Das städtische Klinikum Sankt Georg steht erneut am finanziellen Abgrund, trotz einer umfangreichen Finanzspritze von 100 Millionen Euro im letzten Jahr von der Stadtverwaltung zur Abwendung einer drohenden Zahlungsunfähigkeit. Nun sieht sich das Krankenhaus mit über 1200 Betten und 3000 Mitarbeitern, das eine über 800-jährige Geschichte vorweisen kann, mit der Notwendigkeit eines weiteren Kredits in ähnlicher Höhe konfrontiert, um eine Insolvenz abzuwenden.
Die finanzielle Misere wirft ernsthafte Fragen bezüglich des Finanzmanagements und Controllings im Klinikum auf. Das weitläufige und dezentral organisierte Gelände mit seinen historischen und modernen Bauten, diversen Spezialeinrichtungen und einem umfangreichen Dienstleistungsangebot stellt zweifellos hohe Anforderungen an die Instandhaltung und den Betrieb. Doch die wiederkehrenden finanziellen Engpässe deuten darauf hin, dass es möglicherweise an einer langfristigen und nachhaltigen Finanz- und Investitionsstrategie fehlt.
Es wird berichtet, dass erhebliche Summen in einzelne Projekte geflossen sind, die aus heutiger Sicht nicht miteinander in Einklang stehen, was eine Verschwendung wertvoller Ressourcen impliziert. Zugleich steht eine dringende Notwendigkeit zur Investition in die Digitalisierung im Raum, was darauf hindeutet, dass möglicherweise in der Vergangenheit nicht ausreichend in zukunftsfähige Technologien investiert wurde.
Die Stadtverwaltung fordert nun von den Mitarbeitern, kosteneffizienter zu arbeiten, und setzt Maßnahmen zur Kostensenkung um, darunter eine an die Auslastung angepasste Personalverteilung und eine Überprüfung aller Verträge mit Dienstleistern. Dieser Druck auf die Belegschaft und das Management könnte jedoch das Arbeitsklima weiter belasten, das ohnehin schon als angespannt gilt.
Was läuft also möglicherweise falsch im Finanzmanagement und Controlling des Klinikums Sankt Georg? Liegt es an einer mangelnden strategischen Ausrichtung, fehlender Investition in zukunftsträchtige Technologien oder einer ineffizienten Ressourcenallokation? Und welche Schritte könnten unternommen werden, um das Klinikum auf einen stabilen und nachhaltigen finanziellen Pfad zu führen?
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