Nach Chinas überraschender Entscheidung, den Export von sieben kritischen Seltenen Erden einzuschränken, setzt Australien auf eine strategische Offensive: Premierminister Anthony Albanese kündigte Investitionen von 1,2 Milliarden Australischen Dollar (ca. 580 Mio. Euro) in eine nationale Rohstoffreserve an – unter der Bedingung eines Wahlsiegs im nächsten Monat.
Die Exportkontrollen Pekings betreffen essenzielle Rohstoffe für Zukunftstechnologien wie Elektrofahrzeuge, Kampfjets und Robotik. Auch wenn China die Maßnahme offiziell als Reaktion auf Donald Trumps massive Strafzölle darstellt, sehen viele Beobachter darin ein geopolitisches Druckmittel.
Australien besitzt bedeutende Vorkommen an Seltenen Erden sowie an Lithium und Kobalt – Metallen, die für die Energiewende unverzichtbar sind. Dennoch bleibt das zentrale Problem bestehen: Rund 90 % der weltweiten Veredelung dieser Rohstoffe erfolgen in China. Selbst wenn Australien seine Rohstoffförderung ausbaut, wird es voraussichtlich bis mindestens 2026 auf chinesische Raffineriekapazitäten angewiesen bleiben.
Erste Schritte wie die Eröffnung einer eigenen Seltene-Erden-Verarbeitungsanlage und der Ausbau lokaler Förderprojekte zeigen zwar Ambitionen, reichen jedoch laut Experten nicht aus, um Chinas Vormachtstellung kurzfristig zu brechen.
Wirtschaftsanalysten werten Albaneses Plan dennoch als klugen Schachzug, um Australien und seine westlichen Partner in wirtschaftlichen Spannungen unabhängiger zu machen. Eine vollständige Substitution Chinas sei jedoch auf absehbare Zeit unrealistisch.
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