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„Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ’ne Gedichtanalyse schreiben. In vier Sprachen.“

Mit diesem Tweet äußerte die damals 17-jährige Schülerin Naina aus Köln Anfang 2015 ihre Kritik an einer fehlenden Alltagsbildung und löste eine bundesweite Bildungsdebatte aus. Schulische Bildung ist eine Sache, im Alltag zurechtzukommen eine andere. Viele Jugendliche wissen nicht, wofür man ein Girokonto benötigt oder welche Versicherungen wichtig sind. Von gesunder Ernährung, Medienkompetenz oder nachhaltigem Konsum haben viele zwar eine vage Vorstellung, wenn es aber um die konkrete Umsetzung geht, wird es schwierig.

Fürs Leben lernen mit der Verbraucherzentrale

Wir unterstützen vier Hamburger Schulen jetzt dabei, Verbraucherbildung in Unterricht und Schulalltag zu integrieren. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Konsum- und Alltagskompetenzen in den Bereichen Ernährung und Gesundheit, Finanzen und Verbraucherrecht, Medien und nachhaltiger Konsum. Die Schülerinnen und Schüler sollen so besser für ihr Alltagsleben gewappnet sein.

In Workshops werden die Kinder und Jugendlichen unter anderem lernen, wozu man ein Konto benötigt, welche Versicherungen wichtig sind und wie man Kostenfallen bei Verträgen erkennt und sicher umschifft. Durch Besuche bei uns lernen sie, wie sie sich anbieterunabhängig informieren können. Die Fallbeispiele aus unserem Beratungsalltag sensibilisieren für mögliche Gefahren und Fallstricke im Konsumalltag. Zusätzlich finden Informationsveranstaltungen für Eltern und Fortbildungen für Lehrkräfte statt.

Vier Schulen wollen Verbraucherschule werden

Mit dem Albrecht-Thaer-Gymnasium, der Stadtteilschule Stellingen, der Grundschule Molkenbuhrstraße und der Erich Kästner Schule in Farmsen als Partnerschulen sind alle Schulformen vertreten. Jede Schule kann für sich erproben, wie es am besten gelingt, Verbraucherbildung als festen Unterrichtsbestandteil zu etablieren. Die regionale Nähe der Schulen vereinfacht die Zusammenarbeit und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Kooperationen untereinander.

Grafik Verbraucherschule

Auch andere Schulen in Hamburg möchten wir mit unserem Projekt darin bestärken, selbst praktische Verbraucherbildung im Schulalltag umzusetzen. Sollten Sie Interesse haben, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. In Kürze werden Sie außerdem weitere Informationen zum Thema Verbraucherbildung hier auf unserer Internetseite finden.

Hintergrund

Je früher Kinder und Jugendliche ein starkes Selbstverständnis als Verbraucher entwickeln und kritisch konsumieren lernen, desto besser. In unserer immer komplexer werdenden Welt ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Verbraucherwissen zu Hause vermittelt wird. Umso wichtiger ist es, dass diese Aufgabe verlässlich von allen Schulformen übernommen wird. Wir bieten den beteiligten Schulen dabei unabhängige und fachliche Unterstützung.

In Hamburg existiert für die Vermittlung von Alltags- und Konsumkompetenzen kein gesondertes Schulfach. Zwar werden einzelne Themenbereiche in verschiedenen Fächern und Aufgabengebieten thematisiert, eine systematische und fächerübergreifende Verankerung in Unterricht und Schulalltag findet jedoch noch an zu wenigen Schulen statt.

Möglich ist die Unterstützung der Schulen dank einer Projektförderung durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz.

Logo Deutsche Stiftung Verbraucherschutz

Weitere Kooperationspartner des Projektes sind die Behörde für Schule und Berufsbildung, das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) sowie die Stiftung Warentest.

Stand vom Mittwoch, 9. März 2016

Quelle VZ HH

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