Die KfW hat die Bearbeitung von Anträgen für das Darlehensprogramm 134 gestoppt. Damit ist die Finanzierung von Hunderten genossenschaftlichen Wohnungen gefährdet. Das Darlehensprogramm 134 war speziell für den Kauf von Genossenschaftsanteilen konzipiert. Da die Baukosten in den vergangenen Jahren gestiegen sind, sind auch die Preise für Genossenschaftsanteile gestiegen. Für eine 90 Quadratmeter große Genossenschaftswohnung muss man in München zum Beispiel derzeit derzeit bis zu 100.000 Euro an Einlagen zahlen.
Die KfW-Förderung ermöglichte es, diese Einlagen zu günstigen Konditionen zu finanzieren. Ein Großteil der Baugenossenschaften hatte mit diesem Geld fest gerechnet. Für eine junge Familie aus München ist der Stopp des KfW-Darlehensprogramms ein herber Rückschlag. Sie hatte sich eine Wohnung in einer Münchner Genossenschaft gesichert, konnte sich aber die Einlagen ohne die Förderung nicht leisten.
Auch für die Genossenschaften selbst ist der Wegfall der Förderung ein Problem. Sie sind auf die Einlagen der Mitglieder angewiesen, um kostendeckend bauen zu können. In München alleine stehen derzeit Grundstücke für mehr als 500 Genossenschaftswohnungen vor der Ausschreibung. Bleibt es dabei, dass das KfW-Darlehen 134 dauerhaft wegfällt, könnte es sein, dass sich für diese Ausschreibung viel weniger Genossenschaften bewerben und damit viel weniger Wohnraum entstehe als gedacht.
Der Bundeshaushaltsentwurf 2024 sieht für das Darlehensprogramm 134 rund 15 Millionen Euro vor. Es ist derzeit ungewiss, ob diese Förderung im nächsten Jahr fortgeführt wird.
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