Oh, was für ein Tag für die deutsche Justiz! Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat heute einem 50-jährigen Möchtegern-Kaiser aus dem Kreis Mettmann ordentlich die Leviten gelesen. Der gute Mann dachte wohl, er sei in einem historischen Rollenspiel gelandet, als er sich der „Kaiserreichsgruppe“ anschloss – einer Bande von Nostalgikern, die das gute alte Deutschland von 1871 wieder auferstehen lassen wollten.
Highlight ihrer Umsturzpläne? Die Entführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach! Offenbar hielten sie ihn für den letzten Bossgegner vor dem Endlevel „Neues Kaiserreich“. Und als wäre das nicht schon ambitioniert genug, wollten sie auch noch einen landesweiten Blackout verursachen. Vermutlich, um sicherzugehen, dass niemand ihre peinlichen Kostüme im Fernsehen sehen würde.
Unser Protagonist, nennen wir ihn „Kaiser Wilhelm III.“, war ganz vorne mit dabei. Er chattete fleißig auf Telegram (weil Brieftauben wohl zu oldschool waren) und besuchte Treffen, bei denen wahrscheinlich Pickelhauben und Schnurrbärte Pflicht waren.
Das Gericht zeigte sich gnädig und berücksichtigte, dass der Angeklagte geständig war und sogar als Zeuge aussagte. Vielleicht hat er erkannt, dass das 21. Jahrhundert doch seine Vorteile hat – wie zum Beispiel Indoor-Toiletten.
Die Richter merkten an, dass die „Kaiserreichsgruppe“ zum Glück nicht mit dem IS zu vergleichen sei. Wahrscheinlich, weil ihre einzige Waffe ein rostiger Säbel aus Uropas Vitrine war.
Am Ende gab’s 2 Jahre und 10 Monate Freiheitsstrafe für unseren Möchtegern-Monarchen. Der Haftbefehl wurde zwar aufrechterhalten, aber unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Vielleicht muss er jetzt täglich die Nationalhymne rückwärts singen oder Demokratie-Hausaufgaben machen?
Das Urteil ist rechtskräftig, da beide Seiten auf Rechtsmittel verzichtet haben. Wahrscheinlich waren alle froh, dass diese Posse endlich ein Ende hat. Und die Moral von der Geschicht‘? Lasst die Pickelhaube im Schrank und plant lieber eine Grillparty statt einer Revolution!
Kommentar hinterlassen