Die kanadische Regierung hat US-Präsident Donald Trump davor gewarnt, seine geplanten Importzölle umzusetzen. Sollte die US-Regierung ab dem 2. April neue Abgaben auf Autos und Autoteile einführen, werde Kanada mit eigenen Strafzöllen reagieren – das teilte das Büro von Premierminister Mark Carney am Freitag mit.
Trump hatte die neuen Zölle zuvor als Teil seiner „Befreiungspolitik“ angekündigt. Kanada will damit nun den Schutz eigener Arbeitsplätze und seiner Wirtschaft sicherstellen. Zwar nannte Carney noch keine genauen Maßnahmen, aber die Tonlage ist klar: Eine Eskalation steht bevor.
„Konstruktives Gespräch“ mit offenem Ausgang
Trotzdem betonten beide Seiten nach einem Telefonat zwischen Carney und Trump am Freitag, das Gespräch sei „konstruktiv“ gewesen. Man wolle nach den kanadischen Parlamentswahlen Ende April neue wirtschaftliche und sicherheitspolitische Beziehungen verhandeln. Doch vorerst bleiben die Spannungen hoch.
Vergeltung mit Geschichte
Bereits bei früheren Strafzöllen – etwa auf Stahl und Aluminium – hatte Kanada scharf reagiert. Damals belegte Ottawa über 20 Milliarden Dollar an US-Waren mit Zöllen – darunter Lebensmittel, Kleidung, Kosmetik und Motorräder. Auch Elektrizitätsexporte nach US-Bundesstaaten wie New York oder Michigan wurden mit Aufschlägen versehen.
Trump bleibt bei harter Linie
Trump zeigte sich gegenüber Journalisten an Bord der Air Force One offen für spätere Verhandlungen – aber nur nachdem die US-Zölle in Kraft getreten sind. Weitere Maßnahmen, wie neue Importzölle auf Medikamente, seien „bald“ geplant.
Droht ein Flächenbrand?
Sollten die USA und Kanada in einen neuen Handelskrieg rutschen, könnte das weitreichende Folgen für beide Volkswirtschaften haben. Beobachter warnen: „Es gibt keine Gewinner in einem Handelskrieg.“ Wie sich die USA gegenüber weiteren Verbündeten wie der EU verhalten, bleibt offen – auch dort drohen Zölle und Gegenmaßnahmen.
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