Jürgen Klopp, der Meister der emotionalen Pressekonferenzen und der Lächelexperte der Fußballwelt, hat sich offiziell als neuer „Global Head of Soccer“ bei Red Bull vorgestellt. Und wie man es von ihm erwartet, hat er die Bühne nicht nur betreten – er hat sie regelrecht eingenommen. Ein Klopp, wie er leibt und lebt, diesmal allerdings ohne Trainerbank, aber dafür mit einer Dose Energy in der Hand und einer Mission, die zumindest in seinen Worten schon wie ein Meisterplan klingt.
Die große Klopp-Show: Red Bull verleiht nicht nur Flügel, sondern auch neue Rollen
Bei seiner Vorstellung in Salzburg am Dienstag war klar: Klopp hat nicht nur den Job gewechselt, sondern auch die Liga der Arbeitswelt. Auf einer Pressekonferenz, die mehr nach einem Werbespot für Brause als nach Fußball klang, plauderte der Ex-Liverpool-Coach gut gelaunt über sein neues Leben. Über ihm leuchtete das ikonische Red-Bull-Logo, daneben prangte ein Cartoon: Klopp als fliegender Fußball-Messias, Ball in der Hand, Getränkedose in der Tasche, bereit, die Welt zu retten – oder zumindest den Markenwert zu steigern.
„Ich wollte einen Neustart“, erklärte Klopp und machte dabei klar, dass der Umstieg vom Spielfeldrand ins Red-Bull-Universum weniger ein Rückzug als vielmehr eine Art „Karriere 2.0“ ist.
„Ich bin nicht müde, ich bin … motiviert!“
„Ich war einfach müde vom Training“, gestand Klopp, der nach über 1.000 Spielen an der Seitenlinie im Sommer seinen Posten beim FC Liverpool geräumt hatte. „Aber müde sein heißt nicht, dass man keine Energie mehr hat. Es heißt nur, dass man seine Energie anders nutzen möchte. Und wer wäre da besser geeignet als ich – in einem Unternehmen, das buchstäblich Energie verkauft?“
Die Journalisten lachten, die Kameras klickten, und Klopp fuhr fort: „Ich habe nie gesagt, dass ich nie wieder arbeite. Ich habe nur gesagt, ich brauche eine Pause vom Gebrüll an der Seitenlinie. Jetzt werde ich die Welt nicht mit einer Trillerpfeife verändern, sondern mit einer Red-Bull-Dose!“
Mintzlaff zufrieden: „Klopp passt zu uns wie Cola zu Rum“
Auch Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff war begeistert: „Jürgen Klopp ist der perfekte Mann für unser Fußball-Engagement. Er bringt Charisma, Leidenschaft und jede Menge Erfahrung mit. Außerdem sieht er auf unseren Werbeplakaten einfach großartig aus.“
Klopp wird sich um die globalen Fußballprojekte des Brausekonzerns kümmern, darunter die Teams in Salzburg, New York, Brasilien und Japan. „Es ist fast wie ein FIFA-Karrieremodus, nur ohne den Druck, jede Saison die Champions League zu gewinnen“, scherzte Klopp.
Kritik? Klopp winkt ab: „Ich habe Red Bull immer genossen!“
Natürlich kam auch das Thema auf, ob der Wechsel zu einem milliardenschweren Getränkekonzern mit teils umstrittener Imagepolitik Klopps Prinzipien widerspreche. Doch der Fußballphilosoph blieb cool: „Ganz ehrlich, ich habe Red Bull nie kritisch gesehen. Die Menschen in Salzburg und Leipzig lieben, was Red Bull für sie tut. Und hey, wer bin ich, ihnen das madig zu machen? Ich meine, habt ihr jemals gesehen, wie man in Leipzig feiert? Das ist eine ganz andere Liga!“
Klopp auf Tour: Vom Fußballplatz zur Eishalle
Klopps erster Monat als „Global Head of Soccer“ war alles andere als langweilig. Er wurde in Leipzig beim 4:2-Sieg gegen Werder Bremen gesichtet, tauchte beim EHC Red Bull München beim Eishockeyspiel auf und ließ sich sogar in Paris mit Ex-Kicker Mario Gómez und der Fußballlegende Raí blicken. „Ich war noch nie so viel unterwegs – und das ohne Auswärtsspiel“, lachte Klopp.
Der neue Klopp-Plan: Geheimnis bleibt geheim
Auf die Frage, was genau er bei Red Bull erreichen wolle, blieb Klopp kryptisch: „Ich habe eine Vision, ja. Aber die Öffentlichkeit muss sie nicht kennen. Ihr könnt mir einfach vertrauen.“
Ob der neue Klopp-Job mehr als ein PR-Coup für Red Bull ist, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Klopp und Red Bull passen zusammen wie Flügel und Ball – oder wie eine Dose Brause und ein energischer Jubelschrei.
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