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Klicks für den Regenwald

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Das Internet per Suchmaschine durchforsten und ganz nebenbei Wälder aufforsten – knapp ein Dutzend ökologisch inspirierte Suchmaschinen laden inzwischen zum Klicken fürs gute Umweltgewissen ein.
Die Suchen zum Beispiel von Ecosia, Umlu, Forestl, Znout, Goodsearch & Co. basieren auf der Technologie von Google, Yahoo oder Bing, und die Suchergebnisse sind gleich. Wer sowieso im Internet recherchiert, kann daher kostenlos und ohne Risiko auch die Suchmaschinen mit Umwelt-Touch nutzen. Der Unterschied dabei: Wer die „Grünen“ wählt, unterstützt wahlweise Klimaschutzprojekte, spendet an Naturschutzorganisationen, pflanzt Bäume oder kompensiert die beim Surfen entstandenen Kohlendioxid-Emissionen. Allerdings: Den versprochenen Klimaschutz per Mausklick gibt es so einfach nicht; denn die Anbieter machen den tatsächlichen Klimanutzen auf ihren Seiten kaum transparent und präsentieren sich den Besuchern teils mit irreführenden Aussagen. Die folgenden Tipps helfen, den Werbeversprechen der grünen Dienste nicht blindlings ins Netz zu gehen:
Auf dem Holzweg: Einige grüne Suchmaschinen werben damit, dass jede Anfrage eine bestimmte Anzahl von Quadratmetern Regenwald schützt. Das ist jedoch irreführend. Denn tatsächlich führt nur jeder Klick auf einen Werbelink, einen sogenannten „gesponserten Link“, zu einer Spende. Das Geld für die Klimaschutz-Projekte stammt nämlich von Firmen, die mit ihrer Werbung im grünen Umfeld auf neue Kunden hoffen. Wer nun auf die Idee kommt, mit tausendfachem Klicken auf die Werbelinks seinen eigenen Regenwald zu pflanzen, ist leider auf dem Holzweg: Die Aktivitäten werden statistisch erfasst, und bei einer „unnatürlichen Nutzung“ ziehen die Unternehmen ihre Werbeanzeigen zurück.
Vor Bäumen den Wald nicht sehen: Ein weiteres Argument für die grüne Suche ist die Nutzung von Ökostrom. Anbieter sichern den Surfern zu, dass sie ihre Server mit Strom aus erneuerbaren Energien betreiben, also quasi CO2-neutral sind. Das ist ein guter Ansatz, doch die entscheidende Frage lautet: Um welche Server geht es hier? Denn die Suchmasken der „Grünen Suchmaschinen“ sind vergleichsweise kleine Programme auf kleinen Servern. Die eigentliche Internet-Suche läuft über die riesigen Rechenzentren von Google, Yahoo und Bing. Im Jahr 2008 verbrauchten Rechenzentren allein in Deutschland mehr als zehn Terawattstunden Strom – die Leistung von vier mittelgroßen Kohlekraftwerken. Weil die großen Suchmaschinendienste aber nicht offen legen, woher sie ihren Strom beziehen, ist auch nicht nachzuvollziehen, ob die Energie für Server & Co. aus Kohle, Atomkraft oder Windkraftanlagen stammt.

Quelle: VBZ NRW

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