In einem TV-Nachrichtenstudio sehen wir eine scheinbar echte Moderatorin, die Nachrichten über globale Ereignisse wie den Krieg in der Ukraine und den Nahost-Konflikt sowie über den Grammy-Musikpreis präsentiert. Doch diese Moderatorin und ihre Stimme sind tatsächlich Produkte künstlicher Intelligenz (KI).
Stellt dies die Zukunft der Nachrichtenübermittlung dar?
Diese Szenen sind Teil einer Demoversion eines neuen Nachrichtensenders, dessen vollständiger Start in Kürze geplant ist. Das Ziel ist ein durchgehendes Programm, erstellt von einem KI-unterstützten Nachrichtenstudio. Die KI-Moderatoren sollen in der Lage sein, in verschiedenen Sprachen wie Griechisch, Filipino oder Tamil zu berichten.
Die KI soll dabei für eine weltweite Übersetzung sorgen. Geplant ist auch der Einsatz künstlich erstellter Bilder für Berichterstattungen aus Regionen, wo keine Kameras erlaubt sind, ähnlich den Zeichnungen aus Gerichtssälen.
Trotz des starken Einsatzes von KI sollen Menschen wichtige Aufgaben wie den Faktencheck übernehmen, um die Verbreitung von Falschmeldungen zu vermeiden. Die Nachrichtenquellen sollen stets vertrauenswürdig sein.
Der Sender plant, personalisierte Nachrichtenfeeds anzubieten, sodass jede Zuschauerin und jeder Zuschauer maßgeschneiderte Inhalte erhält. Das Angebot soll kostenlos sein und sich über Werbung finanzieren.
Kritische Stimmen äußern Besorgnis darüber, dass die Verwendung von KI in der Nachrichtenübermittlung die Verbreitung von Fehlinformationen erleichtern könnte. Fragen werden auch bezüglich des Einflusses auf traditionelle Nachrichtensprecher gestellt. Es wird betont, dass KI diejenigen ersetzen könne, die lediglich Skripte vorlesen, jedoch nicht diejenigen, die komplexe journalistische Aufgaben wie Interviews oder tiefgehende Analysen durchführen.
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