Die Staatsanwaltschaft Erfurt und das Thüringer Landeskriminalamt ermitteln gegen die Verantwortlichen eines Kapitalanlagemodells wegen des Verdachts auf gewerbs- und bandenmäßigen Betrug. Die Beschuldigten sollen über Online-Vertrieb und bundesweit tätige Vertriebsmitarbeiter angebliche Anlageprodukte im Zusammenhang mit Kryptowährungen, insbesondere der Verpachtung von Automaten zum Tausch in Kryptowährung, vermarktet haben. Dabei warb die Gruppe mit einer unrealistischen Rendite von 200 % in drei Jahren.
Nach einjährigen Ermittlungen, die aufgrund eines Hinweises und umfangreicher Unterstützung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) aufgenommen wurden, besteht der Verdacht, dass die Investitionen nicht angelegt, sondern für eigene Zwecke verbraucht wurden. Es handelt sich vermutlich um ein betrügerisches „Ponzi-System“ im großen Stil. Die geschädigten Anleger stammen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Spanien. Der geschätzte Gesamtschaden beläuft sich auf 113 Millionen Euro.
Am 11.06.2024 fanden unter Leitung des Thüringer Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Erfurt in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich, einer gemeinsamen Ermittlungsgruppe (Joint Investigation Team), Eurojust und Europol in mehreren Ländern umfangreiche Durchsuchungen und Vermögenssicherungen statt. Sechs Haftbefehle wurden vollstreckt. An dem Einsatz waren 280 Beamte aus Deutschland, Tschechien, der Schweiz und Österreich sowie Staatsanwälte aus den beteiligten Ländern beteiligt.
Kommentar hinterlassen