Wie könnte man die Pfingstferien besser einläuten als mit einer kleinen Demonstration auf der Rollbahn des Münchner Flughafens? Die acht Klimaschutzaktivisten, die gestern das Kunststück vollbrachten, den Flughafen vorübergehend lahmzulegen, sind bereits wieder auf freiem Fuß. Ein Hoch auf das deutsche Rechtssystem! Laut einem Polizeisprecher gab es keinen Grund für Untersuchungshaft, was eine Richterin nach intensiver Betrachtung des Kaffeetassenbodens bestätigte. Natürlich wird es eine Anzeige geben – man muss ja zumindest den Schein wahren. Die Polizei spricht von einem gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr, was offensichtlich eine Untertreibung ist.
Zum Auftakt der Pfingstferien, einer Zeit, die bekanntermaßen für reibungslosen Reiseverkehr steht, verschafften sich die Aktivisten Zugang zum Flughafengelände. Sechs von ihnen klebten sich mit einer Inbrunst auf die Rollbahn, die man nur bei denen findet, die den Planeten retten wollen – zwei Stunden lang war der Flugbetrieb gestoppt. Hunderttausende Flugreisende hatten das einmalige Vergnügen, die Bedeutung des Wortes „Verspätung“ neu zu erleben. Man kann sich die Freude der gestrandeten Passagiere nur vorstellen, die, dank dieser heldenhaften Tat, mehr Zeit hatten, über die Klimakrise nachzudenken. Die Welt wurde natürlich in diesen zwei Stunden gerettet, oder zumindest hat es sich so angefühlt – für die Aktivisten.
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