In Deutschland werden umgerechnet pro Kopf etwa 80 Kilogramm Essen in einem Jahr weggeworfen. Genau dieses Problem soll durch foodsharing gelindert werden. Die genaue Geschichte von foodsharing sowie dessen Vor- und Nachteile werden im Folgenden erklärt.
Was ist Foodsharing?
Das Prinzip von Foodsharing wurde oben bereits etwas beschrieben. Anstatt die Lebensmittel in den Mülleimer zu werfen, werden sie mit anderen Menschen geteilt. Dabei handelt es sich um übrig gebliebenes Essen.
Viel mehr soll ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Lebensmittel einen besonderen Wert darstellen und es nicht einfach weggeworfen werden soll. Leider vergessen das die meisten.
Wie funktioniert Foodsharing?
Foodsharing findet über eine Internetplattform stand. Dabei handelt es sich um die Domain:
www.foodsharing.de
Die Seite organisiert nicht direkt den Transport der Lebensmittel, sondern stellt Infos zusammen für Orte, an denen überschüssiges Essen zurückgeblieben ist. Nutzer können sich dort anmelden und eintragen, welche Lebensmittel abholbereit sind. Die Abholung ist dabei kostenlos. Im Prinzip können Menschen aus ganz Deutschland nach Lebensmitteln in ihrer Umgebung suchen. Nach Rücksprache mit dem Anbieter lässt sich das Essen nach einem vereinbarten Termin abholen.
Allerdings ist die Nachfrage oft sehr hoch, sodass der Anbieter entscheiden muss, wer das Essen bekommt. Die Kontaktaufnahme erfolgt direkt über das Portal. Durch diese Art und Weise ist es einfach die zur Verfügung gestellten Lebensmittel abholen zu lassen. Genau dieser Aspekt soll die Grundidee von Foodsharing darstellen.
Geschichte von Foodsharing
Die Geschichte von Foodsharing begann schon im Jahr 2011. Dort brachte der Film „Taste The Waste“ das Thema Lebensmittelverschwendung den Deutschen näher. Etwa 1 Jahr danach erfolgte die Gründung von foodsharing.de. Raphael Fellmer und Georg Kaiser teilten die Idee Essen mit anderen zu sharen. Daraus entwickelte sich das Grundrezept. Beide träumten von einem einfachen Konzept das übrig gebliebene Essen an andere auszuteilen. Danach traten sie mit einer Crowdfunding-Kampagne in Kontakt und konnten etwa 10.000 € erreichen. Über 100 Lebensmittelretter hatten sich bis dato dem Verein angeschlossen.
Im Winter 2012 war es dann so weit und die Plattform ging in Deutschland online. Sie ermöglichte allen privaten Haushalten sowie Betrieben das Teilen von überschüssigem Essen. Im Frühjahr 2013 bekam die Organisation einen Echo für ihr Handeln verliehen. Nach den ersten 3 Monaten der Eröffnung haben sich 10.000 Mitglieder angeschlossen. Nach und nach wurden die Prozesse vereinfacht, sodass die Plattform stetig wachsen konnte. Im Jahr 2016 gab es sogar eine Fusion zwischen foodsharing.de und lebensmittelretten.de, einer weiteren Plattform. Beide Teams treten als gemeinsamer Vorstand auf.
Weitere Angebote
Das Angebot vom Portal ist weitaus größer als das Teilen von Lebensmitteln. Neben dem freundlichem Geben und Nehmen ist die Community ein weiterer interessanter und wichtiger Punkt. Nutzer können auf der Plattform nach anderen Leuten suchen, die mit einem gemeinsam kochen wollen, aber nicht genügend Lebensmittel zur Verfügung haben. Das sorgt für mehr Spaß und ermöglicht neue Bekanntschaften. Der große Vorteil: Das Angebot ist nicht nur für Privatpersonen beschränkt. Auch Unternehmen sowie Händler können an der Aktion teilnehmen und ihren Beitrag dazu leisten. Es gibt mittlerweile zahlreiche Firmen, die eine Abholung oder Zustellung anbieten.
Was muss beim Foodsharing beachtet werden?
Foodsharing ist eine tolle Sache und eine Win-Win-Situation. Doch es gibt auch auf bestimmte Dinge zu achten. Dazu gehören:
1) Nicht jedes Lebensmittel darf verschenkt werden. Essen mit einem Verbrauchsdatum werden vom Foodsharing ausgeschlossen. Dazu zählen zum Beispiel rohes Fleisch oder Fisch.
2) Waren mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum sind unproblematisch und können jederzeit genutzt werden.
3) Nicht weitergegeben werden dürfen selbst zubereitete Lebensmittel sowie Medikamente. Der gleiche Fall gilt für Spielzeug, Kleidung und andere Non-Food-Artikel. Sehr gut geeignet sind Nudeln aufgrund ihrer langen Haltbarkeit.
Vor- und Nachteile
Wer an Foodsharing denkt, der hat nur die positiven Dinge im Sinn. Und davon gibt es eine ganze Menge. Doch es gibt auch einige Nachteile, die erst auf dem zweiten Blick besser erkannt werden können. Die Vor- und Nachteile von Foodsharing werden im Folgenden gegenübergestellt.
Vorteile
– Ein klarer Vorteil ist der ethische Umgang mit anderen Menschen, die nicht so viel haben. Ein besserer Umgang mit Lebensmitteln ist generell ein großer Gewinn für alle beteiligten Personen.
– Des Weiteren lassen sich Kosten für die Müllentsorgung einsparen. Aufgrund des Konzepts werden weniger Container benötigt und das wiederum spart Geld. Ein netter Nebeneffekt zu den eigentlichen Vorteilen.
– Nicht unerwähnt bleiben werden sollte die Arbeit für die Entsorgung der aussortierten Lebensmittel. Das Sortieren wird komplett von Foodsavern übernommen ohne irgendetwas selbst entsorgen zu müssen.
– Die Mitnahme ist ein weiterer Vorteil. Foodsaver nehmen in der Regel so gut wie alles an. Dazu zählen auch genießbare Produkte mit einem abgelaufenem MHD, Milchprodukte sowie Waren mit einer beschädigten Öffnung.
– Flexibilität ist etwas, was den Service ausmacht. Foodsaver können zu jeder Zeit und auch kurzfristig ihre Lebensmittel abholen. Das gilt für Wochenenden, Feiertage oder auch spät am Abend. Selbst beim Ausfall von Tafeln oder einer falschen Lieferung können Foodsaver zeitnah einspringen. Durch die lokale Aufbauweise ist man gut vernetzt und stets flexibel.
– Das Konzept hat sich seit 2012 immer mehr in Deutschland verbreitet. Durch die Aktion können neue Kunden gewonnen werden, welche bewusst nachhaltig einkaufen möchten.
– Sämtliche Prozess lassen sich online per App und ähnlichem steuern. Mit nur wenigen Klicks lässt sich ein passender Foodsaver finden und umgekehrt. Die leichte Navigation ist für jeden verständlich gestaltet worden.
– Der letzte Vorteil befasst sich mit der rechtlichen Sicherheit. Die Spende von Lebensmitteln bleibt durch das Akzeptieren des Haftungsausschusses ohne rechtliche Konsequenz für den Betrieb.
Nachteile
– Viele Menschen haben aufgrund der unsicheren Herkunft Bedenken wegen der Hygiene. Unverpacktes Brot oder aufgerissene Lebensmittel können negative Einwirkungen haben.
– Wer frische Lebensmittel sucht, ist hier an der falschen Stelle. Schließlich handelt es sich um gebrauchte oder übrig gebliebene Lebensmittel. Mit kleineren optischen Mängel sollte man leben können.
Fazit
Zusammengefasst handelt es sich bei Foodsharing um eine tolle Innovation, mit der keine Lebensmittel mehr verschwendet werden. Nach wie vor ist die Idee am wachsen und in anderen Städten in Gespräch. Das Prinzip ist einfach. Unternehmen oder Privatpersonen bieten ihre Lebensmittel an, die übrig geblieben sind. Mittels App können weitere Schritte zur Abholung und sonstigem geklärt werden. Das Essen landet anstatt in der Tonne auf dem Tisch von anderen Menschen, die gerade nicht so viel haben. Eine Win-Win-Situation für alle. Vor allem die Flexibilität und der wachsende Mitgliederbereich macht das Konzept so einzigartig. Die Lebensmittel werden besser verwertet und gleichzeitig wird etwas für die Umwelt getan.
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