Der US-Bundesstaat Kalifornien zieht gigantische Ölkonzerne vor Gericht, in einem weitreichenden Versuch, die Umweltverantwortung der Industrie auf die politische und juristische Agenda zu setzen. Laut einem Bericht der „New York Times“ hat Kalifornien eine umfassende Klage gegen fünf der weltweit dominierenden Ölgesellschaften – Exxon Mobil, Shell, BP, ConocoPhillips und Chevron – sowie gegen den einflussreichen Industrieverband American Petroleum Institute eingereicht.
Die Klage legt schwerwiegende Vorwürfe auf den Tisch: Sie beschuldigt die Unternehmen und den Verband nicht nur der Verursachung von Umweltschäden in der Größenordnung von Milliarden Dollar, sondern auch der systematischen Irreführung der Öffentlichkeit. Im Kern der Anschuldigungen steht die Behauptung, dass diese Konzerne die Risiken, die mit der Verwendung fossiler Brennstoffe einhergehen, „vorsätzlich minimiert“ hätten.
Diese Klage kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, in dem die Welt mit zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels konfrontiert ist, und sie unterstreicht Kaliforniens Rolle als Vorreiter im Umweltschutz. Der Staat fordert nicht nur Schadenersatz, sondern vermutlich auch eine Art von moralischer und gesellschaftlicher Verantwortung der Konzerne. Es ist ein Fall, der die Machtverhältnisse zwischen der Ölindustrie und den Regierungen, die die Umweltauswirkungen ihrer Tätigkeiten zu kontrollieren versuchen, erheblich verschieben könnte.
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