Von autonomen Drohnen bis hin zur Spracherkennungssoftware – auch im Migrations- und Asylbereich kommt künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. So sollen neue Technologien etwa helfen, Grenzen zu sichern und Lügen im Asylprozess zu enttarnen. Das gefährde Grundrechte, sagen NGOs. In der KI-Verordnung, die derzeit auf EU-Ebene ausverhandelt wird, orten sie eine einzigartige Chance.
„Ich denke, das KI-Gesetz kann den Status quo verbessern“, sagt Alyna Smith vom NGO-Netzwerk PICUM gegenüber Medien. Brüssel will mit dem Gesetz eine weltweite Vorreiterrolle bei der Regulierung von KI einnehmen – insbesondere mit Blick auf deren Risiken. Künstliche Intelligenz werde bereits in vielen Bereichen der Einwanderungskontrolle eingesetzt, und das vielfach auf problematische Weise, so Smith. „Das Ausmaß und der Umfang davon sind beinahe unfassbar“, sagt sie.
Tatsächlich wird in der EU zunehmend mit KI-Systemen experimentiert. Die EU-Außengrenzen werden zum Teil mit Drohnen überwacht, die dank KI immer autonomer werden. Prognosesysteme wie das EUMigraTool sollen wiederum genutzt werden, um Migrationsströme vorherzusagen. Die Technologien könnten im besten Fall helfen, Such- und Rettungsaktionen zu unterstützen, sagen Aktivisten. Im schlechtesten Fall würden sie für Pushbacks missbraucht.
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