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Kommentar: Wenn sich Politik vom Bürger verabschiedet, zieht die AfD ein

geralt (CC0), Pixabay
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Der Wahlerfolg der AfD ist keine Überraschung, sondern das Ergebnis jahrelanger Politik, die an vielen Bürgern vorbeigeht. Während in Berlin Lars Klingbeil, Friedrich Merz und Markus Söder zwischen Talkshows, Parteitagen und PR-Botschaften pendeln, haben draußen auf dem Land oder auch in den Stadtvierteln viele das Gefühl: „Die machen doch eh nix mehr für uns.“

Die AfD feiert ihren Durchmarsch – nicht, weil ihre Parolen plötzlich mehr Substanz hätten, sondern weil immer mehr Menschen frustriert sind und sich von den sogenannten „Volksparteien“ verlassen fühlen. Und mal ehrlich: Wer soll auch begeistert sein, wenn der eigene Lohn seit Jahren stagniert, während die Stromrechnung und die Mieten durch die Decke gehen – und gleichzeitig ein Friedrich Merz im Nadelstreifen von der „Mitte der Gesellschaft“ spricht, die er längst nicht mehr betritt?

Wenn das Vertrauen bröckelt

Lars Klingbeil spricht vom „Zusammenhalt“, Markus Söder vom „Schutz der Heimat“, aber der Bäcker um die Ecke fragt sich nur, warum von den versprochenen Entlastungen und Hilfen wieder mal nur Überschriften in der Zeitung bleiben. Genau da schlägt die AfD zu: Sie inszeniert sich als „Anwältin des kleinen Mannes“, während sie inhaltlich oft nur heiße Luft und Wut produziert.

Die Leute wählen nicht aus Überzeugung, sondern aus Wut – und aus Resignation. Und plötzlich wird Frau Weidel auf der Besuchertribüne des Bundestags von Neuntklässlern um Selfies gebeten, weil sie auf TikTok „irgendwie authentisch“ wirkt. Da nützt es auch nichts, wenn sich Merz und Klingbeil brav in die Kameras stellen und „die Brandmauer halten“ – die Mauer zur Lebensrealität der Leute steht oft längst zwischen den Parteien und den Bürgern.

Mehr Schein als Sein im Bundestag

Jetzt sitzt die AfD als größte Oppositionsfraktion im Parlament und nutzt ihre neuen Rechte, um den Ton rauer zu machen. Anstatt mit echten Lösungen zu glänzen, wird lauthals „gejagt“ und blockiert. Mehr Personal, mehr Redezeit, mehr Provokation – und das nicht nur im Plenarsaal, sondern auch auf Instagram und Co.

Das Problem: Die AfD füllt das Vakuum, das andere hinterlassen haben. Wer den Menschen über Jahre das Gefühl gibt, dass Politik nur noch zwischen Parteizentralen und Lobby-Events stattfindet, muss sich nicht wundern, wenn der Zorn irgendwann rechts abbiegt.

Fazit? Die AfD ist kein Naturereignis, das plötzlich über Deutschland hereingebrochen ist – sie ist die Quittung für ein politisches System, das die Sorgen vieler Menschen zu lange belächelt hat.

Oder, wie es Hans Dampf sagen würde: „Wenn du beim Frühschoppen nur über EU-Richtlinien redest und keiner mehr übers Bier redet, wundere dich nicht, wenn der Stammtisch leer bleibt.“

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