In einer umfassenden Operation haben Polizei und Aufsichtsbehörden gegen die Reichsbürger-Vereinigung „Königreich Deutschland“ zugeschlagen. Im Fokus stehen dabei vermutete unerlaubte Finanzaktivitäten. Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin, unterstützt von der Deutschen Bundesbank, dem Landeskriminalamt Sachsen und der Polizei, hat seit den frühen Morgenstunden in verschiedenen Bundesländern zehn Objekte dieser Vereinigung durchsucht. Die sogenannten Reichsbürger lehnen die Bundesrepublik Deutschland und ihre demokratischen Strukturen ab.
In diesem Zusammenhang wurde ein Mann zu einer langen Haftstrafe von 14 Jahren und sechs Monaten verurteilt, da er versucht hatte, ein Mitglied eines Spezialeinsatzkommandos in Boxberg zu ermorden.
Die BaFin äußerte den Verdacht, dass das „Königreich Deutschland“ ohne die erforderliche Erlaubnis Bank- und Versicherungsgeschäfte betreibt. Schon seit Jahren geht die Behörde gegen den Hauptbeschuldigten hinter dieser Gruppierung vor. Trotz wiederholter Untersagungen und Anordnungen zur Einstellung dieser Geschäfte setzte der selbsternannte „König von Deutschland“ seine illegalen Aktivitäten fort, auch nach einer Verurteilung wegen unerlaubter Versicherungsgeschäfte.
Die illegalen Bank- und Versicherungsgeschäfte können mit Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden, wie die Behörde erklärte.
Die Durchsuchungen erfolgten nach einer Anordnung des Amtsgerichts Dresden, mit dem Ziel, Beweismaterial zu sichern und Arrestbeschlüsse zu vollstrecken. Die Behörde kündigte an, nach Abschluss der Operation über die Ergebnisse zu informieren. Die Durchsuchungen fanden in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen statt, wobei neun Beschuldigte im Alter von 34 bis 73 Jahren im Fokus stehen. Ihnen wird vorgeworfen, eine Krankenkasse ohne die notwendige Genehmigung gegründet und betrieben sowie illegale Bankgeschäfte getätigt zu haben. Einer der Beschuldigten soll dabei als Gehilfe der anderen fungiert haben.
Kommentar hinterlassen