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JH-Holding GmbHNeustadt/Wstr.Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022Konzern – Lagebericht für das Geschäftsjahr 20221. Grundlagen des KonzernsDer Unternehmensgegenstand der JH-Holding GmbH ist die Übernahme, das Halten und die Verwaltung von Beteiligungen an sowie die Beratung und Unterstützung von Unternehmen aller Art, insbesondere Unternehmen der Papier erzeugenden und verarbeitenden Industrie. Zum Konzern der JH-Holding GmbH (JH-Holding-Konzern) gehören inklusive der JH-Holding GmbH neunzehn Gesellschaften. Die JH-Holding GmbH hält unmittelbar und mittelbar Beteiligungen an zwölf inländischen und sechs ausländischen Gesellschaften, von denen alle Gesellschaften in den Konzernabschluss der JH-Holding GmbH für das Geschäftsjahr 2022 einbezogen werden. Direkte Beteiligungen hält die JH-Holding GmbH an der Progroup AG (91,05%), der Professionals Academy SPO GmbH (100%), (seit Mai 2022) der JHH Aviation GmbH (100%) und (seit Juni 2023) der Mainsee 1480. V V GmbH (künftig: JHH Property GmbH). Die Progroup AG hält direkt oder indirekt sämtliche Anteile der weiteren Konzerngesellschaften mit den operativen Sparten Board und Paper und den diese ergänzenden Geschäftsbereichen Logistics und Power. Das Ergebnis des JH-Holding-Konzerns wird somit maßgeblich durch den wirtschaftlichen Erfolg der Gesellschaften der Progroup AG bestimmt. Der Bereich Board umfasst insgesamt zwölf Wellpappformatwerke. Obergesellschaft ist die Progroup Board GmbH, in der die fünf deutschen Wellpappformatwerke angesiedelt sind. Die sieben ausländischen Werke werden von 100%igen Tochtergesellschaften der Progroup Board GmbH in Frankreich, Großbritannien, Polen, der Tschechischen Republik und Italien betrieben. Hierunter fällt auch das neuste Wellpappformatwerk PW14 in Stryków (Polen), das im vierten Quartal 2022 den Probebetrieb aufnahm. Zwei weitere Werke befinden sich zum Jahresende 2022 in der konkreten Umsetzungsphase, PW15 in Petersberg (Deutschland) sowie PW16 Nachweise in Cessalto (Italien). Mit der Errichtung von PW16 wurde im Frühjahr 2023 begonnen. Die im Jahr 2019 gegründete Gesellschaft Progroup Board Kft. (Budapest, Ungarn) hat noch keinen operativen Geschäftsbetrieb. Der Bereich Paper betrifft die vorgelagerte Wertschöpfungsstufe der Herstellung von Wellpappenrohpapier. Dieser Bereich umfasst die Progroup Paper PM1 GmbH mit ihrer Papierfabrik in Burg sowie deren 100%ige Tochtergesellschaften, die Progroup Paper PM2 GmbH mit ihrer Papierfabrik in Eisenhüttenstadt sowie die Progroup Paper PM3 GmbH mit ihrer Papierfabrik in Sandersdorf-Brehna. Die Progroup Power 1 GmbH mit ihrem EBS Heizkraftwerk in Eisenhüttenstadt versorgt die Progroup Paper PM2 GmbH mit Dampf und veräußert Strom am Spotmarkt über das öffentliche Netz. Ein EBS Heizkraftwerk der Progroup Power 2 GmbH ist gerade in der Umsetzungsphase und wird zukünftig die Progroup Paper PM3 GmbH versorgen. Die Progroup Logistics GmbH als Logistikunternehmen erbringt innerhalb und außerhalb des Konzerns Transportdienstleistungen. Die Progroup AG hat Ergebnisabführungsverträge mit der Progroup Paper PM1 GmbH (seit 2009), der Progroup Board GmbH (seit 2014), der Progroup Power 1 GmbH (seit 2016) und der Progroup Power 2 GmbH (seit 2018) geschlossen. Daneben bestehen Ergebnisabführungsverträge zwischen der Progroup Paper PM1 GmbH, und der Progroup Paper PM2 GmbH (seit 2007) sowie zwischen der Progroup Paper PM1 GmbH und der Progroup Paper PM3 GmbH (seit 2018). In der Progroup AG sind im Wesentlichen die zentralen Funktionen Unternehmensentwicklung, Pricing, Produktionsplanung, Kundenservice, Transportplanung, Logistik, Rohstoffmanagement, Unternehmenskommunikation, Marketing, IT, Rechnungswesen für die Mehrzahl der Einzelgesellschaften sowie den Konzern, Treasury, Controlling, Personalwesen, Recht und Zentraleinkauf angesiedelt. Die Wertschöpfungskette innerhalb des Teilkonzerns der Progroup AG beginnt bei den drei Papierfabriken Progroup Paper PM1 GmbH (PM1), Progroup Paper PM2 GmbH (PM2) und Progroup Paper PM3 GmbH (PM3). Die PM2 wird durch die Progroup Power 1 GmbH (PPO1) in einer vorgelagerten Stufe durch die Erzeugung von Dampf/Strom unterstützt. Der wichtigste Einsatzfaktor für die Papierproduktion ist Altpapier. Aus den Papierfabriken werden hauptsächlich die Wellpappformatwerke innerhalb der Unternehmensgruppe sowie in begrenztem Umfang externe Kunden beliefert. Aufgrund der komplementären technischen Ausgestaltung der Papierfabriken können Wellpappenrohpapiere mit einem Flächengewicht zwischen 60 g/m 2 und 230 g/m 2 hergestellt werden. Die zweite zentrale Wertschöpfungsstufe ist die Produktion und der Vertrieb von Wellpappformaten und damit die Belieferung der Verpackungshersteller, die wiederum die Endkunden / Verbraucher beliefern. Die Wellpappenerzeugung erfolgt an den Standorten Offenbach a.d. Queich, Burg, Schüttorf, Plößberg und Eisfeld im Inland sowie an den ausländischen Standorten in Frankreich (Douvrin), der Tschechischen Republik (Rokycany), Polen (Stryków und Trzcinica), Großbritannien (Ellesmere Port) und Italien (Drizzona). Zwischen den einzelnen Wertschöpfungsstufen finden transportlogistische Prozesse statt, welche durch die Progroup Logistics GmbH unterstützt werden. Das Produktspektrum der Board-Werke umfasst ein- bis dreiwellige Wellpappen mit unterschiedlichen Wellengrößen. Die Bandbreite der Flächengewichte reicht von rd. 300 g/m 2 bis zu knapp 2 kg/m 2. Generell gibt es Trends zu leichtgewichtigerer Wellpappe bei gleicher Festigkeit sowie zu Kleinserien, um den immer differenzierteren Anforderungen der Verpackungsindustrie gerecht zu werden. Für beide Trends ist Progroup gut im Markt positioniert und konnte daher trotz eines volatilen Marktumfelds 2022 ein sehr gutes Ergebnis erwirtschaften. Das Kundenspektrum im Bereich Wellpappen umfasst überwiegend mittelständische Verpackungshersteller. Der Bereich Paper beliefert zum größten Teil die Board-Werke und daneben auch externe Kunden. Die Professionals Academy SPO GmbH hat im Geschäftsjahr Dienstleistungen zur Aus- und Weiterbildung von Unternehmern und Führungskräften bzw. Fachpersonal erbracht und sich dabei gezielt auf Kunden des Unternehmensbereichs Board der Progroup AG konzentriert. Im Aufbau befinden sich derzeit die weiteren Geschäftsfelder (i) Individuelle Strategie- und Businessberatung, (ii) Market Business Intelligence Services und (iii) Enterprise Business Intelligence Services. Auch die Leistungen in den neuen Geschäftsfeldern werden sich in erster Linie an Kunden des Unternehmensbereichs Board richten. Die JHH Aviation GmbH hält eine Beteiligung an einem Turboprop-Mehrzweckflugzeug und stellt für Reisetätigkeiten des Managements des JH-Holding-Konzerns bei Bedarf Flugstunden zur Verfügung. Die Mainsee 1480. V V GmbH (künftig: JHH Property GmbH) wurde im Wege des Kaufs einer Vorratsgesellschaft „errichtet“. Sie soll künftig Immobilien im Rahmen sogenannter Verpackungsparks, bei denen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wellpappwerken des Geschäftsbereichs Board Verpackungswerke von Kunden angesiedelt werden, halten und verwalten. Im JH-Holding-Konzern waren zum Ende des Geschäftsjahres 1.709 Mitarbeiter beschäftigt (31. Dezember 2021: 1.554 Mitarbeiter). Davon waren 1.121 gewerbliche Mitarbeiter, 531 Gehaltsempfänger und 57 Auszubildende bzw. Aushilfen. Die Unternehmensphilosophie von Leistung und Gegenleistung spiegelt sich auch in den Entlohnungssystemen der Mitarbeiter wider. Über alle Mitarbeitergruppen werden durch gezielten Einsatz variabler Vergütungsbestandteile Leistungsanreize gesetzt. Im Rahmen des Umweltmanagements wird die Einhaltung der bestehenden Umweltgesetze und Auflagen laufend überwacht. Die JH-Holding GmbH wurde im Geschäftsjahr 2022 von drei Geschäftsführern, den Herren Jürgen Heindl, Maximilian Heindl und Vinzenz Heindl, geleitet. Herr Maximilian Heindl ist im Dezember 2022 aus der Geschäftsführung der JH-Holding GmbH ausgeschieden. Alleiniger Geschäftsführer der Professionals Academy SPO GmbH war im Geschäftsjahr 2022 Herr Vinzenz Heindl. Die JHH Aviation GmbH wurde seit dem Erwerb durch die JH-Holding GmbH am 13. Mai 2022 bis zum 20. Dezember 2022 ausschließlich durch Herrn Maximilian Heindl geleitet. Seit dem 20. Dezember 2022 ist alleiniger Geschäftsführer der JHH Aviation GmbH Herr Vinzenz Heindl. Alleiniger Geschäftsführer der Mainsee 1480. V V GmbH (künftig: JHH Property GmbH) ist seit deren Erwerb am 2. Juni 2023 Herr Jürgen Heindl. Die 91,05%ige Tochtergesellschaft Progroup AG wurde im Geschäftsjahr 2022 durch den Vorstandsvorsitzenden Jürgen Heindl, den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Maximilian Heindl sowie die Vorstandmitglieder Dr. Volker Metz und zeitanteilig Herr Philipp Kosloh geleitet. Herr Philipp Kosloh hat sein Amt als Vorstandsmitglied zum 02.05.2022 niedergelegt. Die Position des COO wurde bis zum Jahresende noch nicht neu besetzt. Der Aufsichtsrat der Progroup AG bestand bis zum 31. Dezember 2022 aus drei Personen. Mit Wirkung zum 31. Dezember 2022 ist Herr Jürgen Heindl aus dem Vorstand ausgeschieden. Herr Maximilian Heindl wurde vom Aufsichtsrat als Nachfolger von Herrn Jürgen Heindl mit Wirkung vom 1. Januar 2023 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Herr Jürgen Heindl wurde von der Hauptversammlung mit Wirkung vom 1. Januar 2023 in den Aufsichtsrat gewählt. Seit dem 1. Januar 2023 besteht der Aufsichtsrat aus vier Personen. 2. Wirtschaftsberichta) Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte der Absatzrekord des Vorjahres beim Vertrieb von Wellpappe nicht erreicht werden. Die Absatzentwicklung lag jedoch über der Entwicklung des Referenzmarktes. Insgesamt war das Marktumfeld für Wellpappenrohpapier als auch Wellpappe in 2022 durch schwankende Marktbedingungen charakterisiert. Der Markt für Wellpappenrohpapier war über das ganze Geschäftsjahr geprägt durch ein hohes Angebot, dem eine gesunkene Nachfrage nach Wellpappe gegenüber stand. Die bis zur Mitte des Jahres weiter steigenden Rohstoffpreise sowie die in Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv gestiegenen Energiekosten führten zu Preissteigerungen für Wellpappenrohpapier im ersten Halbjahr. Durch den Angebotsüberhang sind die Lagerbestände in der Papierindustrie sehr deutlich angestiegen. Als Konsequenz dessen gab es im dritten Quartal zahlreiche Produktionskürzungen und Abstellmaßnahmen. Dies führte wiederum zu einem Ungleichgewicht auf dem Altpapiermarkt und im Ergebnis zu einem deutlichen Verfall der Altpapierpreise im zweiten Halbjahr. Da sich auch die Energiepreise nach den Höchstständen im dritten Quartal etwas reduziert haben, sind die Preise für Wellpappenrohpapier im vierten Quartal deutlich gesunken. Das Marktvolumen auf dem europäischen Markt für Wellpappenrohpapier ist gegenüber 2022 um rund 3,6% gesunken. Das Preisniveau für Wellpappe folgte wie üblich der preislichen Entwicklung auf dem Wellpappenrohpapiermarkt mit dem typischen zeitlichen Nachlauf. Neben dem starken Rohstoffpreisanstieg führten auch höhere Energie-, Fracht- und Verpackungskosten zu einem Anstieg der Wellpappenpreise in der ersten Jahreshälfte. Insgesamt führte dies zu einem starken Anstieg des Umsatzes und einem Anstieg der Rohmarge. Im vierten Quartal führten die stark rückläufigen Preise für Wellpappenrohpapier zu deutlichen Preiskorrekturen für Wellpappformate. Das Marktvolumen im deutschen Referenzmarkt für Wellpappe sank im Vergleich zum Vorjahr (November) um rund 7,1%. Der Absatz bei der Formatmenge sank im Gesamtjahr um 4,7% und konnte damit die Marktentwicklung leicht übertreffen. Die Absatzmenge von Paper ist im Geschäftsjahr um 1,2% gesunken. In der Folge ist neben dem Rückgang des internen Papierbedarfs durch den Rückgang im Bereich Board auch der externe Absatz von Wellpappenrohpapier gesunken. Im Rahmen der beschriebenen Preisentwicklung kam es zu einem sehr starken Umsatzanstieg in der Progroup-Gruppe von 29,7% gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 1.759,5 Mio. € nach einem Umsatz in 2021 von 1.357,0 Mio. €. Das EBITDA des Geschäftsjahres belief sich auf 411,4 Mio. € (2021: 272,9 Mio. €) und ist aufgrund der beschriebenen Preis-Margensituation trotz gestiegener Energie-, Fracht- und Personalaufwendungen gegenüber dem Vorjahr um 50,8 % gestiegen. Ende 2022 wurde der Bau des neuen Wellpappenformatwerks PW14 im polnischen Stryków fertiggestellt und die Testproduktion hat gestartet. Geplant ist ab dem ersten Quartal 2023 jährlich bis zu 200.000 Tonnen Wellpappformate zu produzieren. Im vierten Quartal 2022 befand sich das neue Ersatzbrennstoff (EBS)-Kraftwerk in Sandersdorf-Brehna (Sachsen-Anhalt, Deutschland) in der letzten Phase des Genehmigungsprozesses. Dieses Kraftwerk soll auf dem Gelände der Hightech-Papierfabrik PM3 errichtet werden, um die Prozesswärme- und anteilige Stromversorgung der Papierfabrik zu übernehmen. Der Baustart für das Heizkraftwerk war im März 2023, die Inbetriebnahme soll Ende 2025 erfolgen. Auch der Bau für das Wellpappenformatwerk PW 15 in Petersberg (Rheinland-Pfalz, Deutschland) schreitet weiter voran. Geplant ist ab Ende 2023 bis zu 450 Mio. Quadratmeter Wellpappenformate pro Jahr zu produzieren. Das neueste Wellpappenprojekt PW16 wird in Italien in Cessalto gebaut und hat somit Schritte zur weiteren Expansion in Italien eingeleitet. Mit dem Bau des Werks wurde im Frühjahr 2023 begonnen. Die ersten Wellpappenformate werden voraussichtlich Ende 2024 vom Band laufen. Bedeutsame finanzielle Leistungsindikatoren sind Umsatz, EBITDA, EBITDA Marge, Ergebnis, EK-Quote und Nettoverschuldungsgrad. Nicht finanzielle KPI’s sind Personalkennzahlen wie beispielsweise die Anzahl der Mitarbeiter. b) Ertragslage Im Rahmen der beschriebenen verbesserten Preis-/Margengüte bei Board und Paper innerhalb des Berichtsjahres wurde mit 411,4 Mio. € ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) über dem des Vorjahres erreicht. Das EBITDA in 2022 liegt deutlich über dem im Vorjahr prognostizierten Bereich. In Folge der stark gestiegenen Umsatzerlöse liegt die EBITDA-Marge mit 23,4% wie im Vorjahr prognostiziert deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Das dargestellte EBITDA basiert auf dem Ergebnis nach Steuern, bereinigt um Abschreibungen, Zinsergebnis, Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie außergewöhnliche Erträge/Aufwendungen innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge/Aufwendungen abzüglich der sonstigen Steuern. Die im EBITDA für das Geschäftsjahr 2022 bereinigten außergewöhnlichen Erträge und Aufwendungen betragen 0 Mio. €. Nach der Umsetzung der geänderten Vorschriften des BilRUG sind diese Erträge und Aufwendungen nicht mehr direkt aus der Gewinn- und Verlustrechnung zu entnehmen, sondern in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen enthalten. Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr um 29,7% auf 1.759,5 Mio. € (2021: 1.357,0 Mio. €) an. Die Umsatzentwicklung liegt damit über dem prognostizierten Bereich, welcher ein Wachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich auf einen Wert von 1.571 Mio. € vorhersagte. Die Umsatzentwicklung ist mit sinkenden Absatzmengen im Bereich der Wellpappenformate und Wellpappenrohpapiere auf die steigende Preisentwicklung zurückzuführen. Die durchschnittlichen Preisniveaus lagen im Geschäftsjahr 2022 bei den extern verkauften Wellpappenrohpapieren um rund 34% und bei den Wellpappformaten um rund 35% über dem jeweiligen Durchschnittsniveau des Vorjahres. Die Materialaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr mit 23,1% bzw. 191,0 Mio. € deutlich stärker angestiegen, als dies für das Geschäftsjahr geplant war. Der Anstieg resultiert aus den höheren Stärke-, Altpapier- und Papierpreisen. Darüber hinaus trugen insbesondere höhere Energiekosten zu dem Anstieg bei. Die Personalaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr spürbar angestiegen (2022: 122,3 Mio. €, 2021: 108,0 Mio. €). Der Anstieg von rund 13,2% resultiert neben den allgemeinen Lohn- und Gehaltsanpassungen im Wesentlichen aus einem Zuwachs der durchschnittlichen Anzahl an Beschäftigen. Dies ist hauptsächlich auf den Anstieg bei den Shared Service- und Konzernfunktionen sowie dem Aufbau von weiteren Schichten bei Operations Board zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 255,8 Mio. € um 46,1 Mio. € (22,0%) über dem Niveau des Vorjahres (209,7 Mio. €), was im Wesentlichen mit gestiegenen Frachtkosten zu erklären ist. Der Rückgang der Zinsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr ist im Wesentlichen auf ein geringeres Kreditvolumen zurückzuführen. Die Ertragsteuern des Geschäftsjahres 2022 resultieren zu mehr als 2/3 aus Körperschaft- und Gewerbesteuer aus der steuerlichen Organschaft der Progroup AG mit der Progroup Board GmbH, der Progroup Paper PM1 GmbH, der Progroup Paper PM2 GmbH, der Progroup Paper PM3 GmbH, der Progroup Power 1 GmbH und der Progroup Power 2 GmbH. Darüber hinaus tragen insbesondere die Gesellschaften in Frankreich und der Tschechischen Republik zu den Ertragsteuern bei. Im Geschäftsjahr 2022 konnte ein positives Jahresergebnis in Höhe von 197,6 Mio. € (Jahresergebnis 2021: 97,0 Mio. €) erwirtschaftet werden. Der im Vorjahr prognostizierte Bereich wurde aufgrund der oben dargestellten Entwicklungen sowohl prozentual wie auch absolut deutlich übertroffen. Insgesamt verlief die Geschäftsentwicklung des JH-Holding-Konzerns in 2022 trotz der Auswirkungen der Corona Pandemie sowie des Russland-Ukraine Kriegs im Hinblick auf das EBITDA besser als erwartet. c) Finanzlage Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde ein positiver Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 363,0 Mio. € (Vorjahr: 154,6 Mio. €) erwirtschaftet. Diese deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr ist hauptsächlich auf einen deutlich höheren Konzernüberschuss sowie eine Zunahme der Bestände und Forderungen zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit beträgt -225,7 Mio. € (Vorjahr: -111,3 Mio. €) und resultiert hauptsächlich aus Investitionen für die Errichtung der neuen Wellpappwerke PW14 im polnischen Stryków, PW15 in Petersberg sowie Investitionen in weitere Wachstumsprojekte im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021. Zusätzlich ist der Kauf von Wertpapieren eines Hedgefonds sowie der Kauf von eigenen Anleihen auf dem freien Markt in dieser Zahl enthalten. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -62,2 Mio. € (Vorjahr: -75,1 Mio. €). Die Finanzverbindlichkeiten sind im Vergleich zum Jahresende 2021 gesunken. Zum Jahresende beliefen sich die Finanzverbindlichkeiten inklusive abgegrenzter Zinsen sowie unter Berücksichtigung der zurück gekauften eigenen Anleihen iHv. 27,4 Mio. € (Nennwert 32,0 Mio. €) auf 818,1 Mio. € (Vorjahr: 879,4 Mio. €). Aufgrund von Regeltilgungen sowie dem Rückkauf von eigenen Anleihen reduzierten sich die Finanzverbindlichkeiten um rund 61,3 Mio. €. In Verbindung mit dem gestiegenen EBITDA im Geschäftsjahr ergibt sich eine Reduzierung des Nettoverschuldungsgrades von 2,9 per 31. Dezember 2021 auf 1,6 zum Jahresende 2022 (berechnet als Finanzverbindlichkeiten inklusive abgegrenzter Zinsen abzüglich liquider Mittel und zurückgekaufte Anleihen dividiert durch EBITDA). Das prognostizierte gleichbleibende Niveau zum Vorjahr wurde somit nicht erreicht. Die seit 2015 bestehende und in 2017 angepasste Betriebsmittelkreditlinie unter Beteiligung von fünf Kreditinstituten mit einem Volumen von 50 Mio. € bietet einen ausreichenden Liquiditätsspielraum und war zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen. Die Eigenkapitalquote betrug zum 31. Dezember 2022 39,1% (Vorjahr: 32,8%) unter Berücksichtigung von 70% der Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen (Sonderposten für Investitionszuschüsse). Die Entwicklung der Eigenkapitalquote liegt damit leicht über dem im Vorjahr prognostizierten Korridor, der eine Erhöhung im unteren einstelligen Prozentpunktebereich erwarten ließ. d) Vermögenslage Die Bilanzsumme des JH-Holding-Konzerns hat sich im Jahr 2022 um 204,8 Mio. € auf 1.881,4 Mio. € erhöht (Vorjahr: 1.676,6 Mio. €). Der Anstieg der Aktivseite resultiert hauptsächlich aus einer Zunahme des Umlaufvermögens, was auf den gestiegenen Wertpapieren sowie die liquiden Mittel zurückzuführen ist. Auf der Passivseite nahm insbesondere das Eigenkapital zu. Die Finanzverbindlichkeiten sind hingegen gesunken aufgrund der zuvor beschriebenen Tilgungen von Bankdarlehen. Das Working Capital (definiert als Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) betrug zum Ende des Geschäftsjahres 270,4 Mio. € und lag damit über dem Niveau des Vorjahres (219,1 Mio. €). Aufgrund höherer Lagerbestände kam es zu einer deutlichen Erhöhung der unfertigen Erzeugnisse zum Jahresende. Die gestiegenen Preise haben zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen geführt. Gegenläufig kam es zu einer Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung aufgrund deutlich gesunkener Altpapierpreise zum Jahresende. Zum 1. September 2022 wurde die Umstellung des ERP-Systems von SAP R3 auf SAP S/4HANA erfolgreich vollzogen. Die durch das Projekt FIT4 anvisierte Transformation bewirkt nicht nur grundlegende Veränderungen innerhalb des kaufmännischen Bereichs, sondern hat auch einen spürbaren Einfluss auf die Zusammenarbeit im gesamten Unternehmen. Mit dem Ziel, das Wachstum des Unternehmens zu stärken, wurden neue Prozesse und Abläufe entwickelt und in ein integriertes System investiert, welches auf dem neusten Stand der Technik basiert und moderne Steuerungsmöglichkeiten bietet. Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände um 23,5 Mio. € auf 45,9 Mio. € ist im Wesentlichen auf die Umgliederung von projektbezogenen Anzahlungen zurückzuführen. Der Bestand an Wertpapieren erhöhte sich auf 85,9 Mio €, was im Wesentlichen auf gekaufte Wertpapiere eines Hedgefonds i.H.v. 58,4 Mio. € sowie zurück gekaufte eigenen Anleihen i.H.v. 27,4 Mio. € (Nennwert 32,0 Mio. €) zurückzuführen ist. Der Kassen- und Bankbestand erhöhte sich innerhalb des Berichtsjahres aufgrund der höheren Umsatzerlöse. Der Anstieg des Eigenkapitals um 188,9 Mio. € ist im Wesentlichen auf das positive Jahresergebnis zurückzuführen, wobei die Dividendenzahlung gegenläufig gewirkt hat. Der Anstieg der Steuerrückstellungen um 54,0 Mio. € auf 60,3 Mio. € resultiert im Wesentlichen aus dem positiven Jahresergebnis und betrifft höhere Gewerbesteuer- und Körperschaftssteuerrückstellungen. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 17,8 Mio. € auf 103,1 Mio. € ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen zurückzuführen. Der Bilanzposten Anleihen ist innerhalb des Geschäftsjahres unverändert. Die zurück gekauften Anleihen wurden zum Bilanzstichtag im Umlaufvermögen gehalten. Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Banken ist auf die Rückzahlung mehrerer Darlehen für Investitionen zurückzuführen. Die passiven latenten Steuern stiegen nur geringfügig von 17,1 Mio. € in 2021 auf 18,3 Mio. € in 2022 an. 3. Prognose-, Chancen- und RisikoberichtDas Risiko- und Chancenmanagementsystem ist ein dezentral aufgehängtes Managementsystem, in dem der Risikocontroller das Gesamtsystem überwacht und die Controlling Business Partner der Unternehmensbereiche Board, Paper, Logistics und Power die Funktion von Ansprechpartnern in den jeweiligen Einheiten übernehmen. Viermal pro Jahr werden die Risiken und Chancen und alle dazugehörigen Erläuterungen auf ihre Richtigkeit geprüft und ggf. ergänzt. Ebenso werden neue Risiken aufgenommen und nicht mehr aktuelle Risiken aus der Pflege herausgenommen (d.h. die Risikodatei wird vom übergeordneten Risikocontroller gelöscht, nachdem dieser durch den Risk-Owner darüber informiert wurde. Der übergeordnete Risikocontroller hält die Datei zu Dokumentationszwecken in seinem Bestand). a) Risikobericht Im Risikobericht sind die Risiken zu Kategorien gleichartiger Risiken zusammengefasst. Neben Risiken der gesamtwirtschaftlichen sowie der Branchenentwicklung (Preisentwicklungen), ist der JH-Holding-Konzern vor allem Wettbewerbsrisiken auf dem Papiermarkt sowie Währungs- und Finanzierungsrisiken ausgesetzt. Die Risikoerfassung erfolgt in Kategorien bezüglich der Risikohöhe (Brutto-Risiko größer 3 Mio. € und kleiner 3 Mio. €) sowie in 5 Stufen für die Eintrittswahrscheinlichkeit (1 = sehr gering, 2 = gering, 3 = mittel, 4 = hoch und 5 = sehr hoch). Im folgenden Risikobericht werden insbesondere Risiken mit einer Brutto-Risiko-Höhe größer als 3 Mio. € dargestellt. Gesamtwirtschaftliche Risiken und spezifische Risiken des JH-Holding-Konzerns Die Unternehmen des JH-Holding-Konzerns beliefern eine Vielzahl unterschiedlicher Kunden und Märkte, wodurch sich eine natürliche Risikodiversifikation ergibt. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach Wellpappformaten von dem Bedarf der Endverbraucher an Verpackungen abhängig. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine Krieges auf Europa und den Rest der Welt sollen nach Einschätzung vieler Ökonomen zu einem geringen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Vergleich zum Vorjahr 2022 führen. Progroup hat keine Werke oder Kunden in der Ukraine oder in Russland. Der Konflikt verursacht dennoch schwerwiegende Auswirkungen auf zentrale Kosten und Märkte, die sehr bedeutsam für die Geschäftstätigkeit der Progroup sind. Hierbei sind besonders die Entwicklungen in den Bereichen Energie (Strom & Gas) und anderen Materialien (z. B. Stärke) kritisch. Steigende Kosten, Versorgungsengpässe und Ausfälle können zu Papier-Versorgungsmangel, Deckungsbeitragsverlust und Auswirkungen auf interne und externe Kunden führen. Die Nachfrage nach Papier und Wellpappe kann durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung und die gestiegenen Risiken negativ beeinflusst werden. Die gedämpfte Nachfrage könnte zu einer Unterauslastung der Produktionskapazitäten und in der Folge zu marktbedingten Produktionsstillständen führen. Diese Situation unterscheidet sich nicht wesentlich vom Jahr 2022. Sollten marktbedingte Stillstände notwendig werden, würden dessen Zeiten für Wartungsarbeiten genutzt werden. Währungsrisiken Das Fremdwährungsrisiko als Transaktionsrisiko stellt auf Grund der zunehmenden Internationalisierung der Unternehmensgruppe ein zunehmendes Risiko dar, welches durch die deutlich erhöhte Volatilität der weltweiten Zins- und Währungsmärkte an Relevanz gewonnen hat. Währungsrisiken resultieren aus Bilanzposten in Fremdwährungen und künftigen Transaktionen, bei denen Einzahlungen und Auszahlungen in unterschiedlicher Währung geleistet werden. Darüber hinaus bestehen Währungsrisiken durch die Vergabe von Darlehen in Euro an ausländische Board-Gesellschaften in anderen Währungsräumen. Aufgrund der gestiegenen Volatilität ist die Eintrittswahrscheinlichkeit hier als hoch anzusehen. Zinsrisiken Die Verzinsung eines Teils der Kreditfazilitäten ist variabel mit einem Bezug auf den EURIBOR und SONIA (seit 2022 wurde LIBOR durch SONIA ersetzt). Damit unterliegt dieser Teil der Darlehen einem Zinsänderungsrisiko, welches bei steigendem EURIBOR/SONIA zu einer Erhöhung des entsprechenden Zinsaufwands bei der Progroup führen würde. Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich aus der Betriebsmittelkreditlinie (EURIBOR), wenn und soweit diese in Anspruch genommen wird, der Capex Facility für die PM3 (EURIBOR) und der GBP-Facility (SONIA) (Eintrittswahrscheinlichkeit von gering auf hoch). Durch die signifikanten Steigerungen des Drei-Monats-EURIBOR sowie der SONIA Sätze hat sich im Laufe des Jahres 2022 ein Teil des Risikos bereits manifestiert. Aufgrund der Ankündigung vieler Notenbanken, die Zinsen in 2023 weiter zu erhöhen, ist von einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit bezüglich weiterer Zinserhöhungen auszugehen. Beschaffungs-, Produktions- und Preisänderungsrisiken Bei den Tochtergesellschaften der JH-Holding GmbH bestehen Beschaffungs-, Produktions- sowie Mengen- und Auslastungsrisiken, die zu wirtschaftlichen Belastungen des Konzerns führen können. Preiserhöhungen können in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktsituation nur in Teilen beziehungsweise mit Zeitverzug an Kunden weitergegeben werden, weshalb ein Anstieg der Rohstoffpreise zu einer zumindest temporären Ergebnisbelastung der Unternehmensgruppe führen kann. Die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten für Papier, Stärke und Holz, sowie die nach der Coronapandemie deutlich erhöhte Nachfrage nach Wellpappprodukten, die zu überproportionalen Erweiterungsinvestitionen in Produktionskapazitäten und damit zu steigenden Angebotsmengen führte, erhöhen die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos. Aufgrund der hohen Kapitalintensität bestehen Vermögens-, Finanz- und Ertragsrisiken, sofern die Auslastung sinkt (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch). Die Auswirkungen des russisch-ukrainischen Krieges auf Europa und den Rest der Welt sind aktuell schwerwiegend. Energie- und Treibstoffpreise haben sich signifikant erhöht und wirken sich auf internationale Produktionsketten aus. Die Unternehmensgruppe bezieht nur einen marginalen Anteil der Materialbedarfe aus den vom Krieg betroffenen Gebieten. Gleichwohl ist aufgrund der deutlichen Preissteigerungen bei Energie- und Frachtkosten, sowie anderen Materialien (z.B. Stärke) mit weiterhin spürbaren Auswirkungen auf die Kostenstruktur der Unternehmensgruppe zu rechnen (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch). Die Unternehmensgruppe deckt mit den drei Papiermaschinen den größten Anteil des Papierbedarfs der Board-Werke selbst ab. Sollte eine der drei Papiermaschinen aufgrund eines technischen Defekts oder sonstiger Einflüsse für einen nennenswerten Zeitraum ausfallen, kann dies zu erheblichen Beschaffungsproblemen bei der Versorgung der Board-Werke mit deren Hauptrohstoff Wellpappenrohpapier führen und in der Folge zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage kommen. Aufgrund konstruktiver Mängel an einem zentralen Bauteil der PM3, die erst im weiteren Verlauf des Jahres 2023 durch den Austausch des Bauteils behoben werden können, ist die Eintrittswahrscheinlichkeit des oben genannten Risikos temporär stark erhöht. (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr hoch). Die Dampfversorgung der PM2 wird hauptsächlich durch das Heizkraftwerk der Progroup Power 1 GmbH gedeckt. Sollte das Kraftwerk aufgrund eines technischen Defekts oder sonstiger Einflüsse für einen nennenswerten Zeitraum ausfallen, müsste die PM2 über alternative, externe Quellen mit Dampf versorgt werden, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des JH-Holding-Konzerns zur Folge hätte (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel). Der Produktionsprozess von Wellpappenrohpapier auf der PM2 ist abwasserintensiv und damit von einer reibungslosen Aufnahme und Verarbeitung der anfallenden Abwassermengen durch die ansässigen Entsorger abhängig. Eine limitierte Möglichkeit zur Abwassereinleitung führt bei der PM2 zu Problemen im Produktionsprozess, was die Produktionskapazität vermindert, erhöhte Reinigungskosten verursacht und damit negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge hätte. Die PM1 und die PM3 haben im Gegensatz hierzu einen geschlossenen Wasserkreislauf, so dass dieses Risiko nur auf die PM2 zutrifft (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel). Die Tochtergesellschaften der JH-Holding GmbH erhalten eine Reihe von Energiesteuervergünstigungen, wie z.B. die Strompreiskompensation für die drei Papiermaschinen als stromintensive Unternehmen. Eine Veränderung oder Nichterfüllung der Voraussetzungen der diversen Energiesteuervergünstigungen kann zu einer Belastung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen (Anstieg der Eintrittswahrscheinlichkeit von mittel auf hoch). Die Kapazitäten der bestehenden Wellpappanlagen waren in mehreren Märkten zeitweise weitgehend ausgelastet. Ein Ausfall einer oder mehrerer Produktionsanlagen, sowie ein verzögerter Anlauf einer neuen Produktionsanlage kann zu Umsatzeinbußen und in der Folge negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage führen (Eintrittswahrscheinlichkeit gering). Wettbewerbsrisiken Die Unternehmensgruppe hat ein breites Kundenportfolio. Die Wettbewerbssituation ist unterschiedlich. Im Konzern werden mit keinem Großkunden mehr als 5% des Jahresumsatzes generiert, woraus sich eine natürliche Risikodiversifikation ergibt. Der Verlust eines Großkunden könnte allerdings zu temporären Auslastungsrisiken führen (Eintrittswahrscheinlichkeit gering). Trotz der unterschiedlichen Kundenstruktur ist Progroup mit ihren Tochtergesellschaften in einem Commodity-Markt tätig und damit dem marktüblichen Preis-, Margen- und Ergebnisdruck ausgesetzt. Die Märkte sind dementsprechend durch eine hohe Wettbewerbsintensität und Preissensitivität gekennzeichnet. Der Margendruck aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Europa kann zu Umsatzeinbußen bei unseren Board Werken führen (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch). Der Wellpappenrohpapiermarkt reagiert erfahrungsgemäß äußerst sensibel auf Kapazitätsveränderungen. Daher stellen mögliche Markteintritte und damit verbundene Kapazitätszuwächse immer ein erhebliches Risiko für die Marktstabilität dar und würden durch eine weitere Erhöhung der für diesen Markt gewöhnlichen Überkapazitäten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Preis- und Margenerosion führen. Durch die Ukrainekrise ausgelöste Kostensteigerungen/Konjunkturschwäche hat zu einem Rückgang der Nachfrage nach Papier und somit zu großen Überkapazitäten im europäischen Papiermarkt geführt. Es ist damit zu rechnen, dass durch hohe Energiekosten auf der einen Seite und einem Überangebot auf der anderen Seite (in Verbindung mit einer Preisreduktion) es zu einem Margenrückgang kommt. Durch die aktuelle Marktlage hat sich die Eintrittswahrscheinlichkeit von mittel auf sehr hoch verändert. Ausfallrisiken Auch in Zeiten von grundsätzlich positiven konjunkturellen Lagen besteht für Unternehmen die Gefahr rückläufiger Geschäftsentwicklungen. Im derzeitig schwierigeren Umfeld ist von einem höheren Risiko auszugehen. Sollte die Geschäftsentwicklung mehrerer wichtiger Progroup-Kunden zeitgleich negativ verlaufen, könnte dies abhängig vom Ausmaß zu Belastungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des JH-Holding-Konzerns führen (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch). Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken Im Rahmen der bestehenden Anleihe- und Kreditvereinbarungen haben die JH-Holding GmbH und deren Tochtergesellschaften umfangreiche Sicherheiten an die Anleihegläubiger und Kreditgeber übertragen. Die Anleihebedingungen und Kreditvereinbarungen enthalten Klauseln, die den Anleihegläubigern sowie den Banken die Kündigung sowie die Verwertung der Sicherheiten im Fall der Nichteinhaltung von bestimmten Bedingungen gestatten, was wiederum negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben könnte (Eintrittswahrscheinlichkeit sehr gering). Trotz eines strengen Forderungsmanagement könnte es im Rahmen einer Wirtschaftskrise zu erhöhten Forderungsausfällen eines oder mehrerer Kunden kommen, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe zur Folge hätte (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch). Als Teile der Wachstumsstrategie sind bei Board mehrere Projekte zur Errichtung von Werken an neuen Standorten und der Erneuerung von Werken an alten Standorten vorgesehen. Zur Initiierung eines Projektes wird innerhalb der Planungsphase eine Kostenberechnung durchgeführt und ein Budget festgelegt. Durch unvorhergesehene Ereignisse oder zu spät festgestellte Budgetabweichungen kann es zu Mehrkosten kommen, welche wiederum negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe zur Folge hätten (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel). Rechtsrisiken Die Unternehmensgruppe ist im Rahmen der geschäftlichen Tätigkeit Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten und Verfahren negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Progroup-Konzerns haben könnte (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel). Risiken im Zusammenhang mit der Informationstechnologie Die Prozesse innerhalb der Unternehmensgruppe, insbesondere auf den operativen Wertschöpfungsstufen sind hochautomatisiert und basieren auf einem umfangreichen Einsatz von Informationstechnologie. Neben Standardsoftware ist auch ein selbst entwickeltes ERP System (Wepaform) mit zahlreichen Schnittstellen im Einsatz. Sollte es zum Ausfall von einem oder mehreren Systemen oder von einer oder mehreren Komponenten kommen, könnte der Betriebsablauf erheblich gestört werden, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage haben könnte (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch). Darüber hinaus sind zielgerichtete Angriffe auf die IT-Systeme jederzeit möglich. Diese können verschiedene, schwerwiegende Folgen haben wie zum Beispiel Produktionsausfälle, Erpressung, Reparaturkosten, Datenverlust, Datenschutzverstöße, Kundenverlust oder Reputationsverlust. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird aufgrund der „Ransomware“ Entwicklung als mittel angesehen. Die Progroup AG hat im 3. Quartal 2022 für ihren Teilkonzern erfolgreich die Software SAP S/4 HANA eingeführt. Ziele sind hauptsächlich die Schaffung zukunftsfähiger Organisationsstrukturen und die Bereitstellung zukunftsweisender digitaler Lösungen. Das neue System funktioniert grundsätzlich und weist die üblichen, erwarteten Schwierigkeiten bei derart großen IT-Projekten auf. Weitere Optimierungen und ergänzende Tool-Einführung erfolgen in den Folgejahren. Die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass es zu gravierenden Problemen bei der Implementierung kommt, ist aufgrund des nun erfolgten Go-Live von sehr hoch auf mittel gesunken. Umweltrisiken Im Rahmen der Produktion und des Transports von Wellpappe und Wellpappenrohpapier werden fossile Brennstoffe benötigt. Die neuen Werke in der Unternehmensgruppe werden unter der Berücksichtigung einer hohen Energieeffizienz und geringem Ressourcenverbrauch geplant. Durch ein implementiertes Umweltmanagement werden in den Bestandswerken fortlaufend Produktionsprozesse überprüft und Investitionen für eine Steigerung der Energieeffizienz getätigt. Im Rahmen des bestehenden Klimazielplans 2030 der europäischen Kommission, sowie des daraus resultierenden Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Unternehmensgruppe mit weiteren oder höheren Abgaben belastet wird, was negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Unternehmensgruppe haben könnte. Die verschärften Bestrebungen der Europäischen Kommission bei ihrem Nachhaltigkeitsziel („European Green Deal“) führten im vergangenen Jahr, zusammen mit den Zielen der Bundesregierung auf diesem Gebiet, zu einer deutlichen Erhöhung der Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos und bleiben weiterhin auf diesem Niveau (Eintrittswahrscheinlichkeit hoch). Entsorgungsrisiken In der Vergangenheit wurde die Produktionskapazität der PM2 zeitweise durch limitierte Möglichkeiten zur Abwassereinleitung in das öffentliche Netz aufgrund von technischen Problemen des ansässigen Entsorgers (Trinkwasser- und Abwasserzweckverband Oderaue -TAZV-) vermindert. Am Produktionsstandort Eisenhüttenstadt steht keine alternative Abwasserentsorgungsmöglichkeit zur Verfügung. Sollte die einleitbare Abwassermenge Beschränkungen unterliegen oder zeitweise keine Einleitung möglich sein, könnte sich dies negativ auf die Produktionsmenge an Wellpappenrohpapier innerhalb des Konzerns und damit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken (Eintrittswahrscheinlichkeit mittel). b) Chancenbericht Im Chancenbericht sind die Chancen zu Kategorien gleichartiger Chancen zusammengefasst. Die Chancen sind im Wesentlichen unverändert im Vergleich zum Vorjahr. Unternehmensstrategische Chancen Durch die Positionierung in den wesentlichen Märkten erwartet die Unternehmensgruppe auch für die Zukunft überdurchschnittliche Wachstumsraten. Durch den Anlauf des neuen Wellpappwerks PW14 in Polen (Strykow), den Bau des neuen Wellpappwerk PW15 in Deutschland (Petersberg), sowie die Errichtung des neuen EBS Kraftwerks (Sandersdorf-Brehna) und des neuen Wellpappformatwerks PW16 in Italien (Cessalto) legt die Unternehmensgruppe einen bedeutenden Grundstein für weiteres Wachstum und eröffnet die Chance, ihre jeweiligen Marktanteile deutlich auszubauen. Margenvolatilität Die hohe Nachfrage und die Verknappung der Rohstoffe hat zu einem starken Preisanstieg in 2021/2022 geführt. Nach gestiegenen Margen in 2021 und 2022 wird die Rückkehr auf ein normales Margenniveau auf dem Wellpappenrohpapiermarkt erwartet. Dies wird getrieben durch eine reduzierte Nachfrage aufgrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung in Europa verbunden mit Inflation und weiterhin teuren Energie-/ Rohstoffpreisen. c) Prognosebericht Konjunkturelle Rahmenbedingung Gemäß der letzten veröffentlichten „Jahreswirtschaftsbericht 2023“ der BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) vom 25. Januar 2023 wird die deutsche Wirtschaft weiterhin ausgebremst. Grund hierfür sind die Engpässe bei Energie, Vorprodukten und Arbeitskräften, welche die Inflation auf Rekordhöhen treiben. Erst im Jahr 2024 dürfte der Preisdruck langsam nachgeben. Alles in allem ist das Bruttoinlandsprodukt in 2022 um 1,9% gestiegen und soll dieses im Jahr 2023 nur geringfügig um 0,2% steigen. Im Jahr 2024 soll der Zuwachs dann wieder bei 1,8% liegen. Die Inflationsrate dürfte von 7,9% in 2022 auf 6,0% in 2023 sinken. Dabei spielen die staatlichen Strom- und Gaspreisbremsen, die ab Dezember 2022 ihre Wirkung entfalten, eine treibende Rolle. Laut der „Konjunkturprognose Winter“ der ifo ist die Finanzpolitik in diesem und vor allem im kommenden Jahr deutlich expansiv ausgerichtet. Durch die zahlreichen Entlastungspakete wird das Finanzierungsdefizit des Staates von 68 Mrd. Euro bzw. 1,8% des nominalen Bruttoinlandsprodukts in 2022 auf 104 Mrd. Euro bzw. 2,6% des Bruttoinlandsprodukts in 2023 deutlich zunehmen. Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist gemäß der letzten veröffentlichten „Konjunkturprognose Winter“ des ifo Institutes aus dem Dezember 2022 auch weiterhin maßgeblich von dem Krieg in der Ukraine bestimmt. Das Bruttoinlandsprodukt zeigt nach dem vergangenen Jahr einen weiteren Anstieg. Insgesamt wird das Bruttoinlandsprodukt der Welt nach einem Anstieg von 2,8% im Jahr 2022 um 1,6% im Jahr 2023 und um 2,6% im Jahr 2024 expandieren. Der Welthandel wird nach einem leichten Rückgang im kommenden Jahr (-0,5%) im Jahr 2024 in etwa wieder mit der Rate (+4,0%) des Jahres 2022 wachsen. Branchenspezifische Rahmenbedingungen Der Markt für Wellpappe verläuft erfahrungsgemäß weitestgehend parallel zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts. Im Jahr 2021 kam es zu einer erhöhten Nachfrage nach Wellpappe, die deutlich über dem BIP-Wachstum lag. Im Jahr 2022 zeigte sich eine gegenläufige Entwicklung, indem die Wellpappnachfrage deutlich hinter der BIP Entwicklung zurückblieb. Zukünftig wird wieder mit einer Stabilisierung der Nachfrage auf dem Niveau des BIP Wachstums oder leicht darüber gerechnet. Strategische Ziele und Schwerpunkte Die Geschäftsführung sieht mittel- und langfristig für die Unternehmensgruppe gute Wachstumspotentiale, da die Nachfrage nach Wellpappe seiner Einschätzung nach wieder steigen wird. Besonderer Wachstumstreiber im Bereich Wellpappe ist weiterhin der osteuropäische Markt. Durch den Produktionsstart des dritten Werkes in Polen sowie begonnenen Aufbau eines zweiten Standorts in Italien, der deutlichen Vergrößerung der verfügbaren Kapazitäten in Großbritannien und in Deutschland werden nachhaltig Wachstumsmöglichkeiten von Board in Europa geschaffen. Am Standort Strykow in Polen startete das dritte polnische Werk die Testproduktion. Dies baut die Marktpositionierung und die Wachstumsmöglichkeiten im polnischen Markt weiter aus. Der strategische Fokus liegt neben der optimalen Ausnutzung der vorhandenen Produktionskapazitäten sowie der Aufrechterhaltung des hohen Integrationsgrades auch weiterhin in der Schaffung neuer Kapazitäten bei Board sowie der weiteren Optimierung der Kostenstrukturen mit Fortsetzung der Digitalisierung von Prozessen. Voraussichtliche wirtschaftliche Entwicklung Die Unternehmensgruppe verfügt über ein breites Kundenspektrum, das in einem volatilen Branchenumfeld weiter zu entwickeln ist. Mit dem weiteren Hochlauf des Papierwerks PM3 steigt das konzernintern verfügbare Papiervolumen weiter an, womit auch der externe Absatzanteil von Wellpappenrohpapier zunächst weiter zunehmen wird. Der Integrationsgrad zwischen Paper und Board nimmt daher auf kurze Sicht ab, bis sich die Kapazitäten mit dem Anlauf neuer Werke bei Board wieder mehr ausbalancieren. Unsicherheiten bestehen bei den für die Unternehmensgruppe wichtigen Währungsrelationen, insbesondere beim Wertverhältnis vom Euro zu PLN, CZK und GBP. Daneben bestehen insbesondere Unsicherheiten bei der künftigen Entwicklung der Rohstoffpreise wie bspw. der Preise für Altpapier und Energiepreise, da diese aufgrund der üblicherweise hohen Volatilität nur schwer zu prognostizieren sind. Insgesamt ist das Geschäftsjahr 2022 mit den Auswirkungen aufgrund der Corona Pandemie sowie des Russland-Ukraine Kriegs und in Folge deutlich steigender Energie- und Rohstoffpreis- und somit des Verkaufspreisniveaus für die Unternehmensgruppe hinsichtlich des Umsatzes und des EBITDAs über den Erwartungen verlaufen. Die Absatzprognosen konnten aufgrund rückläufiger Nachfrage infolge der gesamtwirtschaftlichen Verunsicherung mit Rückgang des Versandhandels nicht erreicht werden. Unter Annahme einer zumindest anhaltenden weiteren Entwicklung des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds und des erwarteten mittelfristigen Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts gehen wir für den Progroup-Konzern auch für 2023 und 2024 von einem Absatzwachstum im Bereich Wellpappe über dem Durchschnitt des Referenzmarktes aus. Für die beiden kommenden Jahre wird ein Absatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich erwartet. Hinsichtlich des Umsatzes 2023 wird trotz der angenommenen steigenden externen Absatzmenge bei Paper und des Mengenwachstums bei Board mit einem Rückgang im oberen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Hintergrund sind die erwartet sinkenden Preise für Papier und Wellpappe in Folge der gesunkenen Rohstoffpreise und stabilisierter Energiekosten. Für 2024 wird dann mit einem leichten Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich gerechnet. Nach einem stark gefallenen Preisniveau für Altpapier in der zweiten Jahreshälfte 2022, wird für das kommende Jahr mit einem Rohstoffpreisniveau in Höhe des Niveaus zum Jahresende 2022 gerechnet. Daneben wird mit einer Steigerung der Personalkosten im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet, welche im Wesentlichen mit dem weiteren Kapazitätsaufbau bei Paper als auch bei Board einhergehen. Die Verwaltungsaufwendungen hingegen sinken im Jahr 2023 im unteren einstelligen Prozentbereich, um in 2024 wieder leicht zu steigen. Der Umsatz der Unternehmensgruppe wird in 2023 voraussichtlich einen Rückgang im oberen einstelligen Prozentbereich aufweisen, was zu einem prognostizierten Umsatz von rund 1.660 Mio. € führen wird. Das EBITDA des Jahres 2023 wird einen Rückgang im mittleren zweistelligen Prozentbereich (30-40%) aufweisen. Mit einer EBITDA-Marge von rund 23% in 2022, wird für das Folgejahr mit einer Marge auf dem deutlich niedrigeren Niveau von 2021 gerechnet. Das Jahresergebnis der Gruppe wird unter den getroffenen Annahmen in 2023 voraussichtlich einen Rückgang im höheren zweistelligen Prozentbereich (60-70%) aufweisen. Der für das nächste Jahr erwartete Nettoverschuldungsgrad wird nach einem deutlich gesunkenen Wert in 2022, wieder deutlich über dem abgelaufenen Geschäftsjahr liegen. Bei der Eigenkapitalquote wird mit einer leichten Verbesserung im mittleren einstelligen Prozentpunktebereich gerechnet. Aufgrund des üblicherweise engen Zusammenhangs der Entwicklung von Wellpappenrohpapier- und Wellpappenmärkten mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der immer auch mit Unsicherheiten behafteten Erwartungen hierzu sowie der Risiken bezüglich der Kapazitätsentwicklung in der Branche, ist die Prognose jedoch nur bedingt belastbar und es ist zu beachten, dass sich hieraus erhebliche Preis-, Mengen- und Margenrisiken ergeben, was unter anderem zu den im Risikobericht genannten Herausforderungen führen kann.
Neustadt an der Weinstraße, den 28. Juli 2023 Geschäftsführung Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022Aktiva
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022
KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022A. ALLGEMEINE ANGABENDer Konzernabschluss der JH-Holding GmbH, bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzernanhang, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzern-Eigenkapitalspiegel ist nach den anzuwendenden Vorschriften des Ersten und Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Die Vorjahreszahlen sind als Vergleich beigefügt. Im Interesse einer größeren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Konzernbilanz bzw. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Angaben und Vermerke, die wahlweise in der Konzernbilanz bzw. der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang gemacht werden können, insgesamt im Konzernanhang aufgeführt. Soweit einzelne Posten der Konzernbilanz und/oder der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zur Gewährung einer besseren Übersichtlichkeit außerdem im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zusammengefasst sind, wird die Zusammensetzung dieser Posten im Konzernanhang dargestellt. B. WESENTLICHE GESCHÄFTSVORFÄLLEI. Go-Live SAP S4/HANA Im aktuellen Geschäftsjahr investierte die Progroup AG weiter in das Projekt „Fit4Finance-Transformation“ zur Umstellung des ERP-Systems auf SAP S/4 HANA. Am 1. September 2022 fand das Go-Live für die Software SAP S/4 HANA statt. Die bis zur Inbetriebnahme angefallenen geleisteten Anzahlungen der immateriellen Vermögensgegenstände wurden aktiviert. Die Anschaffungskosten belaufen sich in Summe auf € 19,2 Mio. Die Software hat eine voraussichtliche Nutzungsdauer von 5 Jahren und wird linear abgeschrieben. Im Geschäftsjahr sind bereits Abschreibungen in Höhe von € 1,3 Mio. verbucht worden. Der verbleibende Bilanzbuchwert zum 31. Dezember 2022 beträgt € 17,9 Mio. II. Investitionen in ein neues Progroup Board-Werk in Deutschland Die Bauarbeiten für das künftige Wellpappformatwerk PW15 in Petersberg/ Höheischweiler (Rheinland-Pfalz) konnten in GJ 2022 aufgenommen werden. Die Inbetriebnahme des neuen Standorts ist für das GJ 2024 vorgesehen. Die Bilanzposition Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau, innerhalb der Progroup Board GmbH, enthalten am Bilanzstichtag Beträge in Höhe von ca. € 29,7 Mio, die aus den Baumaßnahmen der PW15 resultieren. III. Investitionen in ein neues Progroup Board-Werk in Polen Das neue Wellpappenwerk PW14 konnte Anfang Januar 2023 seine Produktion aufnehmen. Die Bauarbeiten sind zum Bilanzstichtag noch nicht vollständig abgeschlossen und die Bauabnahme konnte bisher noch nicht erfolgen. Die Bilanzposition Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau der Progroup Board Sp.z.o.o. belief sich zum Bilanzstichtag auf rund € 76,6 Mio. IV. Verwendung des Bilanzgewinns des Vorjahres der Progroup AG Mit Datum vom 24. Mai 2022 hat die Hauptversammlung beschlossen, aus dem im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 ausgewiesenen Bilanzgewinn in Höhe von € 411.271.140,56 eine Dividende in Höhe von (brutto) € 10,55 je dividendenberechtigter Aktie, insgesamt also einen Betrag von (brutto) € 80.055.889,80 an die Aktionäre auszuschütten und den verbleibenden Bilanzgewinn in Höhe von € 331.215.250,76 auf neue Rechnung vorzutragen. V. Gewinnausschüttung an die Gesellschafter Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte keine Ausschüttung an die Gesellschafter der JH Holding GmbH (Vorjahr: T€ 0). C. KONSOLIDIERUNGSKREISDie in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind in Abschnitt F. III. 3. des Konzernanhangs dargestellt. Der Konsolidierungskreis wurde gegenüber dem Stand vom 31. Dezember 2021 um die im Jahr 2022 neu gegründete JHH Aviation GmbH in Neustadt an der Weinstraße erweitert. D. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZEDie Kapitalkonsolidierung wird für Beteiligungen, die bis zum 31. Dezember 2009 erworben wurden, entsprechend Art. 66 Abs. 3 EGHGB weiterhin nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F. durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem anteiligen Eigenkapital der Tochterunternehmen durchgeführt. Für Beteiligungen, die nach dem 31. Dezember 2009 erworben wurden, erfolgt die Kapitalkonsolidierung nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB n.F. Hiernach erfolgt die Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Wert des Eigenkapitals, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten zum Erwerbszeitpunkt entspricht. Die unmittelbare Tochtergesellschaft Progroup AG, Offenbach a. d. Queich, erstellt selbst einen handelsrechtlichen Konzernabschluss. Soweit die Erstkonsolidierungszeitpunkte von Tochterunternehmen der Progroup AG mit denen aus Sicht der JH-Holding GmbH identisch sind, wurde bei der Kapitalkonsolidierung einzelner Tochtergesellschaften auf diesen Konzernabschluss zurückgegriffen. Hinzuerwerbe von Anteilen an bereits voll konsolidierten Tochterunternehmen werden aus Konzernsicht als Kapitalvorgang abgebildet. Entsprechend werden die Anschaffungskosten der weiteren Anteile mit dem hierauf entfallenden Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital zum Zeitpunkt des Erwerbs dieser Anteile verrechnet und ein resultierender Unterschiedsbetrag erfolgsneutral mit dem Konzerneigenkapital verrechnet. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten Unternehmen wurden verrechnet. Dabei wurden Forderungen und Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.623.568 erfolgsneutral eliminiert. Aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten zwischen konsolidierten Unternehmen wurden in Höhe von T€ 5.467 erfolgsneutral eliminiert. Die Eliminierung von Zwischenergebnissen aus Papierlieferungen der Progroup Paper PM1 GmbH, Progroup Paper PM2 GmbH und der Progroup Paper PM3 GmbH an die verbundenen Unternehmen hat sich im Geschäftsjahr 2022 um T€ 1.398 erfolgswirksam erhöht. Konzerninterne Umsätze sowie die konzerninternen sonstigen betrieblichen Erträge und Zinserträge wurden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Dabei wurden Aufwendungen und Erträge in Höhe von T€ 1.007.594 miteinander verrechnet. Auf erfolgsneutrale Erstkonsolidierungsmaßnahmen und auf erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen werden grundsätzlich latente Steuern gebildet. Erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen sind in 2022 ausschließlich Zwischengewinneliminierungen. Auf die Zwischengewinneliminierungen in Höhe von T€ 6.675 (Vorjahr: T€ 5.277) wurde eine aktive latente Steuer von T€ 1.991 (Vorjahr: T€ 1.574) gebildet. E. WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZEI. Angabe der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die Immateriellen Vermögensgegenstände werden über eine Nutzungsdauer von 3 bis 10 Jahren abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen. Die Anschaffungskosten umfassen Aufwendungen, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Die Herstellungskosten umfassen, soweit vorhanden, Materialkosten, Fertigungskosten und Sondereinzelkosten der Fertigung, angemessene und notwendige Materialgemeinkosten und Fertigungsgemeinkosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Aufwendungen für soziale Einrichtungen, für freiwillige soziale Leistungen und für betriebliche Altersversorgung. Zinsen für Fremdkapital wurden ebenfalls in die Herstellungskosten einbezogen, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfielen. Die Abschreibungen erfolgen linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Gebäude werden über eine Nutzungsdauer von 33 Jahren, Maschinen und Anlagen über eine Nutzungsdauer von 10 – 17 Jahren sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung über eine Nutzungsdauer von 3 – 8 Jahren abgeschrieben. Geleistete Anzahlungen werden mit dem Nennwert bilanziert. Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten oder im Falle einer voraussichtlich dauerhaften Wertminderung mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Investitionszuschüsse werden auf der Passivseite mit dem Nominalwert unter dem Sonderposten „Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen“ gesondert ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aufgelöst Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Einzelanschaffungskosten bis € 250,00 werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Selbständig nutzungsfähige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden im Anschaffungsjahr in einen Sammelposten eingestellt, der über 5 Jahre gewinnmindernd aufgelöst wird. Die Vorräte sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet. Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und/oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. In allen Fällen wurde verlustfrei bewertet, d.h. soweit die voraussichtlichen Verkaufspreise abzüglich der bis zum Verkauf anfallenden Kosten zu einem niedrigeren beizulegenden Wert führen, wurden entsprechende Abwertungen vorgenommen. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu tatsächlichen Anschaffungskosten oder unter Beachtung des Niederstwertprinzips zu niedrigeren Tageswerten am Abschlusstag bewertet. Unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen werden auch Maschinenersatzteile ausgewiesen. Für veraltete, gebrauchte, beschädigte und schwergängige Bestände werden angemessene Bewertungsabschläge vorgenommen. Für veraltete, gebrauchte oder schwergängige Ersatzteilbestände wurden pauschale Bewertungsabschläge in Höhe von T€ 11.016 (Vorjahr: T€ 8.394) vorgenommen. Unfertige und Fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten umfassen, soweit vorhanden, Materialkosten, Fertigungskosten und Sondereinzelkosten der Fertigung, angemessene und notwendige Materialgemeinkosten, Fertigungsgemeinkosten, den durch die Fertigung veranlassten Werteverzehr des Anlagevermögens sowie Kosten der allgemeinen Verwaltung und für betriebliche Altersversorgung. Fremdkapitalzinsen sind in den Herstellungskosten nicht enthalten. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und sonstige Wertpapiere sowie die übrigen Aktiva werden mit dem Nennwert oder dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden in voller Höhe abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Risikos bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird eine Pauschalwertberichtigung auf die nicht einzelwertberichtigten und um die Umsatzsteuer verminderten Inlands- und Auslandsforderungen in Höhe von 1 % gebildet. Die Bewertung des Kassenbestands und der Guthaben bei Kreditinstituten erfolgt zu Nominalwerten. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Das gezeichnete Kapital wird zu seinem Nennwert bilanziert. Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Für ungewisse Verbindlichkeiten dem Grunde und/ oder der Höhe nach sowie drohende Verluste aus schwebenden Geschäften werden Rückstellungen passiviert. Alle bis zum Abschlussstichtag entstandenen und bis zum Tag der Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken sind berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre, Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten zehn Jahre abgezinst. Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt. Als passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen. Die passiven latenten Steuern sind zum rechnerischen Wert bilanziert. Weitere Erläuterungen befinden sich in Kapitel F. II. Veränderung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Im Geschäftsjahr 2022 wurden, nach einer Analyse der Aufwandskonten, produktionsbezogene Instandhaltungsaufwendungen aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in die Materialaufwendungen umgegliedert T€ 2.721 (Vergleichszeitraum vom 01.01. – 31.12.2021: T€ 935). III. Angaben zur Währungsumrechnung Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände, liquide Mittel sowie Rückstellungen und Verbindlichkeiten, die auf fremde Währungen lauten, werden unterjährig in Euro umgerechnet. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung zum Devisenkassamittelkurs des 31. Dezember 2022, wobei entsprechend § 256a HGB bei Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von über einem Jahr das Niederst- bzw. Höchstwertprinzip beachtet wird. Aus der Umrechnung entstehende Kursgewinne bzw. Kursverluste werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Die Umrechnung von Jahresabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode entsprechend § 308a HGB. Die aus der Währungsumrechnung resultierenden Differenzen aus der Schuldenkonsolidierung wurden erfolgsneutral in der Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung erfasst. F. ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZU EINZELNEN POSTEN VON KONZERNBILANZ UND KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNGAlle in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen haben ein kalenderjahrgleiches Geschäftsjahr. I. Konzernbilanz 1. Anlagevermögen Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Progroup Power 1 GmbH in 2015 wurde im Rahmen der Kapitalkonsolidierung und der damit verbundenen Neubewertung neben dem erworbenen Anlagevermögen eine Betriebslizenz mit einem Anschaffungswert von T€ 23.894 erworben, die seit 2015 mit einer Nutzungsdauer von 10 Jahren abgeschrieben wird. Zum Bilanzstichtag beträgt der Restbuchwert T€ 7.221 bei einer Restlaufzeit von 3 Jahren. Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz erfassten Anlagepositionen und ihre Entwicklung im Geschäftsjahr werden im Anlagespiegel als Anlage zum Anhang gesondert dargestellt. Der Wert der Anlagen im Bau zum 31. Dezember 2022 beträgt € 165,1 Mio. (Vorjahr: € 74,7 Mio.) und resultiert im Wesentlichen aus dem Progroup Board Werk in Strykow in Polen sowie den Progroup Board Werk in Petersberg (Rheinland-Pfalz) in Deutschland. Die Bilanzposition geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau enthält Abgänge zum Bilanzstichtag i. H.v. € 18,2 Mio. Auf die italienische Tochtergesellschaft entfallen € 16,6 Mio. Diese resultieren aus einer bilanziellen Reklassifizierung vom Anlagevermögen in das Umlaufvermögen. 2. Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände In den ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind analog Vorjahr keine Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr enthalten. Des Weiteren sind in den sonstigen Vermögensgegenständen Vorsteuererstattungsansprüche in Höhe von T€ 112 (Vorjahr: T€ 268) enthalten, die entsprechend den steuerrechtlichen Vorschriften erst nach dem Bilanzstichtag entstehen. 3. Wertpapiere des Umlaufvermögens In der Position Wertpapiere (T€ 85.866) werden einerseits die zurückgekauften € 32 Mio. (Nennwert) eigene Anleihen zum Stichtagsbörsenwert vom 31. Dezember 2022 in Höhe von T€ 27.432 bilanziert. Andererseits werden gekaufte Fondanteile im Wert von € 60 Mio. (Nennwert) zum Stichtagsbörsenwert vom 31. Dezember 2022 in Höhe von T€ 58.434 ausgewiesen. 4. Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beträgt im Geschäftsjahr T€ 1.664 (Vorjahr: T€ 2.329). 5. Eigenkapital Das gezeichnete Kapital beträgt zum 31. Dezember 2022 € 1.000.000. Der Konzernbilanzgewinn in Höhe von T€ 658.318 (Vorjahr T€ 478.447) enthält einen Konzerngewinnvortrag von T€ 478.447 (Vorjahr T€ 389.942). Das Ausschüttungspotenzial richtet sich nach dem Jahresabschluss der Gesellschaft. Satzungsmäßige Ausschüttungssperren sind nicht gegeben. Gesetzliche Ausschüttungssperren bestehen auf Ebene der Muttergesellschaft nicht. Die Entwicklung des Eigenkapitals unter Berücksichtigung der im Geschäftsjahr erfolgten Transaktionen mit Minderheitsgesellschaftern ist in der gesonderten Übersicht „Entwicklung des Konzerneigenkapitals 2022“ dargestellt. 6. Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen Investitionszuschüsse sowie Tilgungszuschüsse zum Anlagevermögen werden als Sonderposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgegenstände zeitanteilig aufgelöst. 7. Pensionsrückstellungen und aktiver Unterschiedsbetrag a.d. Verm. Verrechnung Der Betrag beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf T€ 159 (Vorjahr: T€ 583). Die Pensionsrückstellungen wurden mit der PUC Methode (projected unit credit) unter Zugrundelegung der „Richttafeln 2018 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Rückstellung wurde pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Marktzinssatz der letzten zehn Jahre (10-Jahres-Durchschnittszinssatz) abgezinst, der sich bei einer pauschalen Restlaufzeit aller Verpflichtungen von 15 Jahren ergibt (§ 253 Absatz 2 Satz 2 HGB). Durch den neuen IDW RH FAB 1.021 sind Direktzusagen und zur Finanzierung abgeschlossene Rückdeckungsversicherungen kongruent zu bewerten. Die neuen Regelungen sehen einen Vergleich der erwarteten Zahlungsströme aus der Direktzusage und den zugehörigen Rückdeckungsversicherungen vor. So werden im Grundprinzip sogenannte „kongruente Teile“ der Verpflichtung bzw. der Rückdeckung in gleicher Höhe auf der Aktiv- und Passivseite der Bilanz angesetzt. Die neuen Regeln sind für Jahresabschlüsse ab dem 31. Dezember 2022 anzuwenden. Für den kongruenten Teil erfolgt beim Passivprimat der Ansatz mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag gemäß §253 HGB. Folgende Annahmen liegen der Bewertung der Pensionsrückstellung zu Grunde:
Rückstellungspflichtige Pensionsverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von T€ 1.610 (10-Jahres Durchschnittszinssatz). Diese Verpflichtungen werden mit den Vermögensgegenständen, die ausschließlich der Erfüllung der Altersversorgungsverpflichtungen dienen und dem Zugriff fremder Dritter entzogen sind (sog. Deckungsvermögen), verrechnet. Als Deckungsvermögen wurde eine verpfändete Rückdeckungsversicherung klassifiziert. Die Bewertung des zweckgebundenen, verpfändeten und insolvenzgesicherten Deckungsvermögens zum 31. Dezember 2022 erfolgt auf Basis der Mitteilung des Versicherers mit dem Aktivwert (T€ 1.666; entspricht dem Zeitwert). Der nach Verrechnung mit dem Buchwert der Pensionsrückstellung übersteigende Betrag (T€ 56) wird auf der Aktivseite unter dem Posten „aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung“ ausgewiesen. Gewinnauswirkungen 2022:
Der Saldo aus Zinsaufwendungen aus der Bewertung der Pensionsrückstellung (inklusive des Zinsänderungseffekts) über den Zinsertrag aus der Bewertung des Deckungsvermögens wurde im Finanzergebnis erfasst. Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellung mit dem 7-Jahres-Durchschnittszinssatz und dem 10-Jahres-Durchschnittszinssatzes beträgt im Geschäftsjahr T€ 72 und unterliegt einer Ausschüttungssperre. Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag Pensionsverpflichtungen innerhalb der Progroup Board S.A.S, Douvrin, in Höhe von rund T€ 159. 8. Steuerrückstellungen
9. Sonstige Rückstellungen In dem Posten sind folgende Rückstellungen enthalten:
10. Verbindlichkeiten
Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen auf solche aus Steuern T€ 9.977 (Vorjahr: T€ 8.747) und auf solche im Rahmen der sozialen Sicherheit T€ 810 (Vorjahr: T€ 689). Von den ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind insgesamt T€ 845.820 im Wesentlichen wie folgt besichert:
Neben der Begebung der Anleihe (€ 600 Mio. per 31. Dezember 2022) besteht ein durch ein Bankenkonsortium eingeräumter Betriebsmittelkreditrahmen in Höhe von € 50 Mio. (Super Senior Revolving Credit Facility). Zum 31. Dezember 2022 bestand keine Inanspruchnahme dieses Betriebsmittelkredites durch die Gesellschaft oder ihre Tochtergesellschaften. Die Anleihe, die Super Senior Revolving Credit Facility und die Bank-Darlehen sind durch oben genannte Sicherheiten grundsätzlich gleichrangig besichert. In einer Interkreditorenvereinbarung wird den Gläubigern unter der Super Senior Revolving Credit Facility jedoch eine vorrangige Befriedigung aus etwaigen Verwertungserlösen eingeräumt. Sicherheiten bestehen für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen von üblichen Eigentumsvorbehalten. Des Weiteren besteht zum 31. Dezember 2022 das durch die Progroup Board Ltd. vollständig in Anspruch genommene Darlehen in Höhe von GBP 70 Mio. bei der Goldman Sachs Bank USA. Die Progroup AG hatte zum 31. Dezember 2022 bei der IKB Deutsche Industriebank AG Darlehen in Höhe von insgesamt € 22,5 Mio. bei der Landesbank Baden-Württemberg Darlehen in Höhe von insgesamt € 26,2 Mio., bei der Erste Group Bank AG ein Darlehen in Höhe von € 24,4 Mio. und bei der Landesbank Saar ein Darlehen in Höhe von € 13,0 Mio. in Anspruch genommen. Die Progroup Paper PM3 GmbH hat ein Darlehen bei der Landesbank Saar (Stand 31. Dezember 2022: € 14,0 Mio.), ein Darlehen bei der IKB Deutsche Industriebank AG (Stand 31. Dezember 2022: € 14,0 Mio.) und drei Darlehen bei der Commerzbank AG (Stand 31. Dezember 2022: € 48,2 Mio.). 11. Passive Rechnungsabgrenzungsposten Dieser Posten beträgt zum 31. Dezember 2022 T€ 1.601 (Vorjahr: T€ 1.659). Im Wesentlichen enthält dieser Saldo den Differenzbetrag zwischen dem Erfüllungsbetrag und dem Auszahlungsbetrag aus der in 2019 begebenen Anleihe, welcher als Zinsausgleichsposten über die Laufzeit der Anleihe bis 2026 erfolgswirksam aufgelöst wird. Zum Bilanzstichtag beträgt dieser Wert T€ 1.199 (Vorjahr T€ 1.530). 12. Passive latente Steuern
Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlust- und Zinsvorträge wurden die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastungen mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen (19 % – 29,83 %) im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und nicht abgezinst. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge wurden berücksichtigt, sofern innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Verlustverrechnung wahrscheinlich ist. Die heutige Einschätzung kann sich in Abhängigkeit von der Ertragslage der Unternehmen sowie der Steuergesetzgebung in zukünftigen Jahren ändern und eine Anpassung erfordern. Weiterhin wurden im Geschäftsjahr 2022 aktive latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB aus der Zwischengewinneliminierung sowie passive latente Steuern aus der erfolgsneutralen Erstkonsolidierung der 2015 erworbenen Progroup Power 1 GmbH gebildet. Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 6.516 (Vorjahr: T€ 4.220) wurden in voller Höhe angesetzt, da die zu Grunde liegende Steuerplanung belegt, dass die aktivierten Beträge in den nächsten 5 Jahren tatsächlich steuerlich nutzbar sind. Nutzbare Zinsvorträge aus der Zinsschranke bzw. aus vergleichbaren Regeln im Ausland, bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen. II. Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. 1. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt nach Regionen:
* Darstellung der Vorjahreszahlen wurden angepasst. 2. aktivierte Eigenleistung Die aktivierten Eigenleistungen in Höhe von T€ 3.964 (Vorjahr: T€ 1.815) des Geschäftsjahres betreffen im Wesentlichen den Aufbau des Werks in Strykow (Progroup Board SP. Z o.o.). 3. Sonstige betriebliche Erträge Der Posten enthält Erträge aus der anteiligen Auflösung der Investitionszuschüsse und Zulagen zum Anlagevermögen in Höhe von T€ 2.524 (Vorjahr: T€ 2.994). Außerdem sind periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 25.292 (Vorjahr: T€ 13.620) enthalten. Im Wesentlichen sind dies Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 9.190 (Vorjahr: T€ 3.416) sowie Erträge und Vergütungen im Zusammenhang mit der Strompreiskompensation für das Vorjahr in Höhe von rund T€ 12.214 (Vorjahr: T€ 7.908). Des Weiteren sind Erlöse aus der Herabsetzung von Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von T€ 210 (Vorjahr: T€ 336) entstanden. Weiterhin sind Erträge aus Versicherungsentschädigungen in Höhe von T€ 192 (Vorjahr: T€ 187) angefallen. Zusätzlich sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von T€ 5.151 (Vorjahr: T€ 9.344) unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. 4. Materialaufwand Der Materialaufwand des Geschäftsjahres hat sich auf T€ 1.016.645 erhöht (Vorjahr: T€ 825.692). 5. Personalaufwand Der Personalaufwand des Geschäftsjahres beträgt insgesamt T€ 122.284 (Vorjahr: T€ 108.030). Hierin enthalten sind Aufwendungen für die Altersversorgung, die im Geschäftsjahr T€ 519 (Vorjahr: T€ 4) betragen. Diese ergeben sich im Wesentlichen aus der Verbuchung der Veränderung des Aktivwertes aus dem Pensionsgutachten i.H.v. T€ 441. 6. Abschreibungen Der Posten enthält Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und des Sachanlagevermögens in Höhe von T€ 114.592 (Vorjahr: T€ 110.467). Im Geschäftsjahr 2022 ergeben sich Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens von T€ 4.212 aufgrund von Forderungsabwertung. 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen Der Posten enthält periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 1.663 (Vorjahr: T€ 2.464). Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Zuführungen für Rückstellungen, die vergangene Geschäftsjahre betreffen. Weiterhin enthält der Posten Aufwendungen für Miete und Leasing von T€ 11.935 (Vorjahr: T€ 10.708) sowie aus der Währungsumrechnung von T€ 5.697 (Vorjahr: T€ 7.534). 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge In dem Posten in Höhe von T€ 2.748 (Vorjahr T€ 95) sind im Wesentlichen Guthabenzinsen von Banken, sowie aus Anleihen enthalten. Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen sind nicht enthalten. 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2022 Zinsen in Höhe von T€ 26.238 (Vorjahr: T€ 29.623) gezahlt. Es sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 31 in 2022 angefallen (Vorjahr: T€ 38). Aus der Anleihenfinanzierung resultieren im Geschäftsjahr Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 17.639 (Vorjahr: T€ 17.639). Des Weiteren sind im Berichtsjahr zinsähnliche Aufwendungen aus Bereitstellungsprovisionen in Höhe von T€ 963 (Vorjahr: T€ 1.634) angefallen. 10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Der Posten enthält im Wesentlichen Gewerbesteuer- und Körperschaftsteueraufwand für das laufende Geschäftsjahr in Höhe von T€ 67.462 (Vorjahr: T€ 22.529) sowie Erträge aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für Vorjahre in Höhe von T€ -32 (Vorjahr: T€ -109). Zudem sind Aufwendungen aus der Anpassung der latenten Steuern in Höhe von T€ 1.070 (Vorjahr: T€ 13.147) enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 wurden Steuern von insgesamt T€ 14.058 (Vorjahr: T€ 28.811) gezahlt. III. Sonstige Angaben1. Haftungsverhältnisse, Außerbilanzielle Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen Die Besicherung der am Bilanzstichtag ausstehenden Anleihe sowie der Super Senior Revolving Credit Facility, die auch durch Tochtergesellschaften der Progroup AG in Anspruch genommen werden kann, sowie aller vorhandenen Bankdarlehen im Progroup Konzern erfolgt im Wesentlichen durch Verpfändungen sämtlicher Aktien der Progroup AG und Geschäftsanteile an wesentlichen Tochtergesellschaften, die Verpfändung von Bankguthaben der Muttergesellschaft, die Sicherungsübereignung von Sachanlagevermögen von Tochtergesellschaften und die Bestellung von Grundpfandrechten. Weiterhin gelten bestimmte Kredit- bzw. Anleihebedingungen (Covenants). Die Anleihe, die Super Senior Revolving Credit Facility sowie sämtliche Bankdarlehen des Progroup Konzerns sind durch oben genannte Sicherheiten grundsätzlich gleichrangig besichert. In einer Interkreditorenvereinbarung wird den Gläubigern unter der Super Senior Revolving Credit Facility jedoch eine vorrangige Befriedigung aus eventuellen Verwertungserlösen eingeräumt. Darüber hinaus hat die Tochtergesellschaft Progroup AG gegenüber verschiedenen Lieferanten von Tochtergesellschaften Patronatserklärungen und Bürgschaften über insgesamt T€ 55.748 abgegeben. Die Progroup AG hat weiterhin gegenüber der CommerzFactoring GmbH die gesamtschuldnerische Mithaftung für Verpflichtungen der Progroup Board GmbH aus einem Forfaitierungsrahmenvertrag übernommen. Das Risiko einer Inanspruchnahme der Gesellschaft ist jeweils als gering einzuschätzen, da keines der verbundenen Unternehmen eine angespannte Liquiditätslage vorweist. Gabelstapler und LKW werden durch Operate Leasing-Verträge von den Gesellschaften gemietet, die nicht zu einer Bilanzierung der Gegenstände bei den Gesellschaften führen. Die Restverpflichtung aus den Leasingverträgen Gabelstapler, LKWs sowie PKWs der Progroup AG für Folgejahre beläuft sich zum 31.Dezember 2022 auf T€ 21.822. Darüber hinaus bestehen zum Bilanzstichtag Miet- und Leasingverträge für bewegliche Vermögensgegenstände sowie für Mieten von Betriebsgebäuden und Flächen. Die Restverpflichtung aus diesen Miet-Leasingverträgen für Folgejahre beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf T€ 11.373 (Nominalwert). Der Vorteil dieser Verträge liegt in der anfänglich geringeren Kapitalbindung im Vergleich zum Erwerb und im Wegfall des Verwertungsrisikos. Risiken könnten sich aus den Vertragslaufzeiten ergeben, sofern die Gegenstände nicht mehr vollständig genutzt werden könnten, wofür es derzeit allerdings keine Anzeichen gibt. Zur zuverlässigen Versorgung mit Energie zu fest definierten Preisen bestehen zum Bilanzstichtag Energielieferverträge für Dampf und Strom, die jedoch nicht zu einer Bilanzierung führen. Diese Verträge haben eine Laufzeit von bis zu 2 Jahren (31. Dezember 2024). Aufgrund zum Bilanzstichtag konkret eingegangener vertraglicher Vereinbarungen belaufen sich die Verpflichtungen aus Energielieferverträgen für das Folgejahr 2023 auf insgesamt T€ 159.153 (Vorjahr: T€ 72.750). Zum Bilanzstichtag bestehen zudem vertragliche Abnahmeverpflichtungen aus Altpapier- und Wellpappenrohpapierlieferungen, die Verpflichtungen belaufen sich auf T€ 47.854 (Vorjahr: T€ 58.639). Zudem besteht ein offenes Bestellobligo für sonstige Lieferungen in Höhe von T€ 53.028 (Vorjahr: T€ 108.150). 2. Mitarbeiter Die Zahl der während des Geschäftsjahres durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer entwickelte sich wie folgt:
Der Ausweis betrifft ausschließlich Beschäftigte von vollkonsolidierten Unternehmen. 3. Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen Vollkonsolidierte Unternehmen
* Es handelt sich um ein mittelbares Beteiligungsverhältnis; die angegebene Beteiligungsquote bezieht sich auf die von Tochterunternehmen der Progroup AG oder von der Progroup AG selbst gehaltenen Anteile. 4. Tochterunternehmen der Progroup AG Die Progroup Paper PM1 GmbH, Burg, die Progroup Paper PM2 GmbH, Eisenhüttenstadt, die Progroup Power 1 GmbH, Eisenhüttenstadt, die Progroup Board GmbH, Offenbach a. d. Queich, die Progroup Power 2 GmbH, Burg, die Progroup Paper PM3 GmbH, Burg sowie die Progroup Logistics GmbH werden von den Befreiungen nach § 264 Abs. 3 HGB für das Geschäftsjahr 2022 im Rahmen der Offenlegung Gebrauch machen. 5. Emissionsrechte Zum Bilanzstichtag hält der Konzern 893.218 Emissionsrechte für den Ausstoß von CO 2 (Zuteilung für 2022: 134.535 Emissionsrechte). Diese wurden im Rahmen einer öffentlichen Zuweisung unentgeltlich erworben. Die Rechte sind mit ihrem Erinnerungswert angesetzt. Der Börsenwert beträgt zum Bilanzstichtag etwa € 80,76 je Zertifikat (Vorjahr: etwa € 79,61 je Zertifikat). Der Zeitwert der mit einem Buchwert von T€ 0 angesetzten Rechte beträgt somit rund € 72,1 Mio. (Vorjahr: € 74,2 Mio.). 6. Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung wurde entsprechend den Vorschriften des DRS 21 nach der indirekten Methode ermittelt. Der Finanzmittelfonds wurde ausschließlich mit den flüssigen Mitteln definiert. 7. ErgebnisverwendungsvorschlagDie Geschäftsführung schlägt vor, das Jahresergebnis der JH-Holding GmbH in Höhe von € 72.517.451,67 auf neue Rechnung vorzutragen. 8. Geschäftsführung Zum Geschäftsführer sind im Geschäftsjahr bestellt:
9. Gesamtbezüge Auf die Angaben gemäß § 285 Satz 1 Nr. 9 HGB wird entsprechend § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. 10. Abschlussprüferhonorar Die im Geschäftsjahr als Aufwand für den Konzernabschlussprüfer erfassten Honorare betrugen T€ 449 (Vorjahr: T€ 279) für Abschlussprüfungsleistungen sowie T€ 50 (Vorjahr: T€ 42) für andere Bestätigungsleistungen. Des Weiteren fielen freiwillige Bestätigungsleistungen in Höhe von T€ 142 an (Vorjahr: T€ 42). IV. NachtragsberichtOperative oder strukturelle Veränderungen und Geschäftsvorfälle nach dem Bilanzstichtag, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der JH-Holding GmbH haben, liegen nicht vor.
Neustadt a. d. Weinstraße, 28. Juli 2023 JH-Holding GmbH Jürgen Heindl Vinzenz Heindl Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 2022
Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022
Entwicklung des Konzerneigenkapitals per 31. Dezember 2022
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERSAn die JH-Holding GmbH, Neustadt an der Weinstraße Prüfungsurteile Wir haben den Konzernabschluss der JH-Holding GmbH, Neustadt an der Weinstraße, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der JH-Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat. Grundlage für die Prüfungsurteile Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen. Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können. Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernla geberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Mannheim, den 28. Juli 2023 PricewaterhouseCoopers GmbH Christina Pöpperl, Wirtschaftsprüferin Matthias Böhm, Wirtschaftsprüfer Die Gesellschafterversammlung hat am 8. August 2023 beschlossen, dass der von der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 ausgewiesene Jahresüberschuss in Höhe von EUR 72.517.451,67 in voller Höhe auf neue Rechnung vorgetragen wird. Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 8. August 2023 gebilligt. |
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