Anlegerschutz

KI als Betrugshelfer

geralt (CC0), Pixabay
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In einem Video, das an das „heute journal“ erinnert, begrüßt Moderator Christian Sievers das Publikum und startet die Sendung mit den Worten: „Wir beginnen heute mit einer Entwicklung, bei der es auf die Frage, was sie verändert hat, nur eine Antwort gibt: Alles. Wir schauen in eine Zukunft, die längst begonnen hat.“ Doch dann passiert etwas, was in Nachrichtensendungen äußerst ungewöhnlich ist: Sievers macht Werbung für eine KI-gestützte Anlageplattform, auf der man mit geringem Einsatz große Gewinne erzielen könne.

Allerdings war es nicht Sievers selbst, der diese Worte gesprochen hat. Seine Stimme wurde offenbar mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) geklont. Dieser Fake wird in dem Video eindrücklich aufgedeckt, als Sievers darauf hinweist: „Der Typ sieht aus wie ich, klingt (fast) wie ich. Aber ich bin es nicht wirklich… Echt nicht. Vorsicht, fiese Betrugs-Masche mit KI in sozialen Medien.“

Es scheint, als ob jemand kurze Stimmsequenzen von Sievers verwendet hat, um seine Stimme mithilfe von im Internet verfügbaren KI-Tools zu klonen. Mit diesen Werkzeugen kann innerhalb weniger Minuten ein künstlicher Stimmenklon erstellt werden, der dann dazu verwendet wird, vorher festgelegte Texte zu sprechen. In diesem Fall wurde die gefälschte Stimme verwendet, um die vermeintliche Geldanlage-Werbung zu vertonen, wobei sie der von Christian Sievers sehr ähnelt.

Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art; im August wurde auch der Tagesschau-Sprecher André Schünke in einem ähnlichen Video gezeigt, wie er vermeintlich Werbung für eine Geldanlage-Website macht. Schünke nannte das Video auf seinem Instagram-Kanal einen „KI-Fake“ und forderte die Nutzer auf, solche Fälle zu melden.

Es ist klar, dass Betreiber von Geldanlage-Websites versuchen, die Bekanntheit und das Ansehen von Nachrichtensprechern für ihre Zwecke zu nutzen. Zudem werden geklonte Stimmen von Kriminellen eingesetzt, um Schockanrufe durchzuführen und Geldzahlungen zu erpressen.

Christian Sievers hat das Deepfake-Video offenbar bei sozialen Netzwerken gemeldet, ist jedoch enttäuscht von der Reaktion und bezeichnet die Situation als „schlimme neue Welt“. Er hebt hervor, dass Plattformen wie Facebook kaum eingreifen, obwohl solche Deepfake-Videos eine ernsthafte Bedrohung darstellen.

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