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Klimagipfel in Baku: „Like-Minded Developing Countries“ verteidigen das Recht auf Stillstand

Janvanbizar (CC0), Pixabay
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Es ist wieder soweit: Beim Klimagipfel in Baku (COP29) glänzte eine Gruppe von Ländern – darunter Klimaschutzchampions wie China, Saudi-Arabien, Indien und Bolivien – mit ihrer gewohnt bahnbrechenden Innovation: dem eleganten Nein zu allem, was nach Fortschritt im Klimaschutz riecht. Ihr neuester Coup? Die Ablehnung des Mitigation Work Programmes (MWP), das – laut langweiligen Wissenschaftlern – eine Schlüsselrolle spielt, um die globale Erwärmung unter zwei Grad zu halten. Aber wer hört schon auf die Wissenschaft?

Keine Lust auf „neue Ziele von oben“

Die LMDC-Gruppe machte unmissverständlich klar, dass sie keine Lust auf „neue Ziele“ hat, die von anderen, sprich den Industrieländern, diktiert werden. Schließlich sei das doch alles nur eine große Intrige des Westens, der selbst kaum etwas für den Klimaschutz tue und auch nicht großzügig mit dem Geldbeutel wedle, um andere dabei zu unterstützen. Nationaler Stolz und Souveränität stehen bei den LMDC im Vordergrund – warum sich mit Details wie steigenden Meeresspiegeln oder Hitzewellen beschäftigen, wenn man stattdessen die Unabhängigkeit hochhalten kann?

Man kann die Argumentation förmlich hören: „Ja, wir machen nichts. Aber wir machen nichts aus Prinzip.“ Eine solch kreative Form der Verantwortung ist wirklich bewundernswert.

Regel 16: Das Allheilmittel für unbequeme Diskussionen

Der COP-Vorsitz zog schließlich die berühmte Regel 16 aus der Tasche – ein beliebter Mechanismus, um unangenehme Themen einfach in die Zukunft zu verschieben. Warum heute Lösungen finden, wenn man auch bequem bis zur nächsten COP warten kann?

Empörte Industrieländer und verärgerter globaler Süden

Natürlich blieb diese Meisterleistung nicht unkommentiert. Die EU und die USA fanden klare Worte und bezeichneten die Verzögerung als „inakzeptabel“. Selbst einige Entwicklungsländer, die üblicherweise Seite an Seite mit den LMDC stehen, zeigten sich genervt. Mexiko erinnerte daran, dass es hier nicht um „neue Ziele“, sondern um die Umsetzung bereits vereinbarter Klimaziele gehe – ein Detail, das die LMDC offenbar bewusst ignorieren.

Kolumbien brachte es auf den Punkt: „Wir haben die Klimakrise zwar nicht verursacht, aber wir werden sie nur gemeinsam lösen können.“ Doch warum sich um die Zukunft kümmern, wenn man auch die Gegenwart genießen kann?

Greenpeace: „Blockadehaltung inakzeptabel“

Greenpeace-Expertin Jasmin Duregger brachte es auf den Punkt: Die Blockadehaltung der LMDC sei nicht nur kontraproduktiv, sondern schlichtweg inakzeptabel. Was es brauche, sei ein starkes Signal, dass fossile Energien endlich der Vergangenheit angehören. Aber in Baku, einem Land, das auf Öl und Gas schwimmt, scheint das wohl ähnlich beliebt wie ein Veganer auf einer Grillparty.

Fazit: Fortschritt? Vielleicht nächste Woche

Die Verhandlungen in Baku sind nun an einem kritischen Punkt angekommen. Nächste Woche übernehmen die Ministerinnen und Minister, und vielleicht – ganz vielleicht – könnte ein Funken Vernunft aufkeimen. Doch die Chancen stehen gut, dass auch diese Appelle im aserbaidschanischen Ölrauch verpuffen.

Bleibt nur die Frage: Wie viele Klimakonferenzen braucht es noch, bis alle Beteiligten merken, dass das Klima sich leider nicht durch diplomatische Endlosdebatten retten lässt?

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