Gina und Aaron Tharpe kämpfen am Obersten Gerichtshof der USA für die Rechte ihrer Tochter Ava, die an einer seltenen Form von Epilepsie und kognitiven Beeinträchtigungen leidet. In Minnesota erhielt Ava aufgrund ihrer morgendlichen Anfälle deutlich weniger Unterrichtszeit als andere Schüler. Ihre vorherige Schule in Tennessee hatte ihren Stundenplan angepasst – ihre neue Schule weigerte sich.
Zwar gewannen die Tharpes ihren Fall unter dem Individuals with Disabilities Education Act (IDEA), doch sie wurden daran gehindert, zusätzlich Schadenersatz unter dem Americans with Disabilities Act (ADA) und dem Rehabilitation Act einzuklagen. Der zuständige Gerichtshof (8. US Circuit Court of Appeals) verlangt für solche Klagen, dass Schulen in „böser Absicht“ oder durch „grobe Fehlurteile“ gehandelt haben – eine sehr hohe Hürde.
Behindertenrechtsorganisationen verfolgen den Fall mit großem Interesse, da ein Erfolg der Tharpes die Klagemöglichkeiten von Schülern mit Behinderungen verbessern könnte. Schulen hingegen befürchten höhere Kosten und eine Verschärfung des Verhältnisses zwischen Eltern und Bildungseinrichtungen.
Der Oberste Gerichtshof wird am 28. April die Argumente beider Seiten anhören und entscheiden, ob der bisherige hohe Standard weiterhin gelten soll oder ob ein leichterer Zugang zu Entschädigungen ermöglicht wird.
Zentrale Themen:
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Rechte von Schülern mit Behinderungen
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Unterschiedliche Standards für Diskriminierungsklagen
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Balance zwischen Schülerbedürfnissen und knappen Schulressourcen
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Bedeutung des Falles für zukünftige Gerichtsentscheidungen
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