Die Polizei ist besorgt über eine neue Form von Schockanrufen, bei denen Kriminelle Künstliche Intelligenz verwenden, um vertraute Stimmen nachzuahmen. Ralf Kusterer, stellvertretender Bundesvorsitzender der Polizeigewerkschaft, warnte vor dieser Entwicklung. Die imitierten Stimmen sind von höchster Qualität, was die Schockanrufe noch perfider macht und eine neue Form der Kriminalität entstehen lässt.
Bisher haben Schockanrufe oft das Muster, Opfer zu täuschen, indem die Betrüger vorgeben, dass ihren Angehörigen etwas zugestoßen sei und dringend Geld benötigt werde. Kusterer verdeutlichte, wie bedrohlich es wäre, wenn eine vertraute Stimme anruft, die von der echten Person nicht unterschieden werden kann. Dies markiert eine neue Dimension der Täuschung.
Die Polizeigewerkschaft wies auf die psychologischen Folgen solcher Anrufe hin, selbst wenn die Opfer nicht auf den Trick hereinfallen. Zudem könnten die Anrufe dazu genutzt werden, die Stimme des Angerufenen abzufangen und für weitere betrügerische Anrufe zu verwenden.
Die Betrüger hinter Schockanrufen zeigen mittlerweile eine hohe kriminelle Energie. Sie spähen oft Telefonnummern und Beziehungen der Opfer aus, um gezielte Täuschungen durchzuführen. In Mitteldeutschland sind vor allem Senioren Opfer von Schockanrufen, auch ohne KI. Im Jahr 2022 gab es allein in Sachsen 251 erfolgreiche Schockanrufe mit einem Schaden von 2,1 Millionen Euro.
Trotzdem gelingt es nicht immer den Betrügern, ihr Vorhaben durchzuführen. Die Polizei konnte in verschiedenen Fällen erfolgreich gegen Telefonbetrüger vorgehen. Die Polizei empfiehlt, verdächtige Anrufe immer zu melden, um solche kriminellen Entwicklungen aufzudecken und zu bekämpfen.
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