Nach einer ersten Überprüfung der gestern im ORF veröffentlichten Anschuldigungen einer österreichischen Frau gegen den Sänger der Band Rammstein, Till Lindemann, hat die Staatsanwaltschaft Wien beschlossen, vorerst kein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte diese Entscheidung gestern gegenüber dem „Standard“.
Die Behörden haben festgestellt, dass ihnen konkrete Informationen zum Ort und Zeitpunkt des angeblichen Vorfalls fehlen. Das mutmaßliche Opfer hat weder im ORF seine Identität preisgegeben, noch Ort und Zeitpunkt des behaupteten Übergriffs genannt. Es wurde lediglich erwähnt, dass der Vorfall während der laufenden Stadiontour der Band durch Europa, die seit 2019 stattfindet, stattgefunden haben soll.
Die Staatsanwaltschaft Wien ist derzeit nicht in der Lage zu bestimmen, ob sie überhaupt für den Fall zuständig wäre, da die vorliegenden Informationen unzureichend sind. Es ist auch keine Anzeige eingegangen, die ein weiteres Vorgehen rechtfertigen würde. Die Frau, die die Vorwürfe erhebt, hat angegeben, dass sie Lindemann nicht anzeigen möchte, aus Angst vor negativen Konsequenzen.
Darüber hinaus hat Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) Verständnis für Forderungen nach einer Absage der beiden geplanten Rammstein-Konzerte in Wien geäußert. Er stellte jedoch klar, dass weder die Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer noch er selbst in die Durchführung oder Absage von Konzerten „eingreifen“ würden.
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