Die US-Regierung unter Präsident Joe Biden hat sich kurz vor der Amtsübergabe an Donald Trump noch einmal ins Zeug gelegt und neue Einschränkungen für den Export von KI-Technologie vorgestellt. Während man sich in Deutschland entspannt zurücklehnt und denkt: „Wir sind ja Freunde“, gucken Länder wie China in die sprichwörtliche Röhre.
Im Fokus stehen Hochleistungschips für künstliche Intelligenz und die dazugehörigen KI-Modelle. Wer jetzt denkt, das klingt wie die neueste Staffel einer Sci-Fi-Serie: Nein, das ist echt. Deutschland gehört zu den knapp 20 auserwählten Ländern, die weiterhin mit den begehrten KI-Schätzen handeln dürfen. Man könnte also sagen: In der globalen KI-Schulhofhierarchie sitzen wir noch immer am Tisch der Coolen.
Kommentare ausdrücklich erwünscht – zumindest für 120 Tage
Um den neuen Einschränkungen den letzten Feinschliff zu verpassen, hat die US-Regierung die nächsten 120 Tage für öffentliche Kommentare geöffnet. Das heißt, Brancheninsider und Expertinnen können sich austoben, bevor Donald Trump in einer Woche als neuer Präsident die Show übernimmt.
US-Handelsministerin Gina Raimondo gibt sich dabei locker und optimistisch: „Wir freuen uns auf Vorschläge und Feedback. Vielleicht ändern wir dann doch noch was.“ Übersetzt heißt das so viel wie: Wir schauen mal, ob wir noch irgendwas übersehen haben, bevor Trump kommt und den ganzen Spaß übernimmt.
China: Ausgeschlossen und auf der Ersatzbank
Klartext: Die USA wollen ihre Spitzenposition in Sachen KI und Chips nicht abgeben – schon gar nicht an „gegnerische Länder“. Raimondo mahnt eindringlich: „Unsere Technologie könnte von anderen für Nuklearsimulationen, Biowaffen oder militärische Aufrüstung verwendet werden.“ Kurz gesagt: KI-Chips könnten schneller in einem feindlichen Supercomputer landen, als man „Skynet“ sagen kann.
Dass China schon seit Jahren mit Exportbeschränkungen für KI-Chips zu kämpfen hat, dürfte die Stimmung dort nicht gerade heben. Besonders betroffen: Halbleiter-Riese Nvidia, dessen Chips quasi der Goldstandard für das Anlernen von KI-Software sind. Für Nvidia heißt das: Willkommen in der Warteschleife. Für China heißt das: KI bleibt erstmal Importware.
KI: Bald überall – außer bei den Gegnern
„Künstliche Intelligenz wird in den kommenden Jahren allgegenwärtig sein“, so Raimondo. Oder einfacher ausgedrückt: KI wird demnächst überall auftauchen, von Kaffeemaschinen bis Kühlschränken, aber nicht in den Forschungslabors der Gegner. Die USA möchten dafür sorgen, dass die Technologie in den richtigen Händen bleibt – und zwar in denen ihrer Partner. Das klingt ein bisschen nach einem exklusiven Club, bei dem die Türsteher strenger sind als in einem Berliner Techno-Club.
Trump übernimmt das Ruder – und vermutlich die Schlagzeilen
Es ist fast poetisch: Die Biden-Regierung bereitet alles schön vor, und Donald Trump darf in einer Woche übernehmen, was man schon jetzt als „seine Show“ bezeichnen kann. Wie genau Trump mit den Kommentaren der Expertinnen und Branchenkenner umgehen wird, bleibt abzuwarten. Man darf aber sicher sein: Er wird keine Gelegenheit auslassen, sich als Architekt einer neuen „America-First-KI-Politik“ zu inszenieren.
Fazit: Deutschland darf sich freuen
Während andere Länder mit leerem Blick auf die Liste der Exportbeschränkungen schauen, kann Deutschland durchatmen. Solange man brav in der Freundesliste bleibt, fließen die KI-Chips weiter. Und so bleibt nur eine Erkenntnis: Wer Freunde wie die USA hat, braucht keine KI-Gegner – zumindest vorerst.
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