Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) hat sich vielleicht ein wenig zu voreilig in das Dickicht der Bauprojekte gewagt und dabei ein paar Bäume übersehen – oder eher, ein paar zu viel gefällt. Jetzt droht ihnen ein saftiges Bußgeld für illegale Baumfällungen, und Umweltschützer haben prompt die Alarmglocken geläutet. In einem Baugelände im Zentrum-Ost, das eigentlich für 200 neue Wohnungen vorgesehen war, hat die LWB den grünen Teppich etwas zu radikal ausgerollt.
Anfang Januar fing das Ganze an, als Umweltschützer – wahrscheinlich mit Ferngläsern bewaffnet – beobachteten, wie Bäume wie Dominosteine fielen. Und nicht einfach irgendwelche Bäume, sondern solche, die in besonders geschützten Biotopen standen. Die Stadtverwaltung nickte zustimmend und schickte ihre Experten, die ebenfalls den Kopf schüttelten.
Dann die große Überraschung: Die Baustelle wurde plötzlich zu einem Vogelparadies! Amseln, Blaumeisen, Haussperlinge und sogar ein Buntspecht – alle hatten sich hier versammelt, als ob es eine geheime Vogelkonferenz gäbe. Natürlich musste die Arbeit sofort gestoppt werden, denn wer möchte schon der Vogelversammlung im Wege stehen?
Die LWB war zunächst ganz erstaunt und beteuerte, dass sie doch alles richtig gemacht hätte. Baugenehmigung? Check! Fällgenehmigung? Auch Check! Aber die Stadtverwaltung hob den Finger und sagte: „Nicht so schnell! Ihr habt den Artenschutz vergessen!“ Es stellte sich heraus, dass die LWB vielleicht ein kleines Detail übersehen hatte – nämlich die Zustimmung der Naturschutzbehörde.
Jetzt steht die LWB vor einem Rätsel: Wie bindet man den Umweltschutz in Bauprojekte ein, ohne dass es zu einem Biotop-Baukrieg kommt? Sie überlegen nun, wie sie in Zukunft die Naturschutzbehörden schon in der Planungsphase einbeziehen können. Vielleicht wäre es auch eine Idee, die Vögel als Berater einzustellen – die scheinen schließlich zu wissen, was sie tun!
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