, Produktionsplanung, Kundenservice, Transportplanung, Logistik, Rohstoffmanagement, Unternehmenskommunikation, Marketing, IT, Rechnungswesen für die Mehrzahl der Einzelgesellschaften sowie den Konzern, Treasury, Controlling, Personalwesen, Recht und Zentraleinkauf angesiedelt.

Die Wertschöpfungskette innerhalb des Teilkonzerns der Progroup AG beginnt bei den drei Papierfabriken Progroup Paper PM1 GmbH (PM1), Progroup Paper PM2 GmbH (PM2) und Progroup Paper PM3 GmbH (PM3). Die PM2 wird durch die Progroup Power 1 GmbH (PPO1) in einer vorgelagerten Stufe durch die Erzeugung von Dampf/​Strom unterstützt. Der wichtigste Einsatzfaktor für die Papierproduktion ist Altpapier. Aus den Papierfabriken werden hauptsächlich die Wellpappformatwerke innerhalb der Unternehmensgruppe sowie in begrenztem Umfang externe Kunden beliefert. Aufgrund der komplementären technischen Ausgestaltung der Papierfabriken können Wellpappenrohpapiere mit einem Flächengewicht zwischen 60 g/​m 2 und 230 g/​m 2 hergestellt werden.

Die zweite zentrale Wertschöpfungsstufe ist die Produktion und der Vertrieb von Wellpappformaten und damit die Belieferung der Verpackungshersteller, die wiederum die Endkunden /​ Verbraucher beliefern. Die Wellpappenerzeugung erfolgt an den Standorten Offenbach a.d. Queich, Burg, Schüttorf, Plößberg und Eisfeld im Inland sowie an den ausländischen Standorten in Frankreich (Douvrin), der Tschechischen Republik (Rokycany), Polen (Stryków und Trzcinica), Großbritannien (Ellesmere Port) und Italien (Drizzona). Zwischen den einzelnen Wertschöpfungsstufen finden transportlogistische Prozesse statt, welche durch die Progroup Logistics GmbH unterstützt werden.

Das Produktspektrum der Board-Werke umfasst ein- bis dreiwellige Wellpappen mit unterschiedlichen Wellengrößen. Die Bandbreite der Flächengewichte reicht von rd. 300 g/​m 2 bis zu knapp 2 kg/​m 2. Generell gibt es Trends zu leichtgewichtigerer Wellpappe bei gleicher Festigkeit sowie zu Kleinserien, um den immer differenzierteren Anforderungen der Verpackungsindustrie gerecht zu werden. Für beide Trends ist Progroup gut im Markt positioniert und konnte daher trotz eines volatilen Marktumfelds 2022 ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaften.

Das Kundenspektrum im Bereich Wellpappen umfasst überwiegend mittelständische Verpackungshersteller. Der Bereich Paper beliefert zum größten Teil die Board-Werke und daneben auch externe Kunden.

Die Professionals Academy SPO GmbH hat im Geschäftsjahr Dienstleistungen zur Aus- und Weiterbildung von Unternehmern und Führungskräften bzw. Fachpersonal erbracht und sich dabei gezielt auf Kunden des Unternehmensbereichs Board der Progroup AG konzentriert. Im Aufbau befinden sich derzeit die weiteren Geschäftsfelder (i) Individuelle Strategie- und Businessberatung, (ii) Market Business Intelligence Services und (iii) Enterprise Business Intelligence Services. Auch die Leistungen in den neuen Geschäftsfeldern werden sich in erster Linie an Kunden des Unternehmensbereichs Board richten.

Die JHH Aviation GmbH hält eine Beteiligung an einem Turboprop-Mehrzweckflugzeug und stellt für Reisetätigkeiten des Managements des JH-Holding-Konzerns bei Bedarf Flugstunden zur Verfügung.

Die Mainsee 1480. V V GmbH (künftig: JHH Property GmbH) wurde im Wege des Kaufs einer Vorratsgesellschaft „errichtet“. Sie soll künftig Immobilien im Rahmen sogenannter Verpackungsparks, bei denen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wellpappwerken des Geschäftsbereichs Board Verpackungswerke von Kunden angesiedelt werden, halten und verwalten.

Im JH-Holding-Konzern waren zum Ende des Geschäftsjahres 1.709 Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2021: 1.554 Mitarbeiter). Davon waren 1.121 gewerbliche Mitarbeiter, 531 Gehaltsempfänger und 57 Auszubildende bzw. Aushilfen. Die Unternehmensphilosophie von Leistung und Gegenleistung spiegelt sich auch in den Entlohnungssystemen der Mitarbeiter wider. Über alle Mitarbeitergruppen werden durch gezielten Einsatz variabler Vergütungsbestandteile Leistungsanreize gesetzt.

Im Rahmen des Umweltmanagements wird die Einhaltung der bestehenden Umweltgesetze und Auflagen laufend überwacht.

Die JH-Holding GmbH wurde im Geschäftsjahr 2022 von drei Geschäftsführern, den Herren Jürgen Heindl, Maximilian Heindl und Vinzenz Heindl, geleitet. Herr Maximilian Heindl ist im Dezember 2022 aus der Geschäftsführung der JH-Holding GmbH ausgeschieden.

Alleiniger Geschäftsführer der Professionals Academy SPO GmbH war im Geschäftsjahr 2022 Herr Vinzenz Heindl. Die JHH Aviation GmbH wurde seit dem Erwerb durch die JH-Holding GmbH am 13. Mai 2022 bis zum 20. Dezember 2022 ausschließlich durch Herrn Maximilian Heindl geleitet. Seit dem 20. Dezember 2022 ist alleiniger Geschäftsführer der JHH Aviation GmbH Herr Vinzenz Heindl. Alleiniger Geschäftsführer der Mainsee 1480. V V GmbH (künftig: JHH Property GmbH) ist seit deren Erwerb am 2. Juni 2023 Herr Jürgen Heindl.

Die 91,05%ige Tochtergesellschaft Progroup AG wurde im Geschäftsjahr 2022 durch den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Heindl, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Maximilian Heindl sowie die Vorstandmitglieder Dr. Volker Metz und zeitanteilig Herr Philipp Kosloh geleitet. Herr Philipp Kosloh hat sein Amt als Vorstandsmitglied zum 02.05.2022 niedergelegt. Die Position des COO wurde bis zum Jahresende noch nicht neu besetzt. Der Aufsichtsrat der Progroup AG bestand bis zum 31. Dezember 2022 aus drei Personen. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2022 ist Herr Jürgen Heindl aus dem Vorstand ausgeschieden. Herr Maximilian Heindl wurde vom Aufsichtsrat als Nachfolger von Herrn Jürgen Heindl mit Wirkung vom 1. Januar 2023 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Herr Jürgen Heindl wurde von der Hauptversammlung mit Wirkung vom 1. Januar 2023 in den Aufsichtsrat gewählt. Seit dem 1. Januar 2023 besteht der Aufsichtsrat aus vier Personen.

2. Wirtschaftsbericht

a) Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Absatzrekord des Vorjahres beim Vertrieb von Wellpappe nicht erreicht werden. Die Absatzentwicklung lag jedoch über der Entwicklung des Referenzmarktes. Insgesamt war das Marktumfeld für Wellpappenrohpapier als auch Wellpappe in 2022 durch schwankende Marktbedingungen charakterisiert. Der Markt für Wellpappenrohpapier war über das ganze Geschäftsjahr geprägt durch ein hohes Angebot, dem eine gesunkene Nachfrage nach Wellpappe gegenüber stand. Die bis zur Mitte des Jahres weiter steigenden Rohstoffpreise sowie die in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv gestiegenen Energiekosten führten zu Preissteigerungen für Wellpappenrohpapier im ersten Halbjahr. Durch den Angebotsüberhang sind die Lagerbestände in der Papierindustrie sehr deutlich angestiegen. Als Konsequenz dessen gab es im dritten Quartal zahlreiche Produktionskürzungen und Abstellmaßnahmen. Dies führte wiederum zu einem Ungleichgewicht auf dem Altpapiermarkt und im Ergebnis zu einem deutlichen Verfall der Altpapierpreise im zweiten Halbjahr. Da sich auch die Energiepreise nach den Höchstständen im dritten Quartal etwas reduziert haben, sind die Preise für Wellpappenrohpapier im vierten Quartal deutlich gesunken.

Das Marktvolumen auf dem europäischen Markt für Wellpappenrohpapier ist gegenüber 2022 um rund 3,6% gesunken.

Das Preisniveau für Wellpappe folgte wie üblich der preislichen Entwicklung auf dem Wellpappenrohpapiermarkt mit dem typischen zeitlichen Nachlauf. Neben dem starken Rohstoffpreisanstieg führten auch höhere Energie-, Fracht- und Verpackungskosten zu einem Anstieg der Wellpappenpreise in der ersten Jahreshälfte. Insgesamt führte dies zu einem starken Anstieg des Umsatzes und einem Anstieg der Rohmarge. Im vierten Quartal führten die stark rückläufigen Preise für Wellpappenrohpapier zu deutlichen Preiskorrekturen für Wellpappformate.

Das Marktvolumen im deutschen Referenzmarkt für Wellpappe sank im Vergleich zum Vorjahr (November) um rund 7,1%.

Der Absatz bei der Formatmenge sank im Gesamtjahr um 4,7% und konnte damit die Marktentwicklung leicht übertreffen. Die Absatzmenge von Paper ist im Geschäftsjahr um 1,2% gesunken. In der Folge ist neben dem Rückgang des internen Papierbedarfs durch den Rückgang im Bereich Board auch der externe Absatz von Wellpappenrohpapier gesunken.

Im Rahmen der beschriebenen Preisentwicklung kam es zu einem sehr starken Umsatzanstieg in der Progroup-Gruppe von 29,7% gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 1.759,5 Mio. € nach einem Umsatz in 2021 von 1.357,0 Mio. €. Das EBITDA des Geschäftsjahres belief sich auf 411,4 Mio. € (2021: 272,9 Mio. €) und ist aufgrund der beschriebenen Preis-Margensituation trotz gestiegener Energie-, Fracht- und Personalaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 50,8 % gestiegen.

Ende 2022 wurde der Bau des neuen Wellpappenformatwerks PW14 im polnischen Stryków fertiggestellt und die Testproduktion hat gestartet. Geplant ist ab dem ersten Quartal 2023 jährlich bis zu 200.000 Tonnen Wellpappformate zu produzieren. Im vierten Quartal 2022 befand sich das neue Ersatzbrennstoff (EBS)-Kraftwerk in Sandersdorf-Brehna (Sachsen-Anhalt, Deutschland) in der letzten Phase des Genehmigungsprozesses. Dieses Kraftwerk soll auf dem Gelände der Hightech-Papierfabrik PM3 errichtet werden, um die Prozesswärme- und anteilige Stromversorgung der Papierfabrik zu übernehmen. Der Baustart für das Heizkraftwerk war im März 2023, die Inbetriebnahme soll Ende 2025 erfolgen. Auch der Bau für das Wellpappenformatwerk PW 15 in Petersberg (Rheinland-Pfalz, Deutschland) schreitet weiter voran. Geplant ist ab Ende 2023 bis zu 450 Mio. Quadratmeter Wellpappenformate pro Jahr zu produzieren. Das neueste Wellpappenprojekt PW16 wird in Italien in Cessalto gebaut und hat somit Schritte zur weiteren Expansion in Italien eingeleitet. Mit dem Bau des Werks wurde im Frühjahr 2023 begonnen. Die ersten Wellpappenformate werden voraussichtlich Ende 2024 vom Band laufen.

Bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren sind Umsatz, EBITDA, EBITDA Marge, Ergebnis, EK-Quote und Nettoverschuldungsgrad. Nicht finanzielle KPI’s sind Personalkennzahlen wie beispielsweise die Anzahl der Mitarbeiter.

b) Ertragslage

Im Rahmen der beschriebenen verbesserten Preis-/​Margengüte bei Board und Paper innerhalb des Berichtsjahres wurde mit 411,4 Mio. € ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) über dem des Vorjahres erreicht. Das EBITDA in 2022 liegt deutlich über dem im Vorjahr prognostizierten Bereich. In Folge der stark gestiegenen Umsatzerlöse liegt die EBITDA-Marge mit 23,4% wie im Vorjahr prognostiziert deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Das dargestellte EBITDA basiert auf dem Ergebnis nach Steuern, bereinigt um Abschreibungen, Zinsergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie außergewöhnliche Erträge/​Aufwendungen innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge/​Aufwendungen abzüglich der sonstigen Steuern. Die im EBITDA für das Geschäftsjahr 2022 bereinigten außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen betragen 0 Mio. €. Nach der Umsetzung der geänderten Vorschriften des BilRUG sind diese Erträge und Aufwendungen nicht mehr direkt aus der Gewinn- und Verlustrechnung zu entnehmen, sondern in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen enthalten.

Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr um 29,7% auf 1.759,5 Mio. € (2021: 1.357,0 Mio. €) an. Die Umsatzentwicklung liegt damit über dem prognostizierten Bereich, welcher ein Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich auf einen Wert von 1.571 Mio. € vorhersagte. Die Umsatzentwicklung ist mit sinkenden Absatzmengen im Bereich der Wellpappenformate und Wellpappenrohpapiere auf die steigende Preisentwicklung zurückzuführen. Die durchschnittlichen Preisniveaus lagen im Geschäftsjahr 2022 bei den extern verkauften Wellpappenrohpapieren um rund 34% und bei den Wellpappformaten um rund 35% über dem jeweiligen Durchschnittsniveau des Vorjahres.

Die Materialaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr mit 23,1% bzw. 191,0 Mio. € deutlich stärker angestiegen, als dies für das Geschäftsjahr geplant war. Der Anstieg resultiert aus den höheren Stärke-, Altpapier- und Papierpreisen. Darüber hinaus trugen insbesondere höhere Energiekosten zu dem Anstieg bei.

Die Personalaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr spürbar angestiegen (2022: 122,3 Mio. €, 2021: 108,0 Mio. €). Der Anstieg von rund 13,2% resultiert neben den allgemeinen Lohn- und Gehaltsanpassungen im Wesentlichen aus einem Zuwachs der durchschnittlichen Anzahl an Beschäftigen. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg bei den Shared Service- und Konzernfunktionen sowie dem Aufbau von weiteren Schichten bei Operations Board zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 255,8 Mio. € um 46,1 Mio. € (22,0%) über dem Niveau des Vorjahres (209,7 Mio. €), was im Wesentlichen mit gestiegenen Frachtkosten zu erklären ist.

Der Rückgang der Zinsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf ein geringeres Kreditvolumen zurückzuführen.

Die Ertragsteuern des Geschäftsjahres 2022 resultieren zu mehr als 2/​3 aus Körperschaft- und Gewerbesteuer aus der steuerlichen Organschaft der Progroup AG mit der Progroup Board GmbH, der Progroup Paper PM1 GmbH, der Progroup Paper PM2 GmbH, der Progroup Paper PM3 GmbH, der Progroup Power 1 GmbH und der Progroup Power 2 GmbH. Darüber hinaus tragen insbesondere die Gesellschaften in Frankreich und der Tschechischen Republik zu den Ertragsteuern bei.

Im Geschäftsjahr 2022 konnte ein positives Jahresergebnis in Höhe von 197,6 Mio. € (Jahresergebnis 2021: 97,0 Mio. €) erwirtschaftet werden. Der im Vorjahr prognostizierte Bereich wurde aufgrund der oben dargestellten Entwicklungen sowohl prozentual wie auch absolut deutlich übertroffen.

Insgesamt verlief die Geschäftsentwicklung des JH-Holding-Konzerns in 2022 trotz der Auswirkungen der Corona Pandemie sowie des Russland-Ukraine Kriegs im Hinblick auf das EBITDA besser als erwartet.

c) Finanzlage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 363,0 Mio. € (Vorjahr: 154,6 Mio. €) erwirtschaftet. Diese deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr ist hauptsächlich auf einen deutlich höheren Konzernüberschuss sowie eine Zunahme der Bestände und Forderungen zurückzuführen.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -225,7 Mio. € (Vorjahr: -111,3 Mio. €) und resultiert hauptsächlich aus Investitionen für die Errichtung der neuen Wellpappwerke PW14 im polnischen Stryków, PW15 in Petersberg sowie Investitionen in weitere Wachstumsprojekte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021. Zusätzlich ist der Kauf von Wertpapieren eines Hedgefonds sowie der Kauf von eigenen Anleihen auf dem freien Markt in dieser Zahl enthalten.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -62,2 Mio. € (Vorjahr: -75,1 Mio. €). Die Finanzverbindlichkeiten sind im Vergleich zum Jahresende 2021 gesunken.

Zum Jahresende beliefen sich die Finanzverbindlichkeiten inklusive abgegrenzter Zinsen sowie unter Berücksichtigung der zurück gekauften eigenen Anleihen iHv. 27,4 Mio. € (Nennwert 32,0 Mio. €) auf 818,1 Mio. € (Vorjahr: 879,4 Mio. €). Aufgrund von Regeltilgungen sowie dem Rückkauf von eigenen Anleihen reduzierten sich die Finanzverbindlichkeiten um rund 61,3 Mio. €. In Verbindung mit dem gestiegenen EBITDA im Geschäftsjahr ergibt sich eine Reduzierung des Nettoverschuldungsgrades von 2,9 per 31. Dezember 2021 auf 1,6 zum Jahresende 2022 (berechnet als Finanzverbindlichkeiten inklusive abgegrenzter Zinsen abzüglich liquider Mittel und zurückgekaufte Anleihen dividiert durch EBITDA). Das prognostizierte gleichbleibende Niveau zum Vorjahr wurde somit nicht erreicht.

Die seit 2015 bestehende und in 2017 angepasste Betriebsmittelkreditlinie unter Beteiligung von fünf Kreditinstituten mit einem Volumen von 50 Mio. € bietet einen ausreichenden Liquiditätsspielraum und war zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen.

Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2022 39,1% (Vorjahr: 32,8%) unter Berücksichtigung von 70% der Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (Sonderposten für Investitionszuschüsse). Die Entwicklung der Eigenkapitalquote liegt damit leicht über dem im Vorjahr prognostizierten Korridor, der eine Erhöhung im unteren einstelligen Prozentpunktebereich erwarten ließ.

d) Vermögenslage

Die Bilanzsumme des JH-Holding-Konzerns hat sich im Jahr 2022 um 204,8 Mio. € auf 1.881,4 Mio. € erhöht (Vorjahr: 1.676,6 Mio. €). Der Anstieg der Aktivseite resultiert hauptsächlich aus einer Zunahme des Umlaufvermögens, was auf den gestiegenen Wertpapieren sowie die liquiden Mittel zurückzuführen ist. Auf der Passivseite nahm insbesondere das Eigenkapital zu. Die Finanzverbindlichkeiten sind hingegen gesunken aufgrund der zuvor beschriebenen Tilgungen von Bankdarlehen.

Das Working Capital (definiert als Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) betrug zum Ende des Geschäftsjahres 270,4 Mio. € und lag damit über dem Niveau des Vorjahres (219,1 Mio. €). Aufgrund höherer Lagerbestände kam es zu einer deutlichen Erhöhung der unfertigen Erzeugnisse zum Jahresende. Die gestiegenen Preise haben zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geführt. Gegenläufig kam es zu einer Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung aufgrund deutlich gesunkener Altpapierpreise zum Jahresende.

Zum 1. September 2022 wurde die Umstellung des ERP-Systems von SAP R3 auf SAP S/​4HANA erfolgreich vollzogen. Die durch das Projekt FIT4 anvisierte Transformation bewirkt nicht nur grundlegende Veränderungen innerhalb des kaufmännischen Bereichs, sondern hat auch einen spürbaren Einfluss auf die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen. Mit dem Ziel, das Wachstum des Unternehmens zu stärken, wurden neue Prozesse und Abläufe entwickelt und in ein integriertes System investiert, welches auf dem neusten Stand der Technik basiert und moderne Steuerungsmöglichkeiten bietet.

Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände um 23,5 Mio. € auf 45,9 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Umgliederung von projektbezogenen Anzahlungen zurückzuführen.

Der Bestand an Wertpapieren erhöhte sich auf 85,9 Mio €, was im Wesentlichen auf gekaufte Wertpapiere eines Hedgefonds i.H.v. 58,4 Mio. € sowie zurück gekaufte eigenen Anleihen i.H.v. 27,4 Mio. € (Nennwert 32,0 Mio. €) zurückzuführen ist.

Der Kassen- und Bankbestand erhöhte sich innerhalb des Berichtsjahres aufgrund der höheren Umsatzerlöse.

Der Anstieg des Eigenkapitals um 188,9 Mio. € ist im Wesentlichen auf das positive Jahresergebnis zurückzuführen, wobei die Dividendenzahlung gegenläufig gewirkt hat.

Der Anstieg der Steuerrückstellungen um 54,0 Mio. € auf 60,3 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus dem positiven Jahresergebnis und betrifft höhere Gewerbesteuer- und Körperschaftssteuerrückstellungen.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 17,8 Mio. € auf 103,1 Mio. € ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen zurückzuführen.

Der Bilanzposten Anleihen ist innerhalb des Geschäftsjahres unverändert. Die zurück gekauften Anleihen wurden zum Bilanzstichtag im Umlaufvermögen gehalten.

Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Banken ist auf die Rückzahlung mehrerer Darlehen für Investitionen zurückzuführen.

Die passiven latenten Steuern stiegen nur geringfügig von 17,1 Mio. € in 2021 auf 18,3 Mio. € in 2022 an.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Das Risiko- und Chancenmanagementsystem ist ein dezentral aufgehängtes Managementsystem, in dem der Risikocontroller das Gesamtsystem überwacht und die Controlling Business Partner der Unternehmensbereiche Board, Paper, Logistics und Power die Funktion von Ansprechpartnern in den jeweiligen Einheiten übernehmen. Viermal pro Jahr werden die Risiken und Chancen und alle dazugehörigen Erläuterungen auf ihre Richtigkeit geprüft und ggf. ergänzt. Ebenso werden neue Risiken aufgenommen und nicht mehr aktuelle Risiken aus der Pflege herausgenommen (d.h. die Risikodatei wird vom übergeordneten Risikocontroller gelöscht, nachdem dieser durch den Risk-Owner darüber informiert wurde. Der übergeordnete Risikocontroller hält die Datei zu Dokumentationszwecken in seinem Bestand).

a) Risikobericht

Im Risikobericht sind die Risiken zu Kategorien gleichartiger Risiken zusammengefasst. Neben Risiken der gesamtwirtschaftlichen sowie der Branchenentwicklung (Preisentwicklungen), ist der JH-Holding-Konzern vor allem Wettbewerbsrisiken auf dem Papiermarkt sowie Währungs- und Finanzierungsrisiken ausgesetzt. Die Risikoerfassung erfolgt in Kategorien bezüglich der Risikohöhe (Brutto-Risiko größer 3 Mio. € und kleiner 3 Mio. €) sowie in 5 Stufen für die Eintrittswahrscheinlichkeit (1 = sehr gering, 2 = gering, 3 = mittel, 4 = hoch und 5 = sehr hoch). Im folgenden Risikobericht werden insbesondere Risiken mit einer Brutto-Risiko-Höhe größer als 3 Mio. € dargestellt.

Gesamtwirtschaftliche Risiken und spezifische Risiken des JH-Holding-Konzerns

Die Unternehmen des JH-Holding-Konzerns beliefern eine Vielzahl unterschiedlicher Kunden und Märkte, wodurch sich eine natürliche Risikodiversifikation ergibt. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Wellpappformaten von dem Bedarf der Endverbraucher an Verpackungen abhängig.

Die Auswirkungen des Russland-Ukraine Krieges auf Europa und den Rest der Welt sollen nach Einschätzung vieler Ökonomen zu einem geringen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zum Vorjahr 2022 führen. Progroup hat keine Werke oder Kunden in der Ukraine oder in Russland. Der Konflikt verursacht dennoch schwerwiegende Auswirkungen auf zentrale Kosten und Märkte, die sehr bedeutsam für die Geschäftstätigkeit der Progroup sind. Hierbei sind besonders die Entwicklungen in den Bereichen Energie (Strom & Gas) und anderen Materialien (z. B. Stärke) kritisch. Steigende Kosten, Versorgungsengpässe und Ausfälle können zu Papier-Versorgungsmangel, Deckungsbeitragsverlust und Auswirkungen auf interne und externe Kunden führen. Die Nachfrage nach Papier und Wellpappe kann durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung und die gestiegenen Risiken negativ beeinflusst werden. Die gedämpfte Nachfrage könnte zu einer Unterauslastung der Produktionskapazitäten und in der Folge zu marktbedingten Produktionsstillständen führen. Diese Situation unterscheidet sich nicht wesentlich vom Jahr 2022. Sollten marktbedingte Stillstände notwendig werden, würden dessen Zeiten für Wartungsarbeiten genutzt werden.

Währungsrisiken

Das Fremdwährungsrisiko als Transaktionsrisiko stellt auf Grund der zunehmenden Internationalisierung der Unternehmensgruppe ein zunehmendes Risiko dar, welches durch die deutlich erhöhte Volatilität der weltweiten Zins- und Währungsmärkte an Relevanz gewonnen hat. Währungsrisiken resultieren aus Bilanzposten in Fremdwährungen und künftigen Transaktionen, bei denen Einzahlungen und Auszahlungen in unterschiedlicher Währung geleistet werden. Darüber hinaus bestehen Währungsrisiken durch die Vergabe von Darlehen in Euro an ausländische Board-Gesellschaften in anderen Währungsräumen. Aufgrund der gestiegenen Volatilität ist die Eintrittswahrscheinlichkeit hier als hoch anzusehen.

Zinsrisiken

Die Verzinsung eines Teils der Kreditfazilitäten ist variabel mit einem Bezug auf den EURIBOR und SONIA (seit 2022 wurde LIBOR durch SONIA ersetzt). Damit unterliegt dieser Teil der Darlehen einem Zinsänderungsrisiko, welches bei steigendem EURIBOR/​SONIA zu einer Erhöhung des entsprechenden Zinsaufwands bei der Progroup führen würde. Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich aus der Betriebsmittelkreditlinie (EURIBOR), wenn und soweit diese in Anspruch genommen wird, der Capex Facility für die PM3 (EURIBOR) und der GBP-Facility (SONIA) (Eintrittswahrscheinlichkeit von gering auf hoch).

Durch die signifikanten Steigerungen des Drei-Monats-EURIBOR sowie der SONIA Sätze hat sich im Laufe des Jahres 2022 ein Teil des Risikos bereits manifestiert. Aufgrund der Ankündigung vieler Notenbanken, die Zinsen in 2023 weiter zu erhöhen, ist von einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit bezüglich weiterer Zinserhöhungen auszugehen.

Beschaffungs-, Produktions- und Preisänderungsrisiken

Bei den Tochtergesellschaften der JH-Holding GmbH bestehen Beschaffungs-, Produktions- sowie Mengen- und Auslastungsrisiken, die zu wirtschaftlichen Belastungen des Konzerns führen können. Preiserhöhungen können in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation nur in Teilen beziehungsweise mit Zeitverzug an Kunden weitergegeben werden, weshalb ein Anstieg der Rohstoffpreise zu einer zumindest temporären Ergebnisbelastung der Unternehmensgruppe führen kann. Die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten für Papier, Stärke und Holz, sowie die nach der Coronapandemie deutlich erhöhte Nachfrage nach Wellpappprodukten, die zu überproportionalen Erweiterungsinvestitionen in Produktionskapazitäten und damit zu steigenden Angebotsmengen führte, erhöhen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos. Aufgrund der hohen Kapitalintensität bestehen Vermögens-, Finanz- und Ertragsrisiken, sofern die Auslastung sinkt (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch).

Die Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges auf Europa und den Rest der Welt sind aktuell schwerwiegend. Energie- und Treibstoffpreise haben sich signifikant erhöht und wirken sich auf internationale Produktionsketten aus. Die Unternehmensgruppe bezieht nur einen marginalen Anteil der Materialbedarfe aus den vom Krieg betroffenen Gebieten. Gleichwohl ist aufgrund der deutlichen Preissteigerungen bei Energie- und Frachtkosten, sowie anderen Materialien (z.B. Stärke) mit weiterhin spürbaren Auswirkungen auf die Kostenstruktur der Unternehmensgruppe zu rechnen (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch).

Die Unternehmensgruppe deckt mit den drei Papiermaschinen den größten Anteil des Papierbedarfs der Board-Werke selbst ab. Sollte eine der drei Papiermaschinen aufgrund eines technischen Defekts oder sonstiger Einflüsse für einen nennenswerten Zeitraum ausfallen, kann dies zu erheblichen Beschaffungsproblemen bei der Versorgung der Board-Werke mit deren Hauptrohstoff Wellpappenrohpapier führen und in der Folge zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kommen. Aufgrund konstruktiver Mängel an einem zentralen Bauteil der PM3, die erst im weiteren Verlauf des Jahres 2023 durch den Austausch des Bauteils behoben werden können, ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des oben genannten Risikos temporär stark erhöht. (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch).

Die Dampfversorgung der PM2 wird hauptsächlich durch das Heizkraftwerk der Progroup Power 1 GmbH gedeckt. Sollte das Kraftwerk aufgrund eines technischen Defekts oder sonstiger Einflüsse für einen nennenswerten Zeitraum ausfallen, müsste die PM2 über alternative, externe Quellen mit Dampf versorgt werden, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des JH-Holding-Konzerns zur Folge hätte (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel).

Der Produktionsprozess von Wellpappenrohpapier auf der PM2 ist abwasserintensiv und damit von einer reibungslosen Aufnahme und Verarbeitung der anfallenden Abwassermengen durch die ansässigen Entsorger abhängig. Eine limitierte Möglichkeit zur Abwassereinleitung führt bei der PM2 zu Problemen im Produktionsprozess, was die Produktionskapazität vermindert, erhöhte Reinigungskosten verursacht und damit negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge hätte. Die PM1 und die PM3 haben im Gegensatz hierzu einen geschlossenen Wasserkreislauf, so dass dieses Risiko nur auf die PM2 zutrifft (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel).

Die Tochtergesellschaften der JH-Holding GmbH erhalten eine Reihe von Energiesteuervergünstigungen, wie z.B. die Strompreiskompensation für die drei Papiermaschinen als stromintensive Unternehmen. Eine Veränderung oder Nichterfüllung der Voraussetzungen der diversen Energiesteuervergünstigungen kann zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen (Anstieg der Eintrittswahrscheinlichkeit von mittel auf hoch).

Die Kapazitäten der bestehenden Wellpappanlagen waren in mehreren Märkten zeitweise weitgehend ausgelastet. Ein Ausfall einer oder mehrerer Produktionsanlagen, sowie ein verzögerter Anlauf einer neuen Produktionsanlage kann zu Umsatzeinbußen und in der Folge negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen (Eintrittswahrscheinlichkeit gering).

Wettbewerbsrisiken

Die Unternehmensgruppe hat ein breites Kundenportfolio. Die Wettbewerbssituation ist unterschiedlich. Im Konzern werden mit keinem Großkunden mehr als 5% des Jahresumsatzes generiert, woraus sich eine natürliche Risikodiversifikation ergibt. Der Verlust eines Großkunden könnte allerdings zu temporären Auslastungsrisiken führen (Eintrittswahrscheinlichkeit gering).

Trotz der unterschiedlichen Kundenstruktur ist Progroup mit ihren Tochtergesellschaften in einem Commodity-Markt tätig und damit dem marktüblichen Preis-, Margen- und Ergebnisdruck ausgesetzt. Die Märkte sind dementsprechend durch eine hohe Wettbewerbsintensität und Preissensitivität gekennzeichnet. Der Margendruck aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Europa kann zu Umsatzeinbußen bei unseren Board Werken führen (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch).

Der Wellpappenrohpapiermarkt reagiert erfahrungsgemäß äußerst sensibel auf Kapazitätsveränderungen. Daher stellen mögliche Markteintritte und damit verbundene Kapazitätszuwächse immer ein erhebliches Risiko für die Marktstabilität dar und würden durch eine weitere Erhöhung der für diesen Markt gewöhnlichen Überkapazitäten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Preis- und Margenerosion führen. Durch die Ukrainekrise ausgelöste Kostensteigerungen/​Konjunkturschwäche hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Papier und somit zu großen Überkapazitäten im europäischen Papiermarkt geführt. Es ist damit zu rechnen, dass durch hohe Energiekosten auf der einen Seite und einem Überangebot auf der anderen Seite (in Verbindung mit einer Preisreduktion) es zu einem Margenrückgang kommt. Durch die aktuelle Marktlage hat sich die Eintrittswahrscheinlichkeit von mittel auf sehr hoch verändert.

Ausfallrisiken

Auch in Zeiten von grundsätzlich positiven konjunkturellen Lagen besteht für Unternehmen die Gefahr rückläufiger Geschäftsentwicklungen. Im derzeitig schwierigeren Umfeld ist von einem höheren Risiko auszugehen. Sollte die Geschäftsentwicklung mehrerer wichtiger Progroup-Kunden zeitgleich negativ verlaufen, könnte dies abhängig vom Ausmaß zu Belastungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des JH-Holding-Konzerns führen (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch).

Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Im Rahmen der bestehenden Anleihe- und Kreditvereinbarungen haben die JH-Holding GmbH und deren Tochtergesellschaften umfangreiche Sicherheiten an die Anleihegläubiger und Kreditgeber übertragen. Die Anleihebedingungen und Kreditvereinbarungen enthalten Klauseln, die den Anleihegläubigern sowie den Banken die Kündigung sowie die Verwertung der Sicherheiten im Fall der Nichteinhaltung von bestimmten Bedingungen gestatten, was wiederum negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnte (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering).

Trotz eines strengen Forderungsmanagement könnte es im Rahmen einer Wirtschaftskrise zu erhöhten Forderungsausfällen eines oder mehrerer Kunden kommen, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe zur Folge hätte (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch).

Als Teile der Wachstumsstrategie sind bei Board mehrere Projekte zur Errichtung von Werken an neuen Standorten und der Erneuerung von Werken an alten Standorten vorgesehen. Zur Initiierung eines Projektes wird innerhalb der Planungsphase eine Kostenberechnung durchgeführt und ein Budget festgelegt. Durch unvorhergesehene Ereignisse oder zu spät festgestellte Budgetabweichungen kann es zu Mehrkosten kommen, welche wiederum negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe zur Folge hätten (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel).

Rechtsrisiken

Die Unternehmensgruppe ist im Rahmen der geschäftlichen Tätigkeit Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten und Verfahren negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Progroup-Konzerns haben könnte (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel).

Risiken im Zusammenhang mit der Informationstechnologie

Die Prozesse innerhalb der Unternehmensgruppe, insbesondere auf den operativen Wertschöpfungsstufen sind hochautomatisiert und basieren auf einem umfangreichen Einsatz von Informationstechnologie. Neben Standardsoftware ist auch ein selbst entwickeltes ERP System (Wepaform) mit zahlreichen Schnittstellen im Einsatz. Sollte es zum Ausfall von einem oder mehreren Systemen oder von einer oder mehreren Komponenten kommen, könnte der Betriebsablauf erheblich gestört werden, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage haben könnte (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch).

Darüber hinaus sind zielgerichtete Angriffe auf die IT-Systeme jederzeit möglich. Diese können verschiedene, schwerwiegende Folgen haben wie zum Beispiel Produktionsausfälle, Erpressung, Reparaturkosten, Datenverlust, Datenschutzverstöße, Kundenverlust oder Reputationsverlust. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird aufgrund der „Ransomware“ Entwicklung als mittel angesehen.

Die Progroup AG hat im 3. Quartal 2022 für ihren Teilkonzern erfolgreich die Software SAP S/​4 HANA eingeführt. Ziele sind hauptsächlich die Schaffung zukunftsfähiger Organisationsstrukturen und die Bereitstellung zukunftsweisender digitaler Lösungen. Das neue System funktioniert grundsätzlich und weist die üblichen, erwarteten Schwierigkeiten bei derart großen IT-Projekten auf. Weitere Optimierungen und ergänzende Tool-Einführung erfolgen in den Folgejahren. Die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass es zu gravierenden Problemen bei der Implementierung kommt, ist aufgrund des nun erfolgten Go-Live von sehr hoch auf mittel gesunken.

Umweltrisiken

Im Rahmen der Produktion und des Transports von Wellpappe und Wellpappenrohpapier werden fossile Brennstoffe benötigt. Die neuen Werke in der Unternehmensgruppe werden unter der Berücksichtigung einer hohen Energieeffizienz und geringem Ressourcenverbrauch geplant. Durch ein implementiertes Umweltmanagement werden in den Bestandswerken fortlaufend Produktionsprozesse überprüft und Investitionen für eine Steigerung der Energieeffizienz getätigt. Im Rahmen des bestehenden Klimazielplans 2030 der europäischen Kommission, sowie des daraus resultierenden Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Unternehmensgruppe mit weiteren oder höheren Abgaben belastet wird, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe haben könnte. Die verschärften Bestrebungen der Europäischen Kommission bei ihrem Nachhaltigkeitsziel („European Green Deal“) führten im vergangenen Jahr, zusammen mit den Zielen der Bundesregierung auf diesem Gebiet, zu einer deutlichen Erhöhung der Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos und bleiben weiterhin auf diesem Niveau (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch).

Entsorgungsrisiken

In der Vergangenheit wurde die Produktionskapazität der PM2 zeitweise durch limitierte Möglichkeiten zur Abwassereinleitung in das öffentliche Netz aufgrund von technischen Problemen des ansässigen Entsorgers (Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Oderaue -TAZV-) vermindert. Am Produktionsstandort Eisenhüttenstadt steht keine alternative Abwasserentsorgungsmöglichkeit zur Verfügung. Sollte die einleitbare Abwassermenge Beschränkungen unterliegen oder zeitweise keine Einleitung möglich sein, könnte sich dies negativ auf die Produktionsmenge an Wellpappenrohpapier innerhalb des Konzerns und damit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel).

b) Chancenbericht

Im Chancenbericht sind die Chancen zu Kategorien gleichartiger Chancen zusammengefasst. Die Chancen sind im Wesentlichen unverändert im Vergleich zum Vorjahr.

Unternehmensstrategische Chancen

Durch die Positionierung in den wesentlichen Märkten erwartet die Unternehmensgruppe auch für die Zukunft überdurchschnittliche Wachstumsraten.

Durch den Anlauf des neuen Wellpappwerks PW14 in Polen (Strykow), den Bau des neuen Wellpappwerk PW15 in Deutschland (Petersberg), sowie die Errichtung des neuen EBS Kraftwerks (Sandersdorf-Brehna) und des neuen Wellpappformatwerks PW16 in Italien (Cessalto) legt die Unternehmensgruppe einen bedeutenden Grundstein für weiteres Wachstum und eröffnet die Chance, ihre jeweiligen Marktanteile deutlich auszubauen.

Margenvolatilität

Die hohe Nachfrage und die Verknappung der Rohstoffe hat zu einem starken Preisanstieg in 2021/​2022 geführt. Nach gestiegenen Margen in 2021 und 2022 wird die Rückkehr auf ein normales Margenniveau auf dem Wellpappenrohpapiermarkt erwartet. Dies wird getrieben durch eine reduzierte Nachfrage aufgrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung in Europa verbunden mit Inflation und weiterhin teuren Energie-/​ Rohstoffpreisen.

c) Prognosebericht

Konjunkturelle Rahmenbedingung

Gemäß der letzten veröffentlichten „Jahreswirtschaftsbericht 2023“ der BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) vom 25. Januar 2023 wird die deutsche Wirtschaft weiterhin ausgebremst. Grund hierfür sind die Engpässe bei Energie, Vorprodukten und Arbeitskräften, welche die Inflation auf Rekordhöhen treiben. Erst im Jahr 2024 dürfte der Preisdruck langsam nachgeben. Alles in allem ist das Bruttoinlandsprodukt in 2022 um 1,9% gestiegen und soll dieses im Jahr 2023 nur geringfügig um 0,2% steigen. Im Jahr 2024 soll der Zuwachs dann wieder bei 1,8% liegen. Die Inflationsrate dürfte von 7,9% in 2022 auf 6,0% in 2023 sinken. Dabei spielen die staatlichen Strom- und Gaspreisbremsen, die ab Dezember 2022 ihre Wirkung entfalten, eine treibende Rolle. Laut der „Konjunkturprognose Winter“ der ifo ist die Finanzpolitik in diesem und vor allem im kommenden Jahr deutlich expansiv ausgerichtet. Durch die zahlreichen Entlastungspakete wird das Finanzierungsdefizit des Staates von 68 Mrd. Euro bzw. 1,8% des nominalen Bruttoinlandsprodukts in 2022 auf 104 Mrd. Euro bzw. 2,6% des Bruttoinlandsprodukts in 2023 deutlich zunehmen.

Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist gemäß der letzten veröffentlichten „Konjunkturprognose Winter“ des ifo Institutes aus dem Dezember 2022 auch weiterhin maßgeblich von dem Krieg in der Ukraine bestimmt. Das Bruttoinlandsprodukt zeigt nach dem vergangenen Jahr einen weiteren Anstieg. Insgesamt wird das Bruttoinlandsprodukt der Welt nach einem Anstieg von 2,8% im Jahr 2022 um 1,6% im Jahr 2023 und um 2,6% im Jahr 2024 expandieren. Der Welthandel wird nach einem leichten Rückgang im kommenden Jahr (-0,5%) im Jahr 2024 in etwa wieder mit der Rate (+4,0%) des Jahres 2022 wachsen.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Der Markt für Wellpappe verläuft erfahrungsgemäß weitestgehend parallel zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2021 kam es zu einer erhöhten Nachfrage nach Wellpappe, die deutlich über dem BIP-Wachstum lag. Im Jahr 2022 zeigte sich eine gegenläufige Entwicklung, indem die Wellpappnachfrage deutlich hinter der BIP Entwicklung zurückblieb. Zukünftig wird wieder mit einer Stabilisierung der Nachfrage auf dem Niveau des BIP Wachstums oder leicht darüber gerechnet.

Strategische Ziele und Schwerpunkte

Die Geschäftsführung sieht mittel- und langfristig für die Unternehmensgruppe gute Wachstumspotentiale, da die Nachfrage nach Wellpappe seiner Einschätzung nach wieder steigen wird. Besonderer Wachstumstreiber im Bereich Wellpappe ist weiterhin der osteuropäische Markt. Durch den Produktionsstart des dritten Werkes in Polen sowie begonnenen Aufbau eines zweiten Standorts in Italien, der deutlichen Vergrößerung der verfügbaren Kapazitäten in Großbritannien und in Deutschland werden nachhaltig Wachstumsmöglichkeiten von Board in Europa geschaffen.

Am Standort Strykow in Polen startete das dritte polnische Werk die Testproduktion. Dies baut die Marktpositionierung und die Wachstumsmöglichkeiten im polnischen Markt weiter aus.

Der strategische Fokus liegt neben der optimalen Ausnutzung der vorhandenen Produktionskapazitäten sowie der Aufrechterhaltung des hohen Integrationsgrades auch weiterhin in der Schaffung neuer Kapazitäten bei Board sowie der weiteren Optimierung der Kostenstrukturen mit Fortsetzung der Digitalisierung von Prozessen.

Voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung

Die Unternehmensgruppe verfügt über ein breites Kundenspektrum, das in einem volatilen Branchenumfeld weiter zu entwickeln ist.

Mit dem weiteren Hochlauf des Papierwerks PM3 steigt das konzernintern verfügbare Papiervolumen weiter an, womit auch der externe Absatzanteil von Wellpappenrohpapier zunächst weiter zunehmen wird. Der Integrationsgrad zwischen Paper und Board nimmt daher auf kurze Sicht ab, bis sich die Kapazitäten mit dem Anlauf neuer Werke bei Board wieder mehr ausbalancieren.

Unsicherheiten bestehen bei den für die Unternehmensgruppe wichtigen Währungsrelationen, insbesondere beim Wertverhältnis vom Euro zu PLN, CZK und GBP. Daneben bestehen insbesondere Unsicherheiten bei der künftigen Entwicklung der Rohstoffpreise wie bspw. der Preise für Altpapier und Energiepreise, da diese aufgrund der üblicherweise hohen Volatilität nur schwer zu prognostizieren sind.

Insgesamt ist das Geschäftsjahr 2022 mit den Auswirkungen aufgrund der Corona Pandemie sowie des Russland-Ukraine Kriegs und in Folge deutlich steigender Energie- und Rohstoffpreis- und somit des Verkaufspreisniveaus für die Unternehmensgruppe hinsichtlich des Umsatzes und des EBITDAs über den Erwartungen verlaufen. Die Absatzprognosen konnten aufgrund rückläufiger Nachfrage infolge der gesamtwirtschaftlichen Verunsicherung mit Rückgang des Versandhandels nicht erreicht werden. Unter Annahme einer zumindest anhaltenden weiteren Entwicklung des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds und des erwarteten mittelfristigen Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts gehen wir für den Progroup-Konzern auch für 2023 und 2024 von einem Absatzwachstum im Bereich Wellpappe über dem Durchschnitt des Referenzmarktes aus. Für die beiden kommenden Jahre wird ein Absatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Hinsichtlich des Umsatzes 2023 wird trotz der angenommenen steigenden externen Absatzmenge bei Paper und des Mengenwachstums bei Board mit einem Rückgang im oberen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Hintergrund sind die erwartet sinkenden Preise für Papier und Wellpappe in Folge der gesunkenen Rohstoffpreise und stabilisierter Energiekosten. Für 2024 wird dann mit einem leichten Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Nach einem stark gefallenen Preisniveau für Altpapier in der zweiten Jahreshälfte 2022, wird für das kommende Jahr mit einem Rohstoffpreisniveau in Höhe des Niveaus zum Jahresende 2022 gerechnet. Daneben wird mit einer Steigerung der Personalkosten im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet, welche im Wesentlichen mit dem weiteren Kapazitätsaufbau bei Paper als auch bei Board einhergehen. Die Verwaltungsaufwendungen hingegen sinken im Jahr 2023 im unteren einstelligen Prozentbereich, um in 2024 wieder leicht zu steigen.

Der Umsatz der Unternehmensgruppe wird in 2023 voraussichtlich einen Rückgang im oberen einstelligen Prozentbereich aufweisen, was zu einem prognostizierten Umsatz von rund 1.660 Mio. € führen wird. Das EBITDA des Jahres 2023 wird einen Rückgang im mittleren zweistelligen Prozentbereich (30-40%) aufweisen. Mit einer EBITDA-Marge von rund 23% in 2022, wird für das Folgejahr mit einer Marge auf dem deutlich niedrigeren Niveau von 2021 gerechnet. Das Jahresergebnis der Gruppe wird unter den getroffenen Annahmen in 2023 voraussichtlich einen Rückgang im höheren zweistelligen Prozentbereich (60-70%) aufweisen. Der für das nächste Jahr erwartete Nettoverschuldungsgrad wird nach einem deutlich gesunkenen Wert in 2022, wieder deutlich über dem abgelaufenen Geschäftsjahr liegen. Bei der Eigenkapitalquote wird mit einer leichten Verbesserung im mittleren einstelligen Prozentpunktebereich gerechnet. Aufgrund des üblicherweise engen Zusammenhangs der Entwicklung von Wellpappenrohpapier- und Wellpappenmärkten mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der immer auch mit Unsicherheiten behafteten Erwartungen hierzu sowie der Risiken bezüglich der Kapazitätsentwicklung in der Branche, ist die Prognose jedoch nur bedingt belastbar und es ist zu beachten, dass sich hieraus erhebliche Preis-, Mengen- und Margenrisiken ergeben, was unter anderem zu den im Risikobericht genannten Herausforderungen führen kann.

 

Neustadt an der Weinstraße, den 28. Juli 2023

Geschäftsführung

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

31.12.2022
31.12.2021
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 26.193.428,82 10.622.661,42
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 14.353.232,32
26.193.428,82 24.975.893,74
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 391.356.427,57 407.709.956,69
2. Technische Anlagen und Maschinen 612.377.642,88 693.759.228,76
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 17.451.091,94 19.173.772,95
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 165.128.482,29 74.650.738,57
1.186.313.644,68 1.195.293.696,97
III. 1. Beteiligungen 2.000,00 2.000,00
1.212.509.073,50 1.220.271.590,71
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 103.291.717,33 96.942.915,79
2. Unfertige Erzeugnisse 67.996.482,39 53.479.535,12
3. Fertige Erzeugnisse 7.839.612,69 12.199.862,74
4. Geleistete Anzahlungen 2.272.419,15 19.711,78
181.400.231,56 162.642.025,43
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 178.840.424,45 167.543.022,18
2. Sonstige Vermögensgegenstände 45.877.486,35 22.339.906,55
224.717.910,80 189.882.928,73
III. Sonstige Wertpapiere 85.866.308,10 0,00
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 175.215.589,56 101.520.144,81
667.200.040,02 454.045.098,97
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1.664.081,87 2.329.018,62
D. Aktiver Untersch.betrag a.d. Verm. Verrechnung 55.869,00 0,00
1.881.429.064,39 1.676.645.708,30

Passiva

31.12.2022
31.12.2021
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 1.000.000,00 1.000.000,00
II. Kapitalrücklage 3.460.539,90 3.460.539,90
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung -6.764.210,10 -5.391.673,06
IV. Konzernbilanzgewinn 658.317.778,82 478.447.109,72
V. Anteile anderer Gesellschafter 57.880.003,15 47.465.206,77
713.894.111,77 524.981.183,33
B. Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 32.304.777,59 34.828.948,12
C. Rückstellungen
I. Rückstellungen für Pensionen 159.237,00 582.851,86
II. Steuerrückstellungen 60.277.655,23 6.246.292,03
III. Sonstige Rückstellungen 103.068.641,21 85.284.416,58
163.505.533,44 92.113.560,47
D. Verbindlichkeiten
I. Anleihen 600.000.000,00 600.000.000,00
II. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 241.320.010,20 274.914.090,11
III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 89.868.929,73 111.113.578,92
IV. Sonstige Verbindlichkeiten 20.656.403,49 19.912.398,75
951.845.343,42 1.005.940.067,78
E. Rechnungsabgrenzungsposten 1.600.551,42 1.659.155,21
F. Passive latente Steuern 18.278.746,75 17.122.793,39
1.881.429.064,39 1.676.645.708,30

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

1.1.-31.12.2022
1.1.-31.12.2021
1. Umsatzerlöse 1.759.467.473,18 1.356.950.198,77
2. Erhöhung (+)/​Verminderung (-) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 10.156.697,23 32.170.071,96
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 3.964.402,18 1.814.602,54
4. Sonstige betriebliche Erträge 34.151.288,96 26.949.688,93
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 758.851.427,43 669.906.224,12
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 257.793.485,27 155.785.709,87
1.016.644.912,70 825.691.933,99
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 104.691.846,67 92.017.463,77
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 17.592.486,13 16.012.794,68
122.284.332,80 108.030.258,45
7. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 114.592.698,54 110.467.321,82
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit 4.212.127,61 0,00
diese die üblichen Abschreibungen überschreiten
118.804.826,15 110.467.321,82
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 255.765.848,02 209.666.454,08
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.748.003,53 94.672,32
10. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögen 2.493.841,90 0,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 26.238.041,15 29.622.751,52
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 68.932.324,30 35.844.542,87
13. Ergebnis nach Steuern 199.323.738,06 98.655.971,79
14. Sonstige Steuern 1.738.354,43 1.668.639,34
15. Konzernjahresüberschuss 197.585.383,63 96.987.332,45
16. Konzerngewinnvortrag 1.1. nach Gewinnverwendungsbeschluss 478.447.109,72 389.941.538,70
17. Anteile anderer Gesellschafter am Konzerngewinn -17.714.714,53 -8.481.761,43
18. Konzernbilanzgewinn 658.317.778,82 478.447.109,72

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

A. ALLGEMEINE ANGABEN

Der Konzernabschluss der JH-Holding GmbH, bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzernanhang, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Eigenkapitalspiegel ist nach den anzuwendenden Vorschriften des Ersten und Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Die Vorjahreszahlen sind als Vergleich beigefügt.

Im Interesse einer größeren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Konzernbilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Angaben und Vermerke, die wahlweise in der Konzernbilanz bzw. der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang gemacht werden können, insgesamt im Konzernanhang aufgeführt.

Soweit einzelne Posten der Konzernbilanz und/​oder der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zur Gewährung einer besseren Übersichtlichkeit außerdem im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zusammengefasst sind, wird die Zusammensetzung dieser Posten im Konzernanhang dargestellt.

B. WESENTLICHE GESCHÄFTSVORFÄLLE

I. Go-Live SAP S4/​HANA

Im aktuellen Geschäftsjahr investierte die Progroup AG weiter in das Projekt „Fit4Finance-Transformation“ zur Umstellung des ERP-Systems auf SAP S/​4 HANA. Am 1. September 2022 fand das Go-Live für die Software SAP S/​4 HANA statt. Die bis zur Inbetriebnahme angefallenen geleisteten Anzahlungen der immateriellen Vermögensgegenstände wurden aktiviert. Die Anschaffungskosten belaufen sich in Summe auf € 19,2 Mio. Die Software hat eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 5 Jahren und wird linear abgeschrieben. Im Geschäftsjahr sind bereits Abschreibungen in Höhe von € 1,3 Mio. verbucht worden. Der verbleibende Bilanzbuchwert zum 31. Dezember 2022 beträgt € 17,9 Mio.

II. Investitionen in ein neues Progroup Board-Werk in Deutschland

Die Bauarbeiten für das künftige Wellpappformatwerk PW15 in Petersberg/​ Höheischweiler (Rheinland-Pfalz) konnten in GJ 2022 aufgenommen werden. Die Inbetriebnahme des neuen Standorts ist für das GJ 2024 vorgesehen. Die Bilanzposition Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau, innerhalb der Progroup Board GmbH, enthalten am Bilanzstichtag Beträge in Höhe von ca. € 29,7 Mio, die aus den Baumaßnahmen der PW15 resultieren.

III. Investitionen in ein neues Progroup Board-Werk in Polen

Das neue Wellpappenwerk PW14 konnte Anfang Januar 2023 seine Produktion aufnehmen. Die Bauarbeiten sind zum Bilanzstichtag noch nicht vollständig abgeschlossen und die Bauabnahme konnte bisher noch nicht erfolgen. Die Bilanzposition Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau der Progroup Board Sp.z.o.o. belief sich zum Bilanzstichtag auf rund € 76,6 Mio.

IV. Verwendung des Bilanzgewinns des Vorjahres der Progroup AG

Mit Datum vom 24. Mai 2022 hat die Hauptversammlung beschlossen, aus dem im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 411.271.140,56 eine Dividende in Höhe von (brutto) € 10,55 je dividendenberechtigter Aktie, insgesamt also einen Betrag von (brutto) € 80.055.889,80 an die Aktionäre auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von € 331.215.250,76 auf neue Rechnung vorzutragen.

V. Gewinnausschüttung an die Gesellschafter

Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte keine Ausschüttung an die Gesellschafter der JH Holding GmbH (Vorjahr: T€ 0).

C. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind in Abschnitt F. III. 3. des Konzernanhangs dargestellt.

Der Konsolidierungskreis wurde gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2021 um die im Jahr 2022 neu gegründete JHH Aviation GmbH in Neustadt an der Weinstraße erweitert.

D. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Die Kapitalkonsolidierung wird für Beteiligungen, die bis zum 31. Dezember 2009 erworben wurden, entsprechend Art. 66 Abs. 3 EGHGB weiterhin nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen durchgeführt.

Für Beteiligungen, die nach dem 31. Dezember 2009 erworben wurden, erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB n.F. Hiernach erfolgt die Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Wert des Eigenkapitals, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten zum Erwerbszeitpunkt entspricht.

Die unmittelbare Tochtergesellschaft Progroup AG, Offenbach a. d. Queich, erstellt selbst einen handelsrechtlichen Konzernabschluss. Soweit die Erstkonsolidierungszeitpunkte von Tochterunternehmen der Progroup AG mit denen aus Sicht der JH-Holding GmbH identisch sind, wurde bei der Kapitalkonsolidierung einzelner Tochtergesellschaften auf diesen Konzernabschluss zurückgegriffen.

Hinzuerwerbe von Anteilen an bereits voll konsolidierten Tochterunternehmen werden aus Konzernsicht als Kapitalvorgang abgebildet. Entsprechend werden die Anschaffungskosten der weiteren Anteile mit dem hierauf entfallenden Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs dieser Anteile verrechnet und ein resultierender Unterschiedsbetrag erfolgsneutral mit dem Konzerneigenkapital verrechnet.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen wurden verrechnet. Dabei wurden Forderungen und Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.623.568 erfolgsneutral eliminiert.

Aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten zwischen konsolidierten Unternehmen wurden in Höhe von T€ 5.467 erfolgsneutral eliminiert.

Die Eliminierung von Zwischenergebnissen aus Papierlieferungen der Progroup Paper PM1 GmbH, Progroup Paper PM2 GmbH und der Progroup Paper PM3 GmbH an die verbundenen Unternehmen hat sich im Geschäftsjahr 2022 um T€ 1.398 erfolgswirksam erhöht.

Konzerninterne Umsätze sowie die konzerninternen sonstigen betrieblichen Erträge und Zinserträge wurden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Dabei wurden Aufwendungen und Erträge in Höhe von T€ 1.007.594 miteinander verrechnet.

Auf erfolgsneutrale Erstkonsolidierungsmaßnahmen und auf erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen werden grundsätzlich latente Steuern gebildet. Erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sind in 2022 ausschließlich Zwischengewinneliminierungen. Auf die Zwischengewinneliminierungen in Höhe von T€ 6.675 (Vorjahr: T€ 5.277) wurde eine aktive latente Steuer von T€ 1.991 (Vorjahr: T€ 1.574) gebildet.

E. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

I. Angabe der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die Immateriellen Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Die Anschaffungskosten umfassen Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Die Herstellungskosten umfassen, soweit vorhanden, Materialkosten, Fertigungskosten und Sondereinzelkosten der Fertigung, angemessene und notwendige Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Aufwendungen für soziale Einrichtungen, für freiwillige soziale Leistungen und für betriebliche Altersversorgung. Zinsen für Fremdkapital wurden ebenfalls in die Herstellungskosten einbezogen, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfielen.

Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Gebäude werden über eine Nutzungsdauer von 33 Jahren, Maschinen und Anlagen über eine Nutzungsdauer von 10 – 17 Jahren sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung über eine Nutzungsdauer von 3 – 8 Jahren abgeschrieben.

Geleistete Anzahlungen werden mit dem Nennwert bilanziert.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Investitionszuschüsse werden auf der Passivseite mit dem Nominalwert unter dem Sonderposten „Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen“ gesondert ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aufgelöst

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Einzelanschaffungskosten bis € 250,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Selbständig nutzungsfähige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden im Anschaffungsjahr in einen Sammelposten eingestellt, der über 5 Jahre gewinnmindernd aufgelöst wird.

Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und/​oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d.h. soweit die voraussichtlichen Verkaufspreise abzüglich der bis zum Verkauf anfallenden Kosten zu einem niedrigeren beizulegenden Wert führen, wurden entsprechende Abwertungen vorgenommen.

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu tatsächlichen Anschaffungskosten oder unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu niedrigeren Tageswerten am Abschlusstag bewertet. Unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden auch Maschinenersatzteile ausgewiesen. Für veraltete, gebrauchte, beschädigte und schwergängige Bestände werden angemessene Bewertungsabschläge vorgenommen. Für veraltete, gebrauchte oder schwergängige Ersatzteilbestände wurden pauschale Bewertungsabschläge in Höhe von T€ 11.016 (Vorjahr: T€ 8.394) vorgenommen.

Unfertige und Fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen, soweit vorhanden, Materialkosten, Fertigungskosten und Sondereinzelkosten der Fertigung, angemessene und notwendige Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten, den durch die Fertigung veranlassten Werteverzehr des Anlagevermögens sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung und für betriebliche Altersversorgung. Fremdkapitalzinsen sind in den Herstellungskosten nicht enthalten.

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und sonstige Wertpapiere sowie die übrigen Aktiva werden mit dem Nennwert oder dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden in voller Höhe abgeschrieben.

Zur Abdeckung des allgemeinen Risikos bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird eine Pauschalwertberichtigung auf die nicht einzelwertberichtigten und um die Umsatzsteuer verminderten Inlands- und Auslandsforderungen in Höhe von 1 % gebildet.

Die Bewertung des Kassenbestands und der Guthaben bei Kreditinstituten erfolgt zu Nominalwerten.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Das gezeichnete Kapital wird zu seinem Nennwert bilanziert.

Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Für ungewisse Verbindlichkeiten dem Grunde und/​ oder der Höhe nach sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden Rückstellungen passiviert. Alle bis zum Abschlussstichtag entstandenen und bis zum Tag der Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken sind berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre, Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten zehn Jahre abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Die passiven latenten Steuern sind zum rechnerischen Wert bilanziert. Weitere Erläuterungen befinden sich in Kapitel F.

II. Veränderung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Im Geschäftsjahr 2022 wurden, nach einer Analyse der Aufwandskonten, produktionsbezogene Instandhaltungsaufwendungen aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in die Materialaufwendungen umgegliedert T€ 2.721 (Vergleichszeitraum vom 01.01. – 31.12.2021: T€ 935).

III. Angaben zur Währungsumrechnung

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, liquide Mittel sowie Rückstellungen und Verbindlichkeiten, die auf fremde Währungen lauten, werden unterjährig in Euro umgerechnet. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung zum Devisenkassamittelkurs des 31. Dezember 2022, wobei entsprechend § 256a HGB bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr das Niederst- bzw. Höchstwertprinzip beachtet wird.

Aus der Umrechnung entstehende Kursgewinne bzw. Kursverluste werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Die Umrechnung von Jahresabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode entsprechend § 308a HGB.

Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung wurden erfolgsneutral in der Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung erfasst.

F. ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZU EINZELNEN POSTEN VON KONZERNBILANZ UND KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Alle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen haben ein kalenderjahrgleiches Geschäftsjahr.

I. Konzernbilanz

1. Anlagevermögen

Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Progroup Power 1 GmbH in 2015 wurde im Rahmen der Kapitalkonsolidierung und der damit verbundenen Neubewertung neben dem erworbenen Anlagevermögen eine Betriebslizenz mit einem Anschaffungswert von T€ 23.894 erworben, die seit 2015 mit einer Nutzungsdauer von 10 Jahren abgeschrieben wird. Zum Bilanzstichtag beträgt der Restbuchwert T€ 7.221 bei einer Restlaufzeit von 3 Jahren.

Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz erfassten Anlagepositionen und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr werden im Anlagespiegel als Anlage zum Anhang gesondert dargestellt.

Der Wert der Anlagen im Bau zum 31. Dezember 2022 beträgt € 165,1 Mio. (Vorjahr: € 74,7 Mio.) und resultiert im Wesentlichen aus dem Progroup Board Werk in Strykow in Polen sowie den Progroup Board Werk in Petersberg (Rheinland-Pfalz) in Deutschland.

Die Bilanzposition geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau enthält Abgänge zum Bilanzstichtag i. H.v. € 18,2 Mio. Auf die italienische Tochtergesellschaft entfallen € 16,6 Mio. Diese resultieren aus einer bilanziellen Reklassifizierung vom Anlagevermögen in das Umlaufvermögen.

2. Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

In den ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind analog Vorjahr keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr enthalten.

Des Weiteren sind in den sonstigen Vermögensgegenständen Vorsteuererstattungsansprüche in Höhe von T€ 112 (Vorjahr: T€ 268) enthalten, die entsprechend den steuerrechtlichen Vorschriften erst nach dem Bilanzstichtag entstehen.

3. Wertpapiere des Umlaufvermögens

In der Position Wertpapiere (T€ 85.866) werden einerseits die zurückgekauften € 32 Mio. (Nennwert) eigene Anleihen zum Stichtagsbörsenwert vom 31. Dezember 2022 in Höhe von T€ 27.432 bilanziert. Andererseits werden gekaufte Fondanteile im Wert von € 60 Mio. (Nennwert) zum Stichtagsbörsenwert vom 31. Dezember 2022 in Höhe von T€ 58.434 ausgewiesen.

4. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beträgt im Geschäftsjahr T€ 1.664 (Vorjahr: T€ 2.329).

5. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt zum 31. Dezember 2022 € 1.000.000.

Der Konzernbilanzgewinn in Höhe von T€ 658.318 (Vorjahr T€ 478.447) enthält einen Konzerngewinnvortrag von T€ 478.447 (Vorjahr T€ 389.942).

Das Ausschüttungspotenzial richtet sich nach dem Jahresabschluss der Gesellschaft. Satzungsmäßige Ausschüttungssperren sind nicht gegeben. Gesetzliche Ausschüttungssperren bestehen auf Ebene der Muttergesellschaft nicht.

Die Entwicklung des Eigenkapitals unter Berücksichtigung der im Geschäftsjahr erfolgten Transaktionen mit Minderheitsgesellschaftern ist in der gesonderten Übersicht „Entwicklung des Konzerneigenkapitals 2022“ dargestellt.

6. Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen

Investitionszuschüsse sowie Tilgungszuschüsse zum Anlagevermögen werden als Sonderposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände zeitanteilig aufgelöst.

7. Pensionsrückstellungen und aktiver Unterschiedsbetrag a.d. Verm. Verrechnung

Der Betrag beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf T€ 159 (Vorjahr: T€ 583).

Die Pensionsrückstellungen wurden mit der PUC Methode (projected unit credit) unter Zugrundelegung der „Richttafeln 2018 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Rückstellung wurde pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Marktzinssatz der letzten zehn Jahre (10-Jahres-Durchschnittszinssatz) abgezinst, der sich bei einer pauschalen Restlaufzeit aller Verpflichtungen von 15 Jahren ergibt (§ 253 Absatz 2 Satz 2 HGB).

Durch den neuen IDW RH FAB 1.021 sind Direktzusagen und zur Finanzierung abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen kongruent zu bewerten. Die neuen Regelungen sehen einen Vergleich der erwarteten Zahlungsströme aus der Direktzusage und den zugehörigen Rückdeckungsversicherungen vor. So werden im Grundprinzip sogenannte „kongruente Teile“ der Verpflichtung bzw. der Rückdeckung in gleicher Höhe auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz angesetzt. Die neuen Regeln sind für Jahresabschlüsse ab dem 31. Dezember 2022 anzuwenden. Für den kongruenten Teil erfolgt beim Passivprimat der Ansatz mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß §253 HGB.

Folgende Annahmen liegen der Bewertung der Pensionsrückstellung zu Grunde:

• Rentendynamik: + 2,00 % (unverändert zu 2021)
• Gehaltsdynamik: 0 % (unverändert zu 2021)
• Zinssatz (10-Jahresdurchschnitt): 1,78 %
• Zinssatz (7-Jahresdurchschnitt): 1,43 %

Rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 1.610 (10-Jahres Durchschnittszinssatz). Diese Verpflichtungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienen und dem Zugriff fremder Dritter entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Als Deckungsvermögen wurde eine verpfändete Rückdeckungsversicherung klassifiziert. Die Bewertung des zweckgebundenen, verpfändeten und insolvenzgesicherten Deckungsvermögens zum 31. Dezember 2022 erfolgt auf Basis der Mitteilung des Versicherers mit dem Aktivwert (T€ 1.666; entspricht dem Zeitwert). Der nach Verrechnung mit dem Buchwert der Pensionsrückstellung übersteigende Betrag (T€ 56) wird auf der Aktivseite unter dem Posten „aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ ausgewiesen. Gewinnauswirkungen 2022:

• Zinsaufwand aus der Pensionsrückstellung: T€ 31
• Zinsertrag aus dem Deckungsvermögen: T€ 33

Der Saldo aus Zinsaufwendungen aus der Bewertung der Pensionsrückstellung (inklusive des Zinsänderungseffekts) über den Zinsertrag aus der Bewertung des Deckungsvermögens wurde im Finanzergebnis erfasst. Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellung mit dem 7-Jahres-Durchschnittszinssatz und dem 10-Jahres-Durchschnittszinssatzes beträgt im Geschäftsjahr T€ 72 und unterliegt einer Ausschüttungssperre.

Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag Pensionsverpflichtungen innerhalb der Progroup Board S.A.S, Douvrin, in Höhe von rund T€ 159.

8. Steuerrückstellungen

Steuerrückstellungen 2022
T€
2021
T€
Körperschaftsteuer 31.715 3.747
Gewerbesteuer 27.566 2.469
Sonstige Steuern 996 30
60.277 6.246

9. Sonstige Rückstellungen

In dem Posten sind folgende Rückstellungen enthalten:

Rückstellung für 2022
T€
2021
T€
Ausstehende Rechnungen 62.867 46.664
Personalaufwand (Tantieme, Sonderzahlungen, Abfindungen, Urlaubsverpflichtungen, Überstunden) 18.763 19.514
Noch zu gewährende Kundenboni 14.544 13.130
Jahresabschlusskosten, Rechts- und Beratungskosten, Archivierung 2.882 2.368
Unterlassene Instandhaltung, die voraussichtlich im 1. Quartal des Folgejahres nachgeholt wird. 2.651 2.439
Berufsgenossenschaft, Schwerbehindertenabgabe 1.362 1.169
103.069 85.284

10. Verbindlichkeiten

Restlaufzeit
unter 1 Jahr
T€
größer 1 Jahr
T€
davon mehr als 5 Jahre
T€
Insgesamt
T€
davon besichert
T€
Anleihen 0 600.000 0 600.000 600.000
Vorjahr 0 600.000 0 600.000 600.000
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 31.413 209.907 17.438 241.320 241.320
Vorjahr 30.312 244.602 40.577 274.914 274.914
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 89.869 0 0 89.869 0
Vorjahr 111.114 0 0 111.114 0
Sonstige Verbindlichkeiten 20.656 0 0 20.656 4.500
Vorjahr 19.912 0 0 19.912 4.500
Summe Verbindlichkeiten 141.938 809.907 17.438 951.845 845.820
Vorjahr 161.338 844.602 40.577 1.005.940 879.414

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen auf solche aus Steuern T€ 9.977 (Vorjahr: T€ 8.747) und auf solche im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 810 (Vorjahr: T€ 689).

Von den ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind insgesamt T€ 845.820 im Wesentlichen wie folgt besichert:

Verpfändungen der Aktien der Progroup AG sowie von Geschäftsanteilen der in den Konzernabschluss der Progroup AG einbezogenen wesentlichen Tochtergesellschaften (Progroup Board GmbH, Progroup Paper PM1 GmbH, Progroup Paper PM2 GmbH, Progroup Paper PM3 GmbH, Progroup Power 1 GmbH, Progroup Logistics GmbH, Progroup Board Sp. z o.o., Progroup Board s.r.o., Progroup Board S.A.S, Progroup Board Ltd.)

Verpfändung von Bankguthaben der Progroup AG in Deutschland

Grundpfandrechte (d.h. Grundschulden bzw. Hypotheken) an wesentlichen Grundstücken und Immobilien von Progroup Board GmbH, Progroup Paper PM1 GmbH, Progroup Paper PM2 GmbH, Progroup Paper PM3 GmbH, Progroup Power 1 GmbH, Progroup Board Sp. z o.o., und der Progroup Board s.r.o.

Sicherungsübereignung /​ Verpfändung von technischen Anlagen und Maschinen sowie von sonstiger Geschäftsausstattung von Progroup Board GmbH, Progroup Paper PM1 GmbH, Progroup Paper PM2 GmbH, Progroup Paper PM3 GmbH, Progroup Power 1 GmbH, Progroup Board Sp. z o.o., Progroup Board s.r.o. und Progroup Board Ltd.

Neben der Begebung der Anleihe (€ 600 Mio. per 31. Dezember 2022) besteht ein durch ein Bankenkonsortium eingeräumter Betriebsmittelkreditrahmen in Höhe von € 50 Mio. (Super Senior Revolving Credit Facility). Zum 31. Dezember 2022 bestand keine Inanspruchnahme dieses Betriebsmittelkredites durch die Gesellschaft oder ihre Tochtergesellschaften.

Die Anleihe, die Super Senior Revolving Credit Facility und die Bank-Darlehen sind durch oben genannte Sicherheiten grundsätzlich gleichrangig besichert. In einer Interkreditorenvereinbarung wird den Gläubigern unter der Super Senior Revolving Credit Facility jedoch eine vorrangige Befriedigung aus etwaigen Verwertungserlösen eingeräumt.

Sicherheiten bestehen für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen von üblichen Eigentumsvorbehalten.

Des Weiteren besteht zum 31. Dezember 2022 das durch die Progroup Board Ltd. vollständig in Anspruch genommene Darlehen in Höhe von GBP 70 Mio. bei der Goldman Sachs Bank USA. Die Progroup AG hatte zum 31. Dezember 2022 bei der IKB Deutsche Industriebank AG Darlehen in Höhe von insgesamt € 22,5 Mio. bei der Landesbank Baden-Württemberg Darlehen in Höhe von insgesamt € 26,2 Mio., bei der Erste Group Bank AG ein Darlehen in Höhe von € 24,4 Mio. und bei der Landesbank Saar ein Darlehen in Höhe von € 13,0 Mio. in Anspruch genommen.

Die Progroup Paper PM3 GmbH hat ein Darlehen bei der Landesbank Saar (Stand 31. Dezember 2022: € 14,0 Mio.), ein Darlehen bei der IKB Deutsche Industriebank AG (Stand 31. Dezember 2022: € 14,0 Mio.) und drei Darlehen bei der Commerzbank AG (Stand 31. Dezember 2022: € 48,2 Mio.).

11. Passive Rechnungsabgrenzungsposten

Dieser Posten beträgt zum 31. Dezember 2022 T€ 1.601 (Vorjahr: T€ 1.659). Im Wesentlichen enthält dieser Saldo den Differenzbetrag zwischen dem Erfüllungsbetrag und dem Auszahlungsbetrag aus der in 2019 begebenen Anleihe, welcher als Zinsausgleichsposten über die Laufzeit der Anleihe bis 2026 erfolgswirksam aufgelöst wird. Zum Bilanzstichtag beträgt dieser Wert T€ 1.199 (Vorjahr T€ 1.530).

12. Passive latente Steuern

Bilanzposition Aktive latente Steuer 31.12.2021
T€
Aktive latente Steuer 31.12.2022
T€
Pass. latente Steuer 31.12.2021
T€
Pass. latente Steuer 31.12.2022
T€
Steuerliche Verlustvorträge/​ nutzbare Zinsvorträge 4.220 6.516 0 0
Zwischengewinneliminierung 1.574 1.991 0 0
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände 0 0 2.779 7.387
Sachanlagen /​ Finanzanlagen 5.725 6.460 26.078 28.001
Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
302 1.923 251 184
Passiva
Rückstellungen 164 403 0 0
Verbindlichkeiten 0 0 0 0
Summe latente Steuer 11.985 17.293 29.108 35.572
(unsaldiert)
Ausweis latente Steuer 0 0 17.123 18.279
(saldiert und gerundet)

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlust- und Zinsvorträge wurden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastungen mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen (19 % – 29,83 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge wurden berücksichtigt, sofern innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung wahrscheinlich ist. Die heutige Einschätzung kann sich in Abhängigkeit von der Ertragslage der Unternehmen sowie der Steuergesetzgebung in zukünftigen Jahren ändern und eine Anpassung erfordern. Weiterhin wurden im Geschäftsjahr 2022 aktive latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB aus der Zwischengewinneliminierung sowie passive latente Steuern aus der erfolgsneutralen Erstkonsolidierung der 2015 erworbenen Progroup Power 1 GmbH gebildet.

Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 6.516 (Vorjahr: T€ 4.220) wurden in voller Höhe angesetzt, da die zu Grunde liegende Steuerplanung belegt, dass die aktivierten Beträge in den nächsten 5 Jahren tatsächlich steuerlich nutzbar sind. Nutzbare Zinsvorträge aus der Zinsschranke bzw. aus vergleichbaren Regeln im Ausland, bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen.

II. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt nach Regionen:

2022
T€
2021 *
T€
Wellpappe 530.966 417.896
Inland Papier 51.710 66.167
Sonstiges 63.301 37.121
Wellpappe 941.665 725.326
Europäisches Ausland Papier 167.854 105.770
Sonstiges 3.971 4.670
Gesamt 1.759.467 1.356.950

* Darstellung der Vorjahreszahlen wurden angepasst.

2. aktivierte Eigenleistung

Die aktivierten Eigenleistungen in Höhe von T€ 3.964 (Vorjahr: T€ 1.815) des Geschäftsjahres betreffen im Wesentlichen den Aufbau des Werks in Strykow (Progroup Board SP. Z o.o.).

3. Sonstige betriebliche Erträge

Der Posten enthält Erträge aus der anteiligen Auflösung der Investitionszuschüsse und Zulagen zum Anlagevermögen in Höhe von T€ 2.524 (Vorjahr: T€ 2.994).

Außerdem sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 25.292 (Vorjahr: T€ 13.620) enthalten. Im Wesentlichen sind dies Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 9.190 (Vorjahr: T€ 3.416) sowie Erträge und Vergütungen im Zusammenhang mit der Strompreiskompensation für das Vorjahr in Höhe von rund T€ 12.214 (Vorjahr: T€ 7.908). Des Weiteren sind Erlöse aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von T€ 210 (Vorjahr: T€ 336) entstanden. Weiterhin sind Erträge aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von T€ 192 (Vorjahr: T€ 187) angefallen.

Zusätzlich sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 5.151 (Vorjahr: T€ 9.344) unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

4. Materialaufwand

Der Materialaufwand des Geschäftsjahres hat sich auf T€ 1.016.645 erhöht (Vorjahr: T€ 825.692).

5. Personalaufwand

Der Personalaufwand des Geschäftsjahres beträgt insgesamt T€ 122.284 (Vorjahr: T€ 108.030). Hierin enthalten sind Aufwendungen für die Altersversorgung, die im Geschäftsjahr T€ 519 (Vorjahr: T€ 4) betragen. Diese ergeben sich im Wesentlichen aus der Verbuchung der Veränderung des Aktivwertes aus dem Pensionsgutachten i.H.v. T€ 441.

6. Abschreibungen

Der Posten enthält Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens in Höhe von T€ 114.592 (Vorjahr: T€ 110.467).

Im Geschäftsjahr 2022 ergeben sich Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens von T€ 4.212 aufgrund von Forderungsabwertung.

7. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Posten enthält periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 1.663 (Vorjahr: T€ 2.464). Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Zuführungen für Rückstellungen, die vergangene Geschäftsjahre betreffen.

Weiterhin enthält der Posten Aufwendungen für Miete und Leasing von T€ 11.935 (Vorjahr: T€ 10.708) sowie aus der Währungsumrechnung von T€ 5.697 (Vorjahr: T€ 7.534).

8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

In dem Posten in Höhe von T€ 2.748 (Vorjahr T€ 95) sind im Wesentlichen Guthabenzinsen von Banken, sowie aus Anleihen enthalten. Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen sind nicht enthalten.

9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2022 Zinsen in Höhe von T€ 26.238 (Vorjahr: T€ 29.623) gezahlt.

Es sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 31 in 2022 angefallen (Vorjahr: T€ 38).

Aus der Anleihenfinanzierung resultieren im Geschäftsjahr Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 17.639 (Vorjahr: T€ 17.639). Des Weiteren sind im Berichtsjahr zinsähnliche Aufwendungen aus Bereitstellungsprovisionen in Höhe von T€ 963 (Vorjahr: T€ 1.634) angefallen.

10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Posten enthält im Wesentlichen Gewerbesteuer- und Körperschaftsteueraufwand für das laufende Geschäftsjahr in Höhe von T€ 67.462 (Vorjahr: T€ 22.529) sowie Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für Vorjahre in Höhe von T€ -32 (Vorjahr: T€ -109). Zudem sind Aufwendungen aus der Anpassung der latenten Steuern in Höhe von T€ 1.070 (Vorjahr: T€ 13.147) enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Steuern von insgesamt T€ 14.058 (Vorjahr: T€ 28.811) gezahlt.

III. Sonstige Angaben

1. Haftungsverhältnisse, Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Besicherung der am Bilanzstichtag ausstehenden Anleihe sowie der Super Senior Revolving Credit Facility, die auch durch Tochtergesellschaften der Progroup AG in Anspruch genommen werden kann, sowie aller vorhandenen Bankdarlehen im Progroup Konzern erfolgt im Wesentlichen durch Verpfändungen sämtlicher Aktien der Progroup AG und Geschäftsanteile an wesentlichen Tochtergesellschaften, die Verpfändung von Bankguthaben der Muttergesellschaft, die Sicherungsübereignung von Sachanlagevermögen von Tochtergesellschaften und die Bestellung von Grundpfandrechten. Weiterhin gelten bestimmte Kredit- bzw. Anleihebedingungen (Covenants).

Die Anleihe, die Super Senior Revolving Credit Facility sowie sämtliche Bankdarlehen des Progroup Konzerns sind durch oben genannte Sicherheiten grundsätzlich gleichrangig besichert. In einer Interkreditorenvereinbarung wird den Gläubigern unter der Super Senior Revolving Credit Facility jedoch eine vorrangige Befriedigung aus eventuellen Verwertungserlösen eingeräumt.

Darüber hinaus hat die Tochtergesellschaft Progroup AG gegenüber verschiedenen Lieferanten von Tochtergesellschaften Patronatserklärungen und Bürgschaften über insgesamt T€ 55.748 abgegeben. Die Progroup AG hat weiterhin gegenüber der CommerzFactoring GmbH die gesamtschuldnerische Mithaftung für Verpflichtungen der Progroup Board GmbH aus einem Forfaitierungsrahmenvertrag übernommen.

Das Risiko einer Inanspruchnahme der Gesellschaft ist jeweils als gering einzuschätzen, da keines der verbundenen Unternehmen eine angespannte Liquiditätslage vorweist.

Gabelstapler und LKW werden durch Operate Leasing-Verträge von den Gesellschaften gemietet, die nicht zu einer Bilanzierung der Gegenstände bei den Gesellschaften führen. Die Restverpflichtung aus den Leasingverträgen Gabelstapler, LKWs sowie PKWs der Progroup AG für Folgejahre beläuft sich zum 31.Dezember 2022 auf T€ 21.822. Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag Miet- und Leasingverträge für bewegliche Vermögensgegenstände sowie für Mieten von Betriebsgebäuden und Flächen. Die Restverpflichtung aus diesen Miet-Leasingverträgen für Folgejahre beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf T€ 11.373 (Nominalwert). Der Vorteil dieser Verträge liegt in der anfänglich geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus den Vertragslaufzeiten ergeben, sofern die Gegenstände nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wofür es derzeit allerdings keine Anzeichen gibt.

Zur zuverlässigen Versorgung mit Energie zu fest definierten Preisen bestehen zum Bilanzstichtag Energielieferverträge für Dampf und Strom, die jedoch nicht zu einer Bilanzierung führen. Diese Verträge haben eine Laufzeit von bis zu 2 Jahren (31. Dezember 2024).

Aufgrund zum Bilanzstichtag konkret eingegangener vertraglicher Vereinbarungen belaufen sich die Verpflichtungen aus Energielieferverträgen für das Folgejahr 2023 auf insgesamt T€ 159.153 (Vorjahr: T€ 72.750).

Zum Bilanzstichtag bestehen zudem vertragliche Abnahmeverpflichtungen aus Altpapier- und Wellpappenrohpapierlieferungen, die Verpflichtungen belaufen sich auf T€ 47.854 (Vorjahr: T€ 58.639). Zudem besteht ein offenes Bestellobligo für sonstige Lieferungen in Höhe von T€ 53.028 (Vorjahr: T€ 108.150).

2. Mitarbeiter

Die Zahl der während des Geschäftsjahres durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer entwickelte sich wie folgt:

2022 2021
Angestellte 508 417
Gewerbliche Arbeitnehmer 1.117 1.038
Gesamt 1.625 1.454

Der Ausweis betrifft ausschließlich Beschäftigte von vollkonsolidierten Unternehmen.

3. Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen

Vollkonsolidierte Unternehmen

Anteil am Kapital zum 31.12.2022
%
Progroup AG, Offenbach a.d. Queich 91,05
Progroup Paper PM1 GmbH, Burg * 100,00
Progroup Paper PM2 GmbH, Eisenhüttenstadt * 100,00
Progroup Paper PM3 GmbH, Burg * 100,00
Progroup Logistics GmbH, Burg * 100,00
Progroup Power 1 GmbH, Eisenhüttenstadt * 100,00
Progroup Power 2 GmbH, Burg * 100,00
Progroup Board GmbH, Offenbach a. d. Queich * 100,00
Progroup Board s.r.o, Rokycany, Tschechien.) * 100,00
Progroup Board Sp.z.o.o., Strykow, Polen * 100,00
Progroup Board Limited, Ellesmere Port, England * 100,00
Progroup Board S.A.S., Douvrin, Frankreich * 100,00
Progroup Board s.r.l. Milano, Italien * 100,00
Progroup Board Kft., Budapest, Ungarn * 100,00
Prowell Verwaltungs GmbH, Offenbach a. d. Queich * 100,00
Professionals Academy SPO GmbH, Neustadt an der Weinstraße 100,00
JHH Aviation GmbH, Neustadt an der Weinstraße 100,00

* Es handelt sich um ein mittelbares Beteiligungsverhältnis; die angegebene Beteiligungsquote bezieht sich auf die von Tochterunternehmen der Progroup AG oder von der Progroup AG selbst gehaltenen Anteile.

4. Tochterunternehmen der Progroup AG

Die Progroup Paper PM1 GmbH, Burg, die Progroup Paper PM2 GmbH, Eisenhüttenstadt, die Progroup Power 1 GmbH, Eisenhüttenstadt, die Progroup Board GmbH, Offenbach a. d. Queich, die Progroup Power 2 GmbH, Burg, die Progroup Paper PM3 GmbH, Burg sowie die Progroup Logistics GmbH werden von den Befreiungen nach § 264 Abs. 3 HGB für das Geschäftsjahr 2022 im Rahmen der Offenlegung Gebrauch machen.

5. Emissionsrechte

Zum Bilanzstichtag hält der Konzern 893.218 Emissionsrechte für den Ausstoß von CO 2 (Zuteilung für 2022: 134.535 Emissionsrechte). Diese wurden im Rahmen einer öffentlichen Zuweisung unentgeltlich erworben. Die Rechte sind mit ihrem Erinnerungswert angesetzt. Der Börsenwert beträgt zum Bilanzstichtag etwa € 80,76 je Zertifikat (Vorjahr: etwa € 79,61 je Zertifikat). Der Zeitwert der mit einem Buchwert von T€ 0 angesetzten Rechte beträgt somit rund € 72,1 Mio. (Vorjahr: € 74,2 Mio.).

6. Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde entsprechend den Vorschriften des DRS 21 nach der indirekten Methode ermittelt. Der Finanzmittelfonds wurde ausschließlich mit den flüssigen Mitteln definiert.

7. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, das Jahresergebnis der JH-Holding GmbH in Höhe von € 72.517.451,67 auf neue Rechnung vorzutragen.

8. Geschäftsführung

Zum Geschäftsführer sind im Geschäftsjahr bestellt:

Herr Jürgen Heindl, Dipl.-Wirt.-Ing., Neustadt a. d. Weinstraße (Vorstandsvorsitzender der Progroup AG)

Herr Maximilian Heindl, Dipl.-Wirt.-Ing., Neustadt a. d. Weinstraße (stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Progroup AG) bis 29. Dezember 2022

Herr Vinzenz Heindl, B.A. Sozialwissenschaften mit Kernfach Philosophie u. B.Sc, M.Sc. Psychologie, Neustadt a. d. Weinstraße, (Geschäftsführer Professionals Academy SPO GmbH) ab 03. April 2021

9. Gesamtbezüge

Auf die Angaben gemäß § 285 Satz 1 Nr. 9 HGB wird entsprechend § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

10. Abschlussprüferhonorar

Die im Geschäftsjahr als Aufwand für den Konzernabschlussprüfer erfassten Honorare betrugen T€ 449 (Vorjahr: T€ 279) für Abschlussprüfungsleistungen sowie T€ 50 (Vorjahr: T€ 42) für andere Bestätigungsleistungen. Des Weiteren fielen freiwillige Bestätigungsleistungen in Höhe von T€ 142 an (Vorjahr: T€ 42).

IV. Nachtragsbericht

Operative oder strukturelle Veränderungen und Geschäftsvorfälle nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JH-Holding GmbH haben, liegen nicht vor.

 

Neustadt a. d. Weinstraße, 28. Juli 2023

JH-Holding GmbH

Jürgen Heindl

Vinzenz Heindl

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 2022

Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
01.01.2022
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 33.929.951,87 -66.063,28 5.732.302,11 0,00
2. Geleistete Anzahlungen 14.353.232,32 0,00 0,00 368.396,01
48.283.184,19 -66.063,28 5.732.302,11 368.396,01
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 567.183.604,99 -2.827.003,04 3.588.286,36 541.904,12
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.369.797.643,33 -2.538.879,61 6.415.992,17 84.543,73
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 42.368.221,63 -108.033,40 2.212.913,83 0,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 76.238.958,85 -3.142.871,64 112.472.154,14 18.232.684,42
2.055.588.428,80 -8.616.787,69 124.689.346,50 18.859.132,27
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 2.000,00 0,00 0,00 0,00
2.000,00 0,00 0,00 0,00
2.103.873.612,99 -8.682.850,97 130.421.648,61 19.227.528,28
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Umbuchungen
31.12.2022
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 14.392.468,82 53.988.659,52
2. Geleistete Anzahlungen -13.984.836,31 0,00
407.632,51 53.988.659,52
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 71.072,40 567.474.056,59
2. Technische Anlagen und Maschinen 1.647.336,84 1.375.237.549,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 81.032,89 44.554.134,95
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau -2.207.074,64 165.128.482,29
-407.632,51 2.152.394.222,83
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 0,00 2.000,00
0,00 2.000,00
0,00 2.206.384.882,35
Abschreibungen
01.01.2022
Währungsdifferenzen
Zugänge
Abgänge
31.12.2022
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 23.307.290,45 2.482,70 4.485.457,55 0,00 27.795.230,70
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
23.307.290,45 2.482,70 4.485.457,55 0,00 27.795.230,70
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 159.473.648,30 -1.138,13 16.645.118,85 0,00 176.117.629,02
2. Technische Anlagen und Maschinen 676.038.414,57 -459.286,50 87.280.778,05 0,00 762.859.906,12
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 23.194.448,68 -27.760,56 3.936.354,89 0,00 27.103.043,01
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 1.588.220,28 0,00 2.244.989,20 3.833.209,48 0,00
860.294.731,83 -488.185,19 110.107.240,99 3.833.209,48 966.080.578,15
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
883.602.022,28 -485.702,49 114.592.698,54 3.833.209,48 993.875.808,85
Restbuchwerte
31.12.2022
31.12.2021
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 26.193.428,82 10.622.661,42
2. Geleistete Anzahlungen 0,00 14.353.232,32
26.193.428,82 24.975.893,74
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 391.356.427,57 407.709.956,69
2. Technische Anlagen und Maschinen 612.377.642,88 693.759.228,76
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 17.451.091,94 19.173.772,95
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 165.128.482,29 74.650.738,57
1.186.313.644,68 1.195.293.696,97
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen 2.000,00 2.000,00
2.000,00 2.000,00
1.212.509.073,50 1.220.271.590,71

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

2022
T€
2021
T€
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteilen von Minderheitsgesellschafter) 197.585 96.987
Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 114.593 110.467
Zunahme (+)/​Abnahme (-) der Rückstellungen 17.674 15.137
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/​ Erträge (-) 2.309 -2.556
Zunahme (-)/​ Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -37.950 -124.030
Zunahme (+)/​ Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -9.607 21.992
Gewinn(-)/​Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 0 0
Zinsaufwendungen (+)/​Zinserträge (-) 23.490 29.528
Aufwendungen/​Erträge aus außergewöhnlichen Posten 14 35
Ertragsteueraufwand (+)/​-ertrag (-) 68.932 35.845
Auszahlungen im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung 0 0
Ertragsteuerzahlungen (-) -14.058 -28.811
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 362.982 154.594
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens und des immateriellen Anlagevermögens 357 0
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -5.732 -11.139
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen -133.914 -100.163
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Fianzanlagevermögen 0 -2
Auszahlungen (-) aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition -88.360 0
Erhaltene Zinsen 1.909 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -225.740 -111.304
3. Cashflow aus Finanzierungstätgikeit
Einzahlungen (+) aus der Begebung von Anleihen u. der Aufnahme von Krediten 0 55.000
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten -29.344 -117.353
Einzahlung (+) aus der Gewährung von Investitionszuschüssen 0 16.613
Auszahlungen (-) im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung 0 0
gezahlte Zinsen (-) -25.700 -29.391
gezahlte Dividenden (-) an Gesellschafter des Mutterunternehmens 0 0
gezahlte Dividenden (-) an Minderheitsgesellschafter -7.165 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -62.209 -75.131
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 75.033 -31.841
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -1.337 398
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 101.520 132.963
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 175.216 101.520
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel 175.216 101.520
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 175.216 101.520

Entwicklung des Konzerneigenkapitals per 31. Dezember 2022

Eigenkapital des Mutterunternehmes
Gezeichnetes Kapital Rücklagen
Kapitalrücklagen
T€ nach § 272 II Nr. 1 -3 HGB
T€
nach § 272 II Nr. 4 HGB
T€
Summe
T€
1. Januar 2021 1.000 995 2.466 3.461
Dividendenausschüttung 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0
31. Dezember 2021 1.000 995 2.466 3.461
1. Januar 2022 1.000 995 2.466 3.461
Dividendenausschüttung 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0
31. Dezember 2022 1.000 995 2.466 3.461
Eigenkapital des Mutterunternehmes
Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung
T€
Konzernbilanzgewinn
T€
Summe
T€
1. Januar 2021 -5.946 389.942 388.456
Dividendenausschüttung 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 88.505 88.505
Währungsumrechnung 554 0 554
0
31. Dezember 2021 -5.392 478.447 477.515
1. Januar 2022 -5.392 478.447 477.515
Dividendenausschüttung 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 179.871 179.871
Währungsumrechnung -1.372 0 -1.372
0
31. Dezember 2022 -6.764 658.318 656.014
Nicht beherrschende Anteile
Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis *
T€
Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechung
T€
Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Jahresüberschuss/​Jahresfehlbetrag *
T€
Summe
T€
1. Januar 2021 39.514 -584 0 38.929
Dividendenausschüttung 0 0 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0 8.482 8.482
Währungsumrechnung 0 54 0 54
31. Dezember 2021 39.514 -530 8.482 47.465
1. Januar 2022 47.996 -530 0 47.465
Dividendenausschüttung -7.165 0 0 -7.165
Konzernjahresüberschuss 0 0 17.715 17.715
Währungsumrechnung 0 -135 0 -135
31. Dezember 2022 40.830 -665 17.715 57.880
Konzerneigenkapital
Summe
T€
1. Januar 2021 427.386
Dividendenausschüttung 0
Konzernjahresüberschuss 96.987
Währungsumrechnung 608
31. Dezember 2021 524.981
1. Januar 2022 524.981
Dividendenausschüttung -7.165
Konzernjahresüberschuss 197.585
Währungsumrechnung -1.507
31. Dezember 2022 713.894

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die JH-Holding GmbH, Neustadt an der Weinstraße

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der JH-Holding GmbH, Neustadt an der Weinstraße, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der JH-Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise.

Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Mannheim, den 28. Juli 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christina Pöpperl, Wirtschaftsprüferin

Matthias Böhm, Wirtschaftsprüfer

Die Gesellschafterversammlung hat am 8. August 2023 beschlossen, dass der von der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 ausgewiesene Jahresüberschuss in Höhe von EUR 72.517.451,67 in voller Höhe auf neue Rechnung vorgetragen wird.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 8. August 2023 gebilligt.

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