Dazu gibt es eine interessante Veröffentlichung im Handelsblatt, die sicherlich lesenswert ist.
Mit Bangen blicken deutsche Banken und Versicherungen auf die Kleinanlegerstrategie der EU-Kommission, die im ersten Quartal erwartet wird. Denn die Hinweise häufen sich, dass die Brüsseler Behörde die provisionsbasierte Finanzberatung verbieten könnte. In Deutschland würde dies eine radikale Änderung des Geschäftsmodells für rund 300.000 Anlageberater bedeuten.
Branchenverbände in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien laufen gegen die Pläne Sturm. „Wenn das Provisionsverbot kommt, zieht die Kommission damit einer ganzen Branche den Stecker“, sagt Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverbands deutscher Vermögensberater. 95 Prozent der Berater würden ihren Job aufgeben, den Kunden drohe eine „Servicewüste“ mit Telefon-Hotlines statt persönlichen Ansprechpartnern.
Zitat Ende
Möglicherweise heißt es aber auch „back to the roots“, denn ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo viele in der Finanz- und Versicherungsbranche ein Festgehalt bezogen haben. Ich selber habe in den 70er Jahren einige Zeit, einmal bei der IDUNA gearbeitet, bekam damals 2.300 DM brutto als Einstiegsgehalt, keine Provision.
Nun gibt es ja seit Jahren auch die Honorarberatung, eine Beratung, die dann eben provisionsunabhängig und damit möglicherweise eher im Interesse des Kunden sein könnte, als eine provisionsabhängige Beratung.
Und woher, sehr geehrter Herr Bremer, kam denn damals ihr Festgehalt? Vom lieben Gott?!?
Warum die Verbände alle Sturm laufen? Weil die Erfahrungen in den Niederlanden und England klar gegen ein Provisionsverbot sprechen! Weite Teile der Bevölkerung sind dort von einer Beratung ausgeschlossen weil sie sich die Honorare nicht leisten können. Das gehört auch zur Wahrheit dazu.
Wir sind uns sicher einig, dass überzogene Provisionen und Fehlanreize zu verurteilen und zu verhindern sind.