Klaus Töpfer war zweifellos eine wichtige Persönlichkeit in der deutschen Umwelt- und Klimapolitik. Als Umweltminister auf Landes- und Bundesebene hat er in den 1980er und 90er Jahren entscheidend dazu beigetragen, dem Umweltschutz einen höheren Stellenwert in der Politik zu geben.
Einige seiner wichtigsten Verdienste und Errungenschaften:
– Er war maßgeblich an der Einführung des dualen Abfallwirtschaftssystems („Grüner Punkt“) beteiligt, das das Recycling in Deutschland entscheidend voranbrachte.
– Unter seiner Ägide wurde das erste gesamtdeutsche Umweltministerium nach der Wiedervereinigung geschaffen.
– Er setzte sich früh für ambitioniertere CO2-Reduktionsziele und eine ökologische Steuerreform ein, um den Klimawandel zu bekämpfen.
– International warb er für das Konzept der nachhaltigen Entwicklung und vertrat Deutschland bei wichtigen Umwelt- und Klimakonferenzen.
– Nach seiner Zeit als Minister leitete er 8 Jahre lang das UN-Umweltprogramm UNEP.
Bundespräsident Steinmeier hebt zu Recht hervor, dass Töpfer Umweltschutz auch immer als Friedenspolitik verstand. Fragen wie Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung und Klimawandel sah er als potenzielle Konflikttreiber. Ihre Bewältigung war für ihn Voraussetzung für eine friedlichere und gerechtere Welt.
Mit seinem Pioniergeist und unermüdlichen Einsatz für Nachhaltigkeit hat Klaus Töpfer den umwelt- und klimapolitischen Diskurs in Deutschland und international über Jahrzehnte entscheidend mitgeprägt. Sein Vermächtnis wirkt bis heute nach. Insofern ist es sehr angemessen, dass höchste Staatsrepräsentanten ihm die letzte Ehre erweisen.
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