Unsere Bauindustrie hat derzeit wegen des Krieges in der Ukraine mit zunehmenden Unsicherheiten zu kämpfen. Lieferungen für wichtige Produkte wie Schrauben und Nägel kämen aufgrund von Sanktionen nicht mehr in Deutschland an, sagte Tim Oliver Müller, Geschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie (HDB), gegenüber Medien. „Wir können heute nicht sicher sagen, ob genügend Material für alle Baustellen in Deutschland vorhanden sein wird.“
Einen Baustopp für eine Vielzahl von Projekten könne er nicht mehr sicher ausschließen, sagte Müller weiter. „Vielmehr sollten wir uns heute schon die Frage stellen, welche Projekte wir einstellen müssen und auf welche wir nicht verzichten können.“ Mit den Vorständen großer Auftraggeber wie der Deutschen Bahn oder der Autobahn GmbH sei die Bauindustrie bereits in Kontakt.
Ein weiteres Problem sind Preissteigerungen für wichtige Rohstoffe wie Stahl, Bitumen oder Aluminium. „Teilweise werden Preise nur im Stundenrhythmus garantiert“, sagte Müller. „Angebote wie bisher seriös zu kalkulieren und abzugeben, ist damit unmöglich.“ In laufenden Verträgen könnten die Unternehmen Preissteigerungen aber nicht weiterreichen und blieben daher auf den Mehrkosten sitzen.
Man muss sich dann auch einmal die Frage stellen, was soll das dann erst werden, wenn die Ukraine wieder aufgebaut werden muss? Auch da wird man dann natürlich Baumaterial in einem Ausmaß brauchen, was wir uns hier noch nicht vorstellen können, heißt aber auch, der Preisdruck in diesem Bereich wird noch höher werden.
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