Mit nur drei Tagen bis zur Präsidentschaftswahl in den USA richten sich die beiden Kandidaten, Vizepräsidentin Kamala Harris und der ehemalige Präsident Donald Trump, intensiv an die Wähler, insbesondere in den umkämpften Südstaaten. Beide Kampagnen führen eine Reihe von Veranstaltungen durch, um letzte Stimmen zu gewinnen, und die Themen variieren von öffentlicher Gesundheit und Wirtschaft bis hin zu Fragen der Demokratie und Gerechtigkeit.
Kamala Harris bei „Saturday Night Live“ und Wahlkampfauftritten
Vizepräsidentin Kamala Harris trat am Samstag in der Eröffnungssequenz der Comedy-Show Saturday Night Live (SNL) auf, weniger als drei Tage vor der Wahl. SNL ist bekannt für seine politischen Parodien, insbesondere durch die Darstellerin Maya Rudolph, die Harris seit 2019 verkörpert. Der Auftritt der echten Kamala Harris an der Seite von Rudolph war ein humorvoller Moment, in dem sich die beiden Frauen am Schminktisch gegenüberstanden, als wären sie Spiegelbilder. Rudolph schloss die Szene mit den Worten: „Ich werde für uns stimmen!“ Harris erwiderte schlagfertig: „Großartig! Bist du zufällig in Pennsylvania registriert?“
Der Auftritt bot Harris eine Möglichkeit, eine persönliche Note in ihre Kampagne zu bringen und sich auf eine lockere Weise mit Wählern zu verbinden. Nach ihrem kurzen Abstecher bei SNL kehrte sie zurück auf den Wahlkampfpfad, um in North Carolina und Georgia Veranstaltungen abzuhalten.
Wahlkampf in North Carolina: Harris hebt die Bedeutung der Demokratie hervor
In Charlotte, North Carolina, sprach Harris über die Bedeutung der Demokratie und kritisierte Trump scharf, indem sie ihn als „immer instabiler“ und von Rachegedanken „verzehrt“ darstellte. „Er ist jemand, der unkontrollierte Macht will und eine Feindesliste pflegt, während ich mich auf meine To-Do-Liste konzentriere“, sagte Harris und stellte einen Kontrast zwischen ihrer eigenen Politik und Trumps Fokus auf Vergeltung her.
Ihre Rede wurde mehrfach von Demonstranten unterbrochen, die „Free Palestine“-Schilder hochhielten und die amerikanische Unterstützung für Israels Aktionen im Gazastreifen kritisierten. Harris nutzte die Unterbrechungen, um ihre Botschaft der Demokratie zu unterstreichen: „Das ist es, was Demokratie ausmacht. Die Möglichkeit, seine Meinung zu sagen.“ Solche Szenen verdeutlichen die Spannungen im Land und die Bedeutung von freier Meinungsäußerung, ein zentraler Punkt in Harris’ Kampagne.
Trump attackiert Harris und betont Sicherheitsversprechen an Frauen
Gleichzeitig hielt Donald Trump am Samstag in Gastonia und Salem, North Carolina, Wahlkampfveranstaltungen ab. Er sprach wiederholt darüber, wie wichtig es sei, die amerikanischen Frauen zu schützen, und bezeichnete die Vororte als „unter Angriff“. Trump erklärte: „Wenn du allein zu Hause bist und ein Verbrecher, der aus dem Gefängnis freigelassen wurde, vor deiner Tür steht … würdest du dir wahrscheinlich wünschen, dass Trump dich schützt.“ Trump nutzt solche Aussagen, um ein Gefühl von Unsicherheit zu wecken und sich selbst als Beschützer darzustellen – eine Taktik, die vor allem darauf abzielt, Stimmen in den Vorstädten zu gewinnen.
Trump musste sich jedoch Kritik gefallen lassen, dass seine Sprache das Geschlechtergefälle in der Wählerschaft verschärft. Während er bei männlichen Wählern gut abschneidet, zeigt sich ein wachsendes Misstrauen unter weiblichen Wählern. Trump betonte dennoch, dass er „alle schützen“ wolle, einschließlich Männer und Frauen, und stellte klar, dass seine unkonventionellen Aussagen ihm gleichgültig seien, solange sie „das Richtige tun“.
Robert F. Kennedy Jr. über Fluorid in der Wasserversorgung
Ein weiteres kontroverses Thema wurde durch Robert F. Kennedy Jr. aufgebracht, der bekannt gab, dass die Trump-Regierung im Falle eines Wahlsiegs angeblich plane, Fluorid aus der öffentlichen Wasserversorgung zu entfernen. Kennedy, der schon lange unbegründete Theorien über Chemikalien im Wasser vertritt, behauptete, Fluorid sei ein „industrieller Abfallstoff“, der Gesundheitsprobleme verursache. Die CDC widerspricht jedoch und empfiehlt die Fluoridierung von Wasser als kostengünstige Maßnahme zur Verbesserung der Zahngesundheit. Diese Ankündigung hat heftige Reaktionen ausgelöst und wird von vielen als unnötige Verunsicherung empfunden.
Michelle Obama und prominente Unterstützer rufen zur Wahl von Harris auf
Währenddessen betonte die ehemalige First Lady Michelle Obama in Pennsylvania die Dringlichkeit der Wahl und warnte vor einer zweiten Amtszeit Trumps, ohne ihn direkt zu nennen. „Diese rückwärtsgewandte Vision Amerikas, die Kamalas Gegner propagiert, wird unser aller Leben beeinflussen“, sagte Obama und zeichnete ein düsteres Bild der Konsequenzen eines Trump-Sieges.
Prominente wie Harrison Ford haben ebenfalls ihre Unterstützung für Kamala Harris bekundet. Der Schauspieler erklärte, dass er für Harris stimmen werde, um „voranzukommen“ und eine Rückkehr Trumps zu verhindern. Ford ist nur einer von vielen Hollywood-Stars, die sich in den letzten Tagen hinter Harris und ihren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz stellen.
Fazit
Die letzten Tage vor der Wahl zeigen die intensive Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft und die unterschiedlichen Schwerpunkte der beiden Kandidaten. Während Harris versucht, die Bedeutung von Demokratie und sozialem Zusammenhalt zu betonen, zielt Trump auf Themen wie Sicherheit und Einwanderung ab. Mit prominenten Unterstützern und zunehmenden Spannungen auf den Wahlkampfveranstaltungen bleibt die amerikanische Wählerschaft bis zur letzten Minute gefordert, eine Entscheidung zu treffen, die als wegweisend für die Zukunft des Landes gilt.
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