Diese Forderungen werden in der SPD seit gestern immer lauter. Martin Schulz hatte unmittelbar nach der Wahl selber deutlich zum Ausdruck gebracht, „dass er nicht Minister in einem Kabinett Merkel werden wolle“. Genau dieses Stellungnahme/Aussage könnte Martin Schulz nun sein mögliches Amt, in einer von Angela Merkel geführten Neuauflage der großen Koalition, kosten. Nimmt Martin Schulz dann trotz dieser Aussage ein Ministeramt an, wäre seine Glaubwürdigkeit in der SPD völlig zerstört.Aber auch hier gibt es ja einen Ausweg aus dem Dilemma, denn Martin Schulz könnte ja einen herausragenden Job in der EU bekommen, dort wo sich ein Martin Schulz sicherlich wohler fühlen wird. Im Gespräch, so hört man aus Berlin, soll für Martin Schulz die Position des Chefs der EU-Kommission sein als denkbare Alternative zu einem Berliner Ministeramt.
Jenes Amt, was Martin Schulz vor Jahren gerne schon einmal gehabt hätte, dann aber Präsident des EU-Parlaments wurde als eine Art „Trostpflaster“. Juncker, der jetzige Chef der EU-Kommission, soll nach Berichten aus Brüssel „ein wenig amtsmüde“ sein. Genau die ideale Vorraussetzung für Martin Schulz. Ob Schulz dann bei den anderen EU-Ländern durchsetzbar ist, wird man abwarten müssen.
Dass Frank Walter Steinmeier Martin Schulz bittet, Minister in einer Regierung Merkel zu werden, Schulz damit eine Ausrede hätte, wenn er dann doch Minister unter Merkel würde, ist sicherlich nicht vorstellbar. Warten wir zunächst einmal ab, ob das mit der Großen Koalition dann auch etwas wird.
Übrigens Nutznießer eines Ministeramts-Verzichtes von Martin Schulz könnte dann durchaus Sigmar Gabriel sein, der dann möglicherweise in seinem Amt als Bundes-Außenminister verbleiben könnte. Ein Job, der Gabriel, nach eigenem Bekunden, sehr viel Spaß macht. Außenminister war das, was Siegmar Gabriel in seiner politischen Laufbahn, neben Bundeskanzler, immer werden wollte. Ein Minister, der nicht so im Feuer der Öffentlichkeit steht, wie zum Beispiel ein Wirtschaftsminister.
Übrigens, bekanntester Politiker, der Martin Schulz derzeit auffordert, auf ein Ministeramt zu verzichten ist Wolfgang Tiefensee, früherer Bundesverkehrsminister und heutiger Thüringer Wirtschaftsminister. Tiefensee soll im März die Führung der Thüringer SPD übernehmen.
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